Kapitel 16
Wir hatten Glück und gerieten in keinen Stau, sodass wir um 14:08 Uhr in Hamburg ankamen. Harry fuhr auf den Parkplatz eines Fünf-Sterne Hotels, was mich nicht überraschte und gab dort sein Auto ab. Dann betraten wir gemeinsam das Hotel und wurden fast direkt von einem Mann mittleren Alters mit einem ordentlichen Bauch und einem Drei Tage Bart angesprochen: "Harry Styles! Wie schön, dass dir auch noch mal einfällt, hier aufzutauchen!"
Er schien nicht sonderlich begeistert und starrte Harry mit finsterem Blick an, ehe sein Blick etwas weicher wurde, als er mich entdeckte. Höflich reichte er mir die Hand: "Hallo! Ich bin Paul Higgins, der Tour-Manager von One Direction!" Ich lächelte ihn freundlich an. "Franziska Schneider.", stellte ich mich vor und Harry hob die Augenbrauen. Vermutlich vergas er immer wieder aufs neue meinen vollen Namen, obwohl ich ihm diesen schon häufiger genannt hatte.
Paul nickte und sah dann fragend zu Harry. "Sky ist eine Freundin von mir.", erklärte er und ein leichtes Schmunzeln zog sich auf seine ansonsten kühlen Züge.
Die Augen verdrehend bedeutete der Manager uns, ihm zu folgen und so fuhren wir mit dem Fahrstuhl in das oberste Stockwerk - ins Penthouse - und ich kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Mit großen Augen sah ich mich um und versuchte jedes Detail dieses wundervollen Apartments einzupassen.
Es war edel eingerichtet mit heller Tapete, Samtweicher Couchlandschaft und einer großen Fensterfront, die diesen Raum erhellte und eine wundervolle Aussicht auf Hamburg präsentierte. Ich konnte von hier das Musical König der Löwen sehen und erinnerte mich automatisch daran zurück, als ich mit meiner Familie dort war. Das war nun schon vier Jahre her und dennoch schwärmte ich für den Tag, als ich dort war.
Ich wollte das Musical noch einmal sehen, aber bisher hatte sich einfach noch keine Gelegenheit angeboten.
Paul führte uns ins Nebenzimmer, wo ein großer Tisch mitten im Raum stand, um den Niall, Liam und Louis saßen, die alle aufsprangen, als wir eintraten. "Harry, Alter! Wo warst du!" Louis zog seinen Kumpel in eine Umarmung, die Harry teilweise erwiderte. Während Louis ihn mit echter Sorge ansah, erwiderte Harry den Blick ohne jegliche Emotionen. Ich fragte mich, warum er sich so schwer damit tat, Gefühle gegenüber den Jungs zu zeigen. Bei mir lächelte er doch auch immer warm und erschien mir so fröhlich.
Nachdem Harry die drei begrüßt hatte, wandten diese sich mir zu und sahen mich überrascht an. "Wenn das mal nicht die kleine von den Castings ist!", stellte Liam grinsend fest und ich rollte mit den Augen. "So klein bin ich nun wirklich nicht und ich heiße Franziska." Lachend zog mich Liam in eine Umarmung, die ich überrascht erwiderte. Niall und Louis taten es ihm gleich und schließlich setzten wir uns alle an den Tisch.
Ich kam mir etwas unbeholfen vor, immerhin war ich nicht Teil der Band und sie schienen wirklich noch etwas zu besprechen. Also beschloss ich mich nützlich zu machen und schlich in die Küche. Ich fand Teebeutel und eine Packung Cookies. Perfekt.
So setzte ich heißes Wasser an, machte einen Earl Grey und brachte schließlich alles auf einem Tablett zurück zu den Jungs, die begeistert aufjubelten. Ich stellte das Tablett ab und verteilte die Tassen.
Harry hatte die Stirn in Falten gelegt und beobachtete mich nachdenklich. "Vorsicht, die Falten bleiben, wenn du zu lange die Stirn runzelst.", neckte ich und er schnaubte und verließ den Raum. Verwirrt sah ich ihm nach und schaute fragend zu Niall. "Was hat der denn?" Doch der kleinste der vier Jungs schüttelte nur verständnislos den Kopf und ich zuckte mit den Schultern, setzte mich und nahm mir selbst Tee und einen Cookie.
*
Ich saß eine gute Stunde mit den vier am Tisch, aber Harry kam nicht zurück. Langsam machte ich mir Sorgen und so stand ich auf und verabschiedete mich von ihnen. Lächelnd und mit einem zweiten Ausdruck im Gesicht, der nach Mitleid aussah, winkten sie mir nach. Wieso verhielten die Jungs sich so seltsam?
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Thoughtless || H. S.
Fanfiction»Seitdem du da bist kann ich wieder lächeln und meine es dabei wirklich ernst.« Eigentlich wollte die 18jährige Franziska nichts weiter als ihre Semesterferien genießen, doch schlagartig ändern sich ihre Pläne. Ihre kleine Schwester Emily beschließt...