4.)

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Marcos POV


Nach dem Tanz gingen Sophie und ich zu der kleinen Bar, an der Sekt angeboten wurde. Nach einigen Gläsern verlor ich vollkommen den Überblick über die Menge, die ich bereits getrunken hatte. Irgendwie musste ich meine Schuldgefühle verdrängen und der Alkohol bot sich dafür bestens an. Sophie war die ganze Zeit bei mir, jedoch war sie sehr Schweigsam und horchte Dingen, die ehemalige Lehrer oder Freunde ihr erzählten. Ich musste die ganze Zeit an meine Dummheit denken und an die Geburtstagsfeier von Caro am morgigen Tag. Sollte ich hinfahren? Wieso dachte ich darüber überhaupt nach? Natürlich würde ich nicht hinfahren! Ich war bei meiner Freundin, die ich drei Monate nicht gesehen hatte, außerdem hatte ich meinen besten Freund dabei. Automatisch hielt ich Ausschau nach Marcel. Er war noch immer bei dem Mädchen mit den rosafarbenen Haaren. Irgendwann kündigte Sophie dann an, dass ihr Mutter nach Hause fahren wolle, da ihre Geschwister müde waren. Mir war es nur recht, dann konnte ich nicht noch mehr Alkohol verfallen. Als ich mich in Bewegung setzte, merkte ich, dass aus dem Gehen er ein Taumeln geworden war und somit stützte ich mich etwas an Sophie ab.

„Du kannst also nicht mehr laufen?" Sie klang gereizt. Ich nickte bloß beschämt und ließ mich von ihr zu meinem Aston Martin bringen. Jedoch fiel mir ein, dass ich in meiner Lage wohl kaum fahren konnte.

„Wo ist Fornell, wenn man ihn mal braucht?", schrie ich quer über den Parkplatz. Sophie verdrehte die Augen und ließ mich stehen. Anscheinend wollte sie nicht mit mir mitfahren.

„Ich bin doch schon da, Mann." Marcel kam mit der Freundin von Sophie an.

„Wir nehmen sie mit", legte er fest. Mir war es egal, er war ja der Fahrer.

„Bist du überhaupt nüchtern?", fragte ich ihn, während ich versuchte in das tiefe Auto einzusteigen.

„Im Gegensatz zu dir schon!" Ich lehnte mich im Sitz zurück und schloss die Fahrt über die Augen.

„Sophie wird nicht erfreut darüber sein, dass du so betrunken bist. Sie hat keinen guten Draht zu Alkohol, wenn du's genau wissen willst", sagte Emely irgendwann und riss mich aus meinen Gedanken.

„Ist mir doch egal, halt dich da raus", sagte ich etwas gereizt. Marcel räusperte sich unüberhörbar und gab mir einen warnenden Schlag auf den Oberarm. Er war anscheinend echt verknallt in dieses komische Mädchen. Mit einem verachtenden Lachen schloss ich wieder meine Augen. Ich wurde von Marcel etwas unsanft geweckt, als wir vor Sophies Haus hielten. Es war dunkel, weshalb ich es nicht wirklich gut betrachten konnte. Und auch sonst war ich ziemlich wenig aufnahmefähig. Ich bekam nur mit, dass Emely ebenfalls hier ausstieg, dachte aber nicht länger darüber nach. Sophie war bereits da und hielt uns die Tür auf. Nachdem sie alle reingelassen hatte, mich als letztes, zog sie mich an meinem Jackett die Treppe hinauf, welche ich nicht so schnell besteigen konnte, wie sie und führte mich direkt in ihr Zimmer. Auf jeden Fall war ich mir ziemlich sicher, dass dies ihr Zimmer war.

„Setzen!", sagte sie streng. Sie war eindeutig sauer, ich wusste es. Ich tat was mir befohlen wurde und ließ mich auf einem Stuhl nieder.

„Ich verstehe es nicht. Wieso betrinkst du dich, wenn wir ein Wochenende zusammen verbringen wollen. Ich freue mich so lange darauf dich wieder zu sehen und dann machst du so eine Scheiße. Ich will wissen, was mit dir los ist." Wieso ging sie direkt davon aus, dass es ich etwas hatte. Natürlich, sie hatte es den ganzen Abend schon geahnt. Ich musste es jedoch leugnen. Mir blieb keine andere Wahl. Auf einmal fing sie an zu weinen. Ich würde gerne aufstehen und ihr die Tränen von den Wangen wischen, aber ich wusste, dass sie mich sie nie im Leben anfassen lassen würde, weil sie sauer und verletzt war.

„Es ist nichts...Tut mir leid, dass ich getrunken hab, ich bin ein Arschloch." Die Erklärung blieb aus. Ich hatte auch keine Ausrede dafür, dass ich getrunken hatte.

„Spar dir den Scheiß, sag mir jetzt was los ist. Ich hab den ganzen Abend schon gemerkt, dass du was hast." Mit einem Augenrollen stand ich auf und taumelte zur Tür.

„Ist das dein Ernst, du lässt mich einfach stehen?" Ich hatte keine Lust mit ihr zu diskutieren, außerdem bekam ich Kopfschmerzen.

„Ja, ich komm wieder, wenn du dich beruhigt hast." Also ging ich die Treppe hinunter in einen Raum, der beleuchtet war. Ich stellte fest, dass dies das Wohnzimmer war und ebenfalls, dass Marcel und Emely auf der Couch saßen. Und sie machten rum. Wie sollte es auch anders sein? Ich setzte mich provokant neben sie und es war mir egal, was mein bester Freund dazu sagen würde.

„Ist das dein Ernst, Marco?"

„Jop", antwortete ich bloß und schaltete den Fernseher ein. Ich landete bei einer Prominenten-Tratsch-Sendung und plötzlich erstarrte ich förmlich. Der Bericht ließ mir die Glieder einfrieren, weshalb ich keine Möglichkeit hatte umzuschalten.

„Profi Fußballer Marco Reus wurde vor ein paar Tagen mit Ex-Freundin Carolin Böhs in der Dortmunder Thier Galerie gesehen", sagte die Moderator. Dahinter Fotos, auf denen Caro und ich durch das Einkaufszentrum schlenderten. Ich hätte es wissen müssen. Es war schon so oft vorgekommen, dass Fans mich privat fotografiert hatten. Ich nahm nur verschwommen wahr, dass Marcel und Emely entsetzt aufsprangen. Marcel machte mir Vorwürfe, die ich nicht aufnahm und Emely rannte die Treppe hinauf in Sophies Zimmer. Jetzt war es vorbei, ich wusste es. Ich hatte dieses Mädchen einfach nicht verdient, sie würde es beenden, ich war mir sicher.


AK: Oh Mann, Leute. Es tut mir Leid, dass jetzt schon wieder Drama kommt. Aber ich musste einfach. Ich liebe Drama und ich will verhindern, dass die Geschichte langweilig ist. Und ich entschuldige mich auch dafür, dass Marco in diesem Kapitel so ein Arschloch ist.


Ich hoffe euch hat das Kapitel trotzdem gefallen :) <3



,Trust in Reunion' - Marco Reus FFWhere stories live. Discover now