Nicht viel später wachte ich auf, als ich Motor-Geräusche hörte. Ich drehte meinen Kopf zur Seite und schielte aus dem gekippten Fester. Unten vor dem Haus trafen nach und nach immer mehr Autos ein und bald fand sich die ganze Sippschaft versammelt auf dem Hof. Ich konnte sogar von hier oben aus sehen, dass viele von ihnen vielleicht ein bisschen zu tief ins Glas geschaut hatten und musste grinsen, als Charlie und Will bestens gelaunt begannen, lauthals Schlager zu grölen. Ich drehte mich wieder zu Ben, der auch eingeschlafen war, und musterte ihn lächelnd. Seine Wangen waren leicht gerötet, viele einzelne Locken waren ihm ins Gesicht gefallen und seine Mundwinkel waren in ein leichtes Lächeln gezogen. Er sah aus wie ein Engel. Auch wenn ich dieses friedvolle Bild nur ungern zerstören wollte, musste ich ihn wecken, damit wir noch aus dem Bad kamen solange die anderen sich draußen unterhielten. Ich drückte ihm einen sanften Kuss auf die Lippen und beobachtete, wie sich sein Lächeln noch weiter in die Breite zog und er schließlich langsam die Augen öffnete.
"Heyy", sagte er mit rauer Stimme, während sich ein wenig aufrichtete und seinen Kopf auf seinen Arm stützte.
Die Schmetterlinge in meinem Bauch wurden wach, als er sich vorbeugte und mir noch einmal einen längeren Kuss gab. Nur kurz bevor ich ihm mal wieder endgültig verfiel, erinnerte ich mich an die anderen, die jeden Moment ins Haus kommen würden, und zog mich abrupt zurück. Ben sah mich geschockt an und runzelte dann die Stirn.
"Was ist los?""Die anderen... sie sind gerade angekommen, vielleicht sollten wir besser ins Zimmer gehen"
"Achso, klar. Wie lange haben wir denn geschlafen?", fragte er, während er aufstand, seine Boxershorts anzog und seine auf dem Boden verstreuten Klamotten aufsammelte.
"Ich schätze so 3-4 Stunden", antwortete ich und tat es ihm gleich. Dann ließ das Wannenwasser ablaufen und öffnete schließlich die Tür. Nachdem ich mich versichert hatte, dass niemand auf dem Flur war, verließ ich das Bad, Ben direkt hinter mir.
"... JA MOM, ICH GEH JA GLEICH INS BETT, LASS MICH DOCH NUR NOCH KURZ NACH KIM SEHEN!", brüllte jemand über zwei Stockwerke nach unten. Das war Jessica. Und zwar höchstens zwei Ecken weit weg von uns. Ohne lang zu zögern griff Ben nach meiner Hand, zog mich rennend mit sich in mein Zimmer und schloss die Tür hinter uns."Bist du wahnsinnig, warum bist du denn mit reingekommen?", zeterte ich flüsternd.
"Tut mir leid, ich hab nicht nachgedacht", meinte er angespannt und wollte die Tür wieder öffnen, aber ich griff hektisch nach seinem Arm und hielt ihn zurück.
"Vergiss es, dafür ist es jetzt zu spät, geh unters Bett, SCHNELL!". Er sah mich an wie ein Auto.
Es klopfte. "Kim, bist du noch wach?"
"Warte kurz, ich muss mir noch schnell was anziehen!... Mach jetzt!", flüsterte ich und drängte ihn zum Bett, unter das er schließlich (wenn auch widerwillig) kroch.
Ich zog mir mein weites Schlaf-T-Shirt über und wickelte meine Haare in ein Handtuch, sodass es so aussah, als wären sie noch nass vom Duschen. Dann öffnete ich ihr die Tür und umarmte sie zur Begrüßung.
"Heyy, tschuldigung ich hab gerade geduscht... Wie war's?"
"Kein Problem. Ziemlich lustig, schade, dass du nicht dabei warst. Geht's dir jetzt wenigstens besser?"
"Ja, es hat gutgetan, ein bisschen Zeit für mich zu haben"
"Willst du darüber reden?"
"Heute eher nicht mehr, ich will eigentlich nur noch ins Bett... aber trotzdem danke", sagte ich und lächelte. "Wollen wir morgen unseren Mädels-Tag machen?"
"Klar, wir haben morgen ja frei. Komm einfach zu mir runter, wenn du aufgestanden bist, ok?"Ich nickte und wir verabschiedeten uns voneinander.
Als sie weg war, schloss ich die Tür, lehnte mich dagegen und atmete tief aus.
"Das... war knapp", stellte ich fest.
"Dein Boden würde es gut vertragen, ein bisschen öfter gestaubsaugt zu werden", grummelte Ben und kam unterm Bett hervor.
"Du Meckerliese", grinste ich und ließ mich von ihm umarmen. Ich fühlte mich wie ein Zwerg in seinen Armen, aber ich liebte das, dieses Gefühl von Geborgenheit.
DU LIEST GERADE
Forbidden Love (Benedict Cumberbatch)
FanfictionDie 18-jährige Kim wird nach Abschluss der 11. Klasse von ihren Eltern nach England geschickt. Dort soll sie für 6 Wochen auf einer Farm mithelfen - ihre Freude hält sich in Grenzen. Das ändert sich jedoch, als sie dort auf den Schauspieler Benedic...