Kapitel 7- Thea

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Der nächste Morgen war, Gott sei Dank, kein peinliches Erwachen voller Reue. Zwar plagten mich leichte Kopfschmerzen, aber damit kam ich zurecht. Max war sehr zuvorkommend, denn er lud mich zum Frühstück ein. Natürlich im Café Chaos, schließlich gab es dort auch ein Frühstücksbuffet.
Im Outfit von letzter Nacht, jedoch frisch geduscht, machten wir uns gemeinsam auf den Weg. Im Café angekommen, war es wie immer sehr voll. In einer Nische fanden wir einen freien Tisch für zwei. Somit mussten wir nicht damit rechnen, dass sich noch andere zu uns an den Tisch setzten.
Mit vollen Tellern liefen wir zurück zu unserem Tisch und fingen an zu plaudern.
„Was hältst du davon, wenn wir uns am Wochenende wieder sehen? Ganz ohne Hintergedanken", zwinkerte mir der blonde Mann vor mir zu.
„Ja, ich hätte wirklich Lust dich nochmal wieder zu sehen", lächelte ich.
„Sehr gut. Was machst du eigentlich sonst in deiner Freizeit, außer donnerstags mit fremden Männern auf ihr Zimmer zu gehen?"
„Was machst du denn in deiner Freizeit, außer kleine unschuldige Mädchen zu verführen?", konterte ich.
„Touché", lachte er.
„Ich bin gerne mit meiner besten Freundin Anna unterwegs. Sie ist eine der vielfältigsten Personen die ich je in meinem Leben kennengelernt habe. Ansonsten bin ich ein Serienjunkie und großer Fan der Footballmannschaft des Colleges."
„Hm, vielleicht kann ich das ändern und du wirst Fan des Basketballteams."
„Du spielst Basketball?", fragte ich neugierig.
„Ja, schon seit ich fünf bin. Ich studiere hier zwar Sport und bin im Team, jedoch bin ich nicht auf eine Basketballkarriere aus. Lieber will ich kleinen Kindern Bälle an den Kopf werfen, als Sportlehrer. Und unser Team ist echt gut. Wir haben schon drei Mal hintereinander den Pokal gewonnen", prahlte er rum. Doch es wirkte nicht unsympathisch und genau darauf stand ich.
„Oh je, dann sollte ich mich schämen, dass ich mich noch nicht so mit euch auseinandergesetzt habe. Aber der Herr Lehrer wird mir schon eine gerechte Strafe verteilen." Lasziv versuchte ich den Strohhalm meines Getränkes in den Mund zu nehmen, scheiterte aber kläglich. Ich fand den Strohhalm einfach nicht und so sah ich dann aus, wie ein Fisch an Land der nach Luft rang.
Ohne weiteres fielen wir in schallendes Gelächter.
„Das musst du aber nochmal üben. Solltest du das Rohr nie finden, wird das aus uns nichts", tadelte er.
„Bitte, gib mir noch eine Chance. Beim nächsten Mal mach ich es richtig", wimmerte ich und tat als würde ich mir Tränen von den Wangen wischen.
„Eine letzte Chance. Sollen wir gleich bei mir üben gehen? Ich stelle dir auch mein Rohr zur Verfügung."
Wie ein kleines Kind nickte ich, doch lange hielt ich nicht aus. Wieder musste ich lachen. Es war schön jemanden zu haben, mit dem man sich auf anhieb verstand.
Nachdem Max für uns beide bezahlt hatte, fragte er mich, ob ich mit zu ihm möchte. Er hatte wohl eine neue Serie entdeckt, die mir gefallen würde. Da Anna bestimmt noch schlief und ich nichts besseres zutun hatte, stimmte ich zu.
„Was für eine Serie ist das denn?"
„Bates Motel heißt die. Eine Thriller- Serie die etwas an Alfred Hitchcocks Psycho erinnert. Ich denke die würde uns beiden gefallen."
In seinem Zimmer angekommen ließ ich mich sofort auf sein Bett fallen. Es war nicht gemacht, was mich an die letzte Nacht erinnerte. Sie war wirklich heiß gewesen und bedarf an Wiederholung. Max brachte währenddessen seinen Laptop an sein Bett und ich setzte mich auf, sodass ich besser auf den Bildschirm schauen konnte.
„Leider hab ich kein Knabberzeugs da. Ich hoffe du kannst mir das irgendwie verzeihen", entschuldigte er sich.
„Sorry, aber so geht das nicht. Man kann keine Serien gucken ohne Knabberzeugs."
„Ich war nicht drauf vorbereitet. Wenn das so ein Problem ist, können wir auch gerne was anderes machen", kratzte er sich seinen blonden Hinterkopf.
Ich klopfte neben mich aufs Bett und sagte, dass es doch egal sei, ob es was zu Naschen gab oder nicht. „Hab dich ganz schön verarscht."
„Allerdings", lacht er.
Die Serie war wirklich gut. Doch irgendwann wurde die Serie zur Nebensache, denn lieber knutschten wir rum. Er machte sich daran mir das Kleid auszuziehen, jedoch war ich nicht in Stimmung. Das war gelogen, ich war in Stimmung, wollte aber nicht wieder mit ihm schlafen. Am Ende wurde aus uns nur ein Freundschaftsplus Ding. Nicht, dass ich mir eine feste Beziehung erhoffte, aber auf das andere hatte ich auch keine Lust.
„Jetzt nicht", unterbrach ich ihn. Ich schaute in seine blauen Augen und fand dort Verständnis. Scheiße, dass machte es nochmal schwerer ihn zurückzuweisen. Aber hatte ich mir etwas in den Kopf gesetzt, bekam man mich nicht so leicht davon ab. Selbst wenn die Lust gerade stärker war.
Dank einer kosmischen Macht hörte ich mein Handy klingeln. Es war Anna.
„Ja?", nahm ich den Hörer ab.
„Egal wo du bist, komm in unser Zimmer."
„Okay, ich komme", sagte ich verunsichert. Ich hatte keinen blassen Schimmer was sie wollte.
Mit einem Kuss entschuldigte ich mich bei Max, dass ich jetzt los musste und wir uns sehen würden.
„Warte, bekomm ich deine Nummer?", fragte er schüchtern.
„Natürlich." Er gab mir schnell Zettel und Stift und ich hinterließ ihm meine Nummer.
„Tschüss, Thea", verabschiedete er mich mit einem langen Kuss.

Café ChaosTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang