Kapitel 58

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*Marcos Sicht*
*10 Tage später..*
,, Schon wieder?", seufzte Marcel, als ich mich anzog, um zum DM in der Nähe zu gehen.
,, Sie verrät mir ja nichts.", murmelte ich.
,, Sie wird es dir schon rechtzeitig sagen. Jetzt mach' dich doch nicht verrückt.", er hatte ja Recht..

Also zog ich mir die Schuhe und die Jacke wieder aus und setzte mich zurück zu ihm auf die Couch.
,, Außerdem bist du gerade erst wieder gekommen.
Vielleicht kommt sie gleich her und erzählt dir was dazu.
Oder halt nicht. Weil sie nun mal nicht Schwanger ist.
Meine Güte, es muss doch nicht so schnell sein.
Außerdem war es doch schon immer so.. Wenn eine Frau unbedingt Schwanger werden wollte, klappte es nicht.
Wenn sie schon gar nicht mehr damit rechnete, war sie dann doch Schwanger.", da hatte er wieder mal Recht.

,, Wie geht's Mario jetzt so?", lenkte er dann vom Thema ab.
Dafür war ich ihm Recht dankbar. Denn ich hatte keine Lust, weiter mit ihm zu disskussieren.
,, Er wird erst nächstes Jahr wieder im Trikot der Bauern und im Trikot der Nationalmannschaft auflaufen können.", er riss die Augen weit auf.
,, Scheiße.."
,, Das kannst du laut sagen.", dann lachte ich aber. Er schaute mich komisch an.
,, Hat Robin seine Drogenbonbons wieder im Auto vergessen?", fragte er misstrauisch.
,, Nönö. Aber Mario und ich haben nach dem Spiel lachend festgestellt, dass er mich nun abgelöst hat."
,, Da hat er noch gelacht?.."
,, Hmm. Da wusste er aber auch noch nicht, wie Ernst es wirklich ist, weißt du."
,, Schreib' ihm von mir gute Besserung.", ich zog mein Handy heraus, entsperrte es und hielt es ihm hin.
,, Mach' selbst.", wieder seufzte er. Man, in letzter Zeit seufzten wir alle aber echt viel.

,, Wow, was ein Roman.", stellte ich ironisch fest, als ich sah, was er geschrieben hatte.
Gute Besserung! LG Marcel
,, Du Poet.", er warf die Arme in die Luft.
,, War ich halt noch nie."
,, Weiß ich."

,, Marcel, ich habe Hunger..", grummelte ich.
,, Dann mach' dir was zu Essen, Junge.. Was hast du nur ohne Emy gemacht?.."
,, Ich hab' mir was vom Mannschaftskoch kochen lassen, Mädchen.", er schlug' mir auf's Bein.
,, Ey!", ich schlug' ihm gegen den Oberarm, bis es irgendwann in eine freundschaftliche Prügelei über ging.

Danach sah er zwar aus, wie nach einer Prügelei mit Klitschko persönlich, aber naja.
Komischerweise habe ich kaum was abbekommen.
Auch cool.

Nun stand er vor dem Spiegel in meinem Flur und versuchte verzweifelt, irgendwie meinen Fußabdruck in seinem Gesicht zu kaschieren, der noch immer deutlich zu sehen war.
,, Selbst Schuld, Forni.", meinte ich nur trocken.
Dafür kassierte ich einen Tritt in die Magengrube.
,, Du.. Arsch!", fauchte ich und krümmte ich.
Er lachte.
,, Ich hab dich auch lieb."
,, Ich.. Dich aber nicht!"
,, Jaja.", wie ich es hasste, wenn er meine Haare anfasste! Argh!
,, Fornell, du bist tot.", er lachte.
,, Ach, weißt du eigentlich, wie viele Morddrohungen ich bereits von dir erhalten habe?"
,, Genug."
,, Richtig. Genug.
Und? Bin ich tot? Nö. Also von daher."
,, Du bist ein Arschloch."
,, Ach, immer diese Komplimente. Ich fühle mich echt geschmeichelt, Marco.", ich stellte mich wieder gerade hin und schaute ihn komisch an.
,, What do you mean?"
,, Fuck you. Fuck you very very muuuuuuch."
Diese Höflichkeit die wir einander gegenüber wieder an den Tag legten, müsste mit einem Echo ausgezeichnet werden.
Echt, ich kenne KEINE besten Freunde, die so lieb miteinander umgehen.
Achso, für die, die von Ironie keine Ahnung hatten.
Das war Ironie.

Es klingelte.
Ehrlich gesagt hatte ich gehofft, dass Emy dort steht.
Daher hat es mich dann doch irgendwie enttäuscht, dass nur May vor mir stand und nach ihrem Freund fragte.
Dieser trat neben mich.
Das Gesicht so weit wie möglich im Schal vergraben.
,, Ist dir so kalt?", fragte sie ihn verwundert. Ich grinste nur unschuldig. Obwohl ich das keinen Falls war.
,, Mhhh..", meinte Marcel nur. Nun runzelte sie die Stirn und verschränkte die Arme.
,, Ihr habt euch wieder eine Prügelei geboten, richtig?", ich schaute durch die Gegend.
,, Wir? Wir doch nicht. May, was denkst du denn?", sie seufzte.
,, Wartete kurz. Ich hole mal Kane und meine Tasche aus dem Auto. Dann richte ich dass schon.", gesagt getan.
Und erst jetzt fiel mir auf, dass ich Kane noch nie persönlich gesehen habe. Der Brüller.

,, Hey.", sagte der Kleine und stellte sich cool vor mich.
,, Hey."
,, Du bist Marco, oder?", ich nickte.
,, Und du Kane."
,, Yo.", damit war er drinnen verschwunden, um May zu folgen, die mit Marcel ins Wohnzimmer gegangen war.
Mal sehen, was sie dort noch richten konnte.

Sie lachte auf.
,, Marco, dein Fuß sieht irgendwie voll groß aus.
Welche Schuhgröße hast du denn bitte?"
,, May..", grummelte ich. Ey, wir waren jetzt schon Ewigkeiten befreundet. Ich dachte, sie wusste das....
,, Was denn?"
,, Ich dachte du weißt sie..", sie drehte sich mit so einem Lippenstift ähnlichem Ding in der Hand zu mir um.
,, Warum sollte ich deine Schuhgröße bitte wissen? Interessiert mich sowas?"
,, Scheint dich wohl nicht zu interessieren."
,, Achso, ich hab 41,5."
,, Hätte gedacht, dass deine Füße größer sind.."
,, Nö. Willst du vielleicht abmessen?"
,, Nene, lass' das mal Emy machen. Die müsste gleich auch kommen.
Hat sie mir zumindestens geschrieben.", ich wurde hellhörig.
,, Hat sie?", sie nickte und wendete sich wieder Marcel zu.

Auf Emy und Charlie freute ich mich wie ein kleines Kind auf Weihnachten oder seinen Geburtstag.
Nein, stopp. Wie ein Kind, dass sie auf alles zusammen freute.

Gut eine Stunde später ging die Tür auf.
Im ersten Moment war ich echt arg verwundert, doch dann fiel mir ein, dass Emy ja den Hausschlüssel hatte.
Ja, ich hatte es mal wieder vergessen.

Grinsend und total glücklich drehte ich mich in Richtung Tür um.
Charlie rannte mir in die Arme, als ich mich hin kniete.
Fest drückte ich mich an sie. Nie wieder wollte ich sie her geben.
Dafür war ich einfach zu stolz auf sie.
,, Ich habe dich vermisst..", flüsterte sie mir ganz leise ins Ohr, so dass nur ich es hören konnte.
Sofort grinste ich noch breiter.
,, Ich dich auch. Sogar sehr.", dann drückte ich ihr noch einen Kuss auf die Wange, bevor ich Aufstand um mich Emy zu zu wenden.
Diese steckte gerade ihr Handy in die Hosentasche.
Dann schaute sie hoch und lächelte mich an.
Ich zog sie in meine Arme. Bevor sie auch nur irgendwas sagen konnte, drückte ich ihr einen langen Kuss auf die Lippen.
Als ich mich wieder von ihr löste, sagte sie:
,, Ich mag's nicht, wenn du so lange weg bist."
,, Ich auch nicht."

Dann drehte ich mich wieder um, in Richtung Wohnzimmer.
Während May Marcel seelenruhig weiter schminkte, starrte uns Kane an. Irgendwie war sein Blick verstörend.
,, Das machen Mama und Papa auch... Oh man. Ich dachte, die sind die einzigen.", Charlie drehte sich zu ihm um.
,, Nö. Nicht nur du hast bekloppte Eltern."

(1)CHARLIE||Marco Reus FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt