Kapitel 2*

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Die Woche vor dem 1.September zieht sich hin und ich langweile mich sehr viel. Weil ich nichts besseres zu tun habe, beginne ich irgendwann sogar, die Schulbücher zu lesen. Das allerdings lasse ich, sobald ich bemerke, dass sogar schlafen produktiver ist, als 20 Minuten für eine Seite im alte Runen Buch zu brauchen, weil dieses so langweilig ist.

Und plötzlich, als ich es gar nicht erwartet habe (ich weiß in den Ferien nie Tag und Datum) erzählt mir Irina am Frühstückstisch, dass es der 31. August ist. Der Tag vor meiner Abreise. Nach dem Frühstück gehe ich also schnell meinen Koffer packen. Den ganzen Tag lang streife ich durchs Haus und gucke nach vergessenen Sachen.

Sonst mussten mir meine Eltern immer die Hälfte meines Gepäcks nachschicken, doch dieses Jahr bin ich so nervös, dass ich nichts anderes machen kann. Eigentlich bin ich eher der gelassene Typ, der alles locker sieht, doch dieses mal nicht. Ausnahmsweise ist mein Zimmer sogar mal aufgeräumt. Mein Koffer (der seit der dritten Klasse von einen unaufspührbaren Ausdehnzauber belegt ist) liegt in der Mitte des Raumes. Er ist noch aufgeklappt, obwohl eigentlich schon fast alles drin liegt. Nochmal gehe ich alle meine Schränke durch, um etwas zu finden, das ich vergessen haben könnte, doch ich finde nichts.

Um ca. halb neun ruft Dad dann zum Abendessen. Ich bin als Erste da, weswegen ich hibbelig auf meinem Stuhl warte. Als Irina dann kommt und wir mit dem Essen beginnen, beruhige ich mich ein wenig. Essen ist nach Quidditch eindeutig mein Lieblingshobby. Ich esse nicht nur wenn ich Hunger habe, sondern den ganzen Tag durch. Zum Glück spiele ich so viel Quidditch, sonst hätte ich längst nicht mehr durch diese Tür gepasst.

Das gesamte Abendessen über sind Irina und ich viel zu aufgeregt, sodass eigentlich keine wirklich große Konversation entsteht. So verziehe ich mich schnell wieder in meinem Zimmer, um mich bettfertig zu machen, da ich heute früh ins Bett gehen möchte, um keine Augenringe zu haben. So lese ich noch ein wenig, bevor ich in einen zum Glück traumlosen Schlaf falle.

Am nächsten Morgen wache ich trauriger Weise als Erste auf, was überhaupt nicht gut ist, da das heißt, ich müsste Frühstück machen. Was kann man nur gegen diese Faulheit von mir machen? Nichts, wirklich gar nichts. Denn ich beschließe, mich lieber leise in meinem Zimmer fertig zu machen, bis jemand anderes sich um das Frühstück gekümmert hat.

Als ich aber überhaupt nichts mehr tun kann und es schon ziemlich spät ist, entschließe ich mich dazu, doch das Frühstück zu machen, immerhin in ich eine verantwortungsvolle, große Schwester. Beim Frühstück stelle ich fest, dass Irina bereits fertig ist, sie sich also auch vor dem Frühstückmachen gedrückt hat. Dad hat anscheinend verschlafen, da er noch sehr müde ist.

Irina hat ihre hellbraunen Haare sogar gelockt, denn normalerweise hat sie wie ich glatte Haare. Nur dass meine viel dunkler sind. Auch ihre Augen sind nicht wie meine blau, sondern braun, wie die von Dad. Sonst sehen wir uns aber sehr ähnlich, da wir exakt die gleiche Augenform und Nase haben.

Um halb elf kommt ein Muggeltaxi an, um uns zum Bahnhof Kings Cross zu bringen. Wie Dad es uns erklärt hat, renne ich also zwischen den Gleisen 9 und 10 durch die Mauer und komme an einem ziemlich vollen Gleis an. Dort steht eine wunderschöne Dampflock. Der Hogwarts-Express. Überall laufen Kinder herum und verabschieden sich von ihren Eltern sodass es mirn ziemlich schwer fällt, mich in diesem Trubel zurechtzufinden.

Auch fällt es mir sehr schwer, mich von Dad zu verabschieden, da ich mir irgendwie Sorgen um ihn mache. Seit dem Mum gestorben ist, schläft er wie ich auch sehr schlecht. Bei mir wird das von Tag zu Tag besser, doch ich befürchte, dass das bei ihm nicht der Fall ist. Wüsste ich nur alles, was er weiß, dann könnte ich ihm vielleicht besser helfen, doch Dad lässt nicht mit sich reden.

So betreten Irina und ich irgendwann die große Dampflock mit unseren schweren Koffern. Sofort machen wir uns auf die Suche nach einem Abteil, was sich aber als ziemlich schwierig herausstellt, da uns ständig irgendwelche Menschen entgegenlaufen.

Eleonora [HP FF || Rumtreiberzeit]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt