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Sophie POV

Nachdem wir in mein Zimmer kamen, warf ich Marco eine gekühlte Flasche Wasser zu, um sein Auge zu kühlen.Da mein Alkoholpegel wieder schleunigst gesunken war, als Marco und Benedikt sich geprügelt hatten, holte ich eine Flasche Rotwein aus der integrierten Minibar in meinem Zimmer und schenkte mir ein Glas aus, das ich mit einem Schluck leerte. Marco stand bloß regungslos im Raum und schaute mir dabei zu wie ich mir Mut antrank.
"Trinkst du häufiger in letzter Zeit?", fragte er und bereute es anscheinend danach gleich wieder. Ich zuckte bloß mit den Schultern. Die Stille zwischen uns war mehr als unangenehm.
Eine halbe Stunde noch.
"Ich weiß, ich soll meine Zeit nutzen... aber Sophie ich hab alles gesagt, was ich sagen wollte. Es liegt also bloß an dir." Ich nickte, aber ich wusste nunmal nicht, ob ich ihm nochmal vertrauen konnte.
"Ich schwöre dir, ich werde dich immer mit auf alle Partys nehmen, sowas wird nie wieder passieren. Ich verdrehte die Augen und nahm noch 3 Schlucke. Dann stand ich auf, ging auf Marco zu, umfasste sein Gesicht und schaute ihm in seine grünen Augen. Der Alkohol erfüllte seine Wirkung.
Er schaute bloß verwirrt drein. Ich wusste, dass er es sich nicht trauen würde in diesem Moment seine Lippen auf meine zu legen, weshalb ich mit meinem gewonnen Mut seinem Mund immer näher kam, bis Marco sich zurückzog.
Etwas verwirrt und auch verärgert schaute ich ihn an und er atmete bloß mit gesenkten Lidern aus.
"Sophie wieso brauchtest du den Alkohol, um mir das zu zeigen?" Ich schaute beschämt zu Boden, da er mich durchschaut hatte und fühlte mich unglaublich gedemütigt. Ich setzte mich auf mein Bett und deutete zur Tür.
"Geh bitte..."
"Sophie..."
"Nein", schrie ich. Er kam auf mich zu und zog mich wieder zu sich herauf. Marco legte sanft seinen Zeigefinger an mein Kinn und schob es nach oben, sodass ich ihn ansah.
"Du brauchst keinen Alkohol, um mich zu küssen und das weißt du." Ich nickte.
"Aber eigentlich wollte ich sauer auf dich sein."
Er schaute zu Boden und griff an sein Auge, woraufhin er zusammenzuckte. Als er wieder auf schaute erkannte ich ein Flackern in seinem gesunden Auge und kurz darauf lagen seine Lippen ganz sanft auf meinen. Er hatte Angst, das merkte man dem Kuss an, Angst, er könne mich mit diesem Schritt verärgern, doch ich würde ihm nie wirklich sauer sein, wenn er mich küsste.
Unser Kuss war lang, unglaublich zärtlich, nicht fordernd und vorsichtig. Dennoch fühlte ich mich endlich wieder befreit, wohl und glücklich. Die Tage in denen ich Marco aus dem Weg gegangen war, waren schrecklich gewesen. Zwar wollte ich stark sein, vielleicht sogar eine Beziehungspause vorschlagen, doch ich wusste, dass ich das nie schaffen würde. Dafür liebte ich ihn zu sehr. Dennoch war dort immer noch dieses Loch, an das ich mich wahrscheinlich noch länger erinnern würde und es eine Zeit lang dauern würde, bis ich Marco wieder vertrauen konnte. Und dennoch hatte ich ihn vermisst, ich hatte Uns vermisst. Langsam löste er sich von mir, um nach Luft zu schnappen. Ich zog mich zwar widerwillig, aber bestimmt zurück und ich spürte seinen Blick auf mir.
"Es tut mir Leid, ich wollte dich nicht... doch eigentlich schon, aber..." Ich schüttelte den Kopf und schenkte ihm ein schwaches Lächeln.
"Es hat mir gefehlt..."

Marco POV

Nach unserem Kuss fühlte ich mich schlagartig besser. Ich wusste endlich, dass sie mich noch liebte und dass ich Sophie noch nicht verloren hatte. Dennoch konnte sie mir noch nicht vollkommen verzeihen, weshalb ich auch alleine zurück zu meiner Wohnung fuhr und sie in der Jugendherberge zurückließ. Ich mochte es nicht, dass sie unnötig Geld dafür ausgab. Ich hatte noch ein Gästezimmer bei mir frei, doch auch das Angebot lehnte sie ab. Seufzend drehte ich den Schlüssel im Schloss und betrat meine Wohnung. Hier war es noch genauso leer ohne Sophie, wie die Tage zuvor. Wie lange sie wohl noch brauchte, um mir genug zu vertrauen, dass sie wieder bei mir einzog?
In dem Moment, als ich meine Schuhe auszog, klingelte das Telefon. Die Nummer auf dem Display kannte ich nicht. Ich hob ab, ohne etwas zu sagen. Das erledigte sowieso die Stimme an der anderen Seite der Leitung.
"Hey Marco, kennst du mich noch. Ich bin's Jessy, deine letzliche abendliche Bekanntschaft, bei der du netterweise übernachten durftes." Sofort stieg Wut in mir auf, als ich die Blondine wieder vor meinen Augen sah. Jessy hieß sie also, aha. Ich würde es mir wahrscheinlich wieder nicht merken.
"Was willst du?", fragte ich, obwohl ich eigentlich eher den Drang hatte aufzulegen. Jedoch wollte ich immer noch, dass sie zugab, dass der Kuss von ihr aus ging und am liebsten wäre es mir, wenn sie es Sophie sagen würde.
"Ich will dich fragen, ob du mal wieder Lust hast feiern zu gehen?" Ich verdrehte die Augen.
"Weißt du eigentlich, dass ich mega den Stress mit meiner Freundin habe wegen dir?" Sie ließ nur ein verächtliches Lachen von sich.
"Das hast du dir ja wohl selbst zuzuschreiben." Ich kochte vor Wut.
"Du weißt ganz genau, dass der Kuss nicht von mir ausgegangen ist!", zischte ich ins Telefon.
"Ich war genauso blau wie du, ich erinnere mich bloß daran, dass du mich geküsst hast." Ihre Lügen gepaart mit der schrillen Stimme gingen mir auf die Nerven und ich legte einfach auf. Es machte keinen Sinn, sie würde nie zugeben, dass sie es war, die mich geküsst hatte, als ich am schwächsten war. Ich rieb mir den Kopf, als es erneut klingelte. Wieder dieselbe Nummer. Würde sie jemals aufhören mich anzurufen? Ich nahm erneut ab und fuhr sie mit einem generven "Was?" an.
Sie kicherte bloß wieder blöd.
"Ich will bloß,dass du und deine Freunde nochmal nach Köln kommt. Wenn du magst kannst du dein Püppchen ja auch mitbringen. Dann lasse ich dich auch in Ruhe, versprochen." Ich fluchte ins Telefon.
"Danach lässt du mich in ruhe? Für immer?"
"Jap", sagte sie und ich sah ihr biestiges Lächeln vor meinen Augen. Danach legte ich auf und griff zu meinem Handy. Irgendwie musste ich Sophie davon überzeugen mit meinen Kumpels und mir nach Köln zu fahren. Und ich hatte auch schon bereits eine Idee.

,Trust in Reunion' - Marco Reus FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt