Kapitel 55

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*Marcos Sicht*
,, Das holen wir nach.", flüsterte ich Emy ins Ohr, bevor sie aus der Tür verschwunden war. Sie grinste, nickte und schloss dann endgültig die Tür hinter sich.

Eine halbe Stunde später hörte ich ein Auto vorfahren.
Das müsste Mats sein.
Und Tatsache. Er war es.
In Windeseile zog ich mir meine Schuhe und meine Jacke an.
Außerdem zog ich noch meine Kapuze über den Kopf, bevor ich mit meiner Reisetasche das Haus verließ.
Ja, Reisetasche. Ich hab mich nochmal umentschieden und so auch umgepackt.

,, Warum denn so verhüllt, Herr Reus?", fragte Mats belustigt, als ich einstieg. Ich lachte mit.
,, Naja, ich hab keinen Bock, so spät Abends, wenn wir ankommen, noch Fotos zu machen."
,, Wenn du meinst. Ich mache aber welche."
,, Kannste ja."

,, Illy und Matze fehlen noch.", er nickte.
,, Die sammeln wir jetzt auch noch ein und dann geht's in Richtung Bahnhof."

Ungeduldig standen wir dort am Gleis 6 rum, um auf unseren Zug zu warten, der wenig später in den Bahnhof einfuhr.

,, Haaaaach... Ruheeee...", seufzte Illy und ließ sich auf einen der vierer Sitze in der ersten Klasse fallen.
Ich ließ mich neben ihn fallen. Matze und Mats saßen uns also gegenüber.

Nach zwei einhalb Stunden waren wir endlich am Frankfurter Hauptbahnhof angekommen.
Glücklich seufzte ich.
Endlich. Gleich könnte ich ENDLICH etwas essen.
Man, hatte ich Hunger.

Wir stiegen vor dem Mannschaftshotel aus dem Bus, der uns abgeholt hatte.
An den Absperrungen standen überall Fans.
Schnell schnappte ich mir meine Reisetasche und sprang aus dem Auto.
Sturr lief ich an den Absperrungen vorbei.
Ja, damit machte ich mich auch nicht gerade beliebt, aber das mussten die halt auch verstehen.
Ich hatte das Gefühl, ich würde verhungern, okay?
Dann ging das wohl klar.
,, Marco!", riefen einige empört meinen Namen, als ich einfach in der Lobby verschwand.

Nachdem ich mir von der Frau an der Rezeption den Schlüssel für mein Zimmer habe geben lassen, fuhr ich hoch in den letzten Stock, wo laut ihrer Beschreibung Zimmer 102 sein sollte.
Als ich die Tür öffnete, sprang mir André entgegen.
Hach, dann war ich mit ihm auf einem Zimmer.
Wie geil.

Begeistert machten wir unseren Handschlag.
Dann packte ich meine Tasche hinter die Tür und schmiss mich dann erstmal aufs Bett.
,, Mein Gott, ist dieses Bett bequem..", seufzte ich.
Ich musste mich echt zusammenreißen, nicht ein zu schlafen.
André lachte.

,, Und, was machen deine Mädels so?", fragte er lächelnd.
Natürlich hatte ich ihm von Charlie und Emy erzählt. Er war mein Bro.
,, Was sie machen, weiß ich nicht. Das müsstest du sie selbst fragen.
Aber vor.. Drei bis vier Stunden waren wir noch einkaufen.
Ich habe heute meine Couch geschrottet, musst du wissen.", er bekam sich vor lachen kaum noch ein.
,, Wie hast du das denn geschafft?"
,, Also.... Marcel meinte trocken:,, Wenn ein Marco Reus sich auch nicht an den Ernährungsplan hält. Dabei habe ich das getan.
Daran liegt es jedenfalls nicht.
Vielleicht die Qualität, obwohl die Couch sauteuer war.."
,, Hast du ein Loch rein gemacht, oder wie?", ich nickte. Er wunk ab.
,, Hab ich auch schon. Das kommt davon, wenn man zu viel auf der Couch rum springt, obwohl man schon so erzogen wurde, das man wissen müsste, dass man das nicht macht.
Aber ich hab's trotzdem gemacht.
Und dann war ein Loch drin.
Montana zieht mich noch heute damit auf."
,, Na dann.", wie gut, dass ich also nicht der einzige war, dem sowas schon mal passiert ist.

,, Was ist denn mit dir und Mario los?", fragte er mich, als wir zum Abendessen gingen.
Denn Mario schaute mich noch nicht mals mit dem Arsch an.
,, Keine Ahnung. Also, wir haben uns nicht gestritten oder so-..", ich erinnerte mich an das Spiel in München.
,, Ach, der ist eingeschnappt, weil ich nach dem Spiel nicht mit ihm reden wollte."
,, Aber eigentlich ist das doch selbstverständlich.
Ich meine, ihr habt verloren, du warst scheiße drauf.
Dann kommt er als Gewinner an. Da hätte ich im ersten Moment genauso wenig Lust drauf.", ich wunk ab.
,, Lassen wir ihn in Ruhe. Der kriegt sich schon wieder ein."

Nach dem Essen hielt Jogi noch eine kleine Ansprache.
,, Hallo, Jungs.
Ich hoffe, ihr hattet alle eine sichere Reise hier her.
Nun sind alle da. Ich freue mich wahnsinnig darüber.
Joahh.. Natürlich hoffe ich, das die nächsten Tage erfolgreich werden und wir uns vorzeitig für die EM qualifizieren können.
Auf erfolgreiche Spiele und darauf, dass alle gesund und unverletzt wieder Heim reisen.", dabei schaute er mich an und ich begann zu lachen. Ja, das hoffte ich auch. Sogar sehr.
,, Wir treffen uns Morgen um zehn in der Lobby.
Ich wünsche euch einen schönen Restabend.", damit entließ er uns auf unsere Zimmer.

Während André und ich ausgelassen quatschten, klopfte es plötzlich an der Zimmertür.
Er stand auf und ging zur Tür.
,, Marco, ist für dich.", stirnrunzelnd ging ich zur Tür.
Ach, Pummelfee.

,, Tut mir leid, dass ich so war nur..", ich unterbrach ihn.
,, Es hat keiner von uns einen Grund gehabt, sauer auf den anderen zu sein.
Ich verstehe dein Verhalten in letzter Zeit einfach nicht.
Ständig sagst du, wie toll es doch in München ist und versuchst, mich auch dorthin zu locken.
Aber ich möchte nicht nach München. Das weißt du!", auch wenn ich damit vom eigentlichem Thema abschwank, das musste einfach mal raus.
,, Ich möchte doch einfach nur, dass wir wieder mehr mit einander zu tun haben."
,, Kann ich etwas dafür, dass du nach München gegangen bist?
Kann ich nicht."
,, Ich muss deine Entscheidung wohl akzeptieren."
,, Ja musst du.
Können wir jetzt vielleicht aufhören, uns wie Kleinkind zu benehmen und wieder normal mit einander reden und dazu auch noch über andere Dinge?", er nickte.
,, Natürlich."

Ich folgte ihm in sein Zimmer.
Er war mit Lukas auf einem Zimmer.
,, Hey, Lukas.", er schaute von seinem Handy hoch und lächelte.
,, Hey."

Wir quatschten zu dritt nun ausgelassen über alles mögliche.
Die Freundin/Frau. Kinder. Familie. Alles mögliche halt.

Es war schön wahnsinnig spät, als ich zurück in das Zimmer von André und mir ging.
Er war auch bereits am schlafen.

Gerade als ich mich auch in mein Bett legte, klingelte sein Handy.
Wer war das denn noch? Vorallem so spät.

Mit einem Ruck war er wach und verschwand in Windeseile mit dem Handy am Ohr auf unserem Balkon.
Er redete englisch, also musste er wohl mit Montana telefonieren.

Wieder vollkommen wach und glücklich kam er zurück.
Man, gerade hatte ich das Bedürfnis, nochmal Emys Stimme zu hören.
Aber da sie Morgen arbeiten musste, war sie zu hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit schon im Bett.

(1)CHARLIE||Marco Reus FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt