Bruder und Schwester

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"Florian...ich...es ist viel geschehen und...", begann Victoria zu stottern und konnte die Worte, die ihr Herz so lang und schwer tragen musste, nicht über die Lippen bringen. Doch schon wurde sie von dem Prinzen unterbrochen, dessen Falten auf seiner Stirn sie wissen ließen, dass er nichts gutes ahnte. "Die Krone auf deinem Haupte, weshalb findet sie dort ihren Platz ?", fragte er recht verwirrt und die Prinzessin senkte ihren Kopf. "Ich bin...die Tochter deiner Mutter, deine Schwester...ich bin die wahre Prinzessin, Prinzessin Victoria !", meinte sie und wurde von Wort zu Wort leiser. Tränen sammelten sich in des Prinzen Augen und zu ihrem Erstaunen bezweifelte er nicht ihr Gesagtes. Er schien etwas geahnt zu haben, doch wie nur ?

"Du...bist meine Schwester. Ja. Du besitzt die Brosche, du glichst dem kleinen Mädchen auf dem Bild so sehr und meine Mutter wirkte so fürsorglich gegenüber  dir. Ich hätte es wissen müssen...nein, ich habe es gewusst ! Ich hätte diesen Gedanken nicht verdrängen sollen", sprach auch nin Prinz Florian und nahm die Prinzessin in den Arm.

Erst nun wurden die Königin und Katharina auf sie aufmerksam und lauschten neugierig, ohne, dass die beiden Liebenden dies bemerkten. "Unsere Liebe findet keinen Weg", flüsterte Prinzessin Victoria und konnte ihre dicken Tränen nun auch nicht mehr zurückhalten. Es war ihr vergönnt. Das Traurigste war jedoch, dass das, was sie zusammenführte, sie auch wieder trennen musste. "Nein, das kann nicht sein !", sagte der Prinz hoffnungsvoll und schon bald trat die Königin einen Schritt näher zu ihnen und legte jewals eine Hand auf ihre Hinterköpfe. "Eure Liebe findet einen Weg, die Steine, die eure Herzen versperren, sind nur für euch sichtbar", sprach sie und gewann die Aufmerksamkeit der Beiden. Sie schauten zu ihr auf und verstanden nicht, aus welchem Grund die Königin so sprach.

"Das einzigste Kind, das leiblich von mir stammt ist Victoria" Sie hustete laut und sie schien es zu bereuen, dies gesagt zu haben. In die Gesichter der jungen Menschen wollte sie nicht schauen.

"Was sagtet Ihr, Mutter ?" Der Prinz schien außer sich zu sein und auch die Prinzessin zweifelte an den Worten der Königin. "So ist es. Dein Vater war mit dem König unseres Nachbarlandes befreundet, er und seine Frau waren gute Menschen. Die Königin starb nach deiner Geburt, ein Wunder war es, dass du überlebt hast. Nicht lange darauf war das Land im Krieg, dein Vater war mutog und zog mit...dann fiel er. Ein Pfeil hatte ihn mitten ins Herz getroffen. Die letzten Worte, die er sprach besagten, dass jemand sich um seinen Sohn kümmern sollte. Dann kamen mein erster Mann, Gott hab ihn selig, und ich in Frage, wir behandelten dich, wie unseren eigenen Sohn"

Ein weiteres Mal wurde Prinzessin Victoria bewusst, wie viel Worte verändern konnten. Zu dem Prinzen vermochte sie gar nicht zu blicken und sie stellte sich die Frage, ob sie nun weinen oder vor Freude lachen sollte.

The Devil's Daughter (In Bearbeitung)Where stories live. Discover now