23. Türchen

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Der letzte Schultag vor den Ferien. Harry konnte es kaum abwarten endlich wieder auszuschlafen und den ganzen Tag nur faul zu sein. Dazu liebte er die Zeit um Weihnachten. Es machte alles noch viel gemütlicher und schöner. Mal ganz abgesehen von dem viele Essen und den ganzen Keksen. Es war Harrys absolute Lieblings Zeit.

Motivierter als sonst verließ Harry das Haus, um sich auf den Weg zur Schule machen. Eigentlich war es ja vollkommen unnötig. Da sie so wie jedes Jahr eh nur wieder Weihnachtsfilme anschauen würden und keinen richtigen Unterrichten machen würden. Aber egal, das konnte auch Spaß machen. Dazu war Harry nicht so jemand, der einfach mal Schule schwänzte. Wenn es das tat dann brauchte er schon einen triftigen Grund dafür. Den hatte er aber nicht.

Kaum hatte er die Türe hinter sich geschlossen fiel sein Blick auf den Doncaster, der neben dem Gartenzaun stand und wartete. „Ein Wunder, dass man dich auch noch zu Gesicht bekommt", gab Harry ziemlich giftig von sich. Er ging den Weg vom Haus zum Gehsteig. Ohne Louis zu begrüßen schlug er den Schulweg ein. „Was ist denn mit dir los?", wollte der Ältere wissen, welcher neben ihm ging.

„Seit wann bist du so zickig?", schob Louis gleich noch eine Frage hinterher. Harry schnaubte leise, würdigte den Anderen keinen Blick. „Ich bin nicht zickig, ich lass mir nur nicht mehr alles gefallen", stellte er klar. Wenn hier jemand eine zickige Diva war, war das schon Louis. Aber in dem Fall hatte es nichts mit zickig zu tun. Harry hatte gelernt, dass er sich nicht alles gefallen lassen musste. Er konnte auch mal zeigen wenn ihm was nicht passte. Das was Louis momentan abzog, passte dem Jüngeren so ganz und gar nicht. Genau das bekam Louis nun zu spüren.

„Was hab ich denn jetzt schon wieder getan?", wollte Louis wissen, welcher sich einfach nicht mehr auskannte. Hatte er schon wieder etwas angestellt oder war es immer noch wegen dem Wochenende. Er hatte sich doch bereits entschuldigt. Ewig konnte Harry ihm doch nicht böse sein. Vielleicht stellte sich Louis das auch nur einfacher vor als es war. Denn nicht jeder verzieh ihm alles sofort.

Der Jüngere konnte kaum fassen was er da gerade zu hören bekam. War das jetzt Louis' ernst? Eigentlich war es ja schlimm, dass er nicht mal mehr selbst mitbekam wenn er etwas falsch machte und damit Harrys Gefühle verletzte. „Du bist ein Arsch, Tomlinson", zischte Harry und warf dem Anderen einen vernichtenden Blick zu. Welcher einen Schritt auf die Seite machte, da ihm der Blick ziemlich Angst machte. Er hätte nicht gedacht, dass Harry ihn mal so nennen würde. „Nicht nur, dass du dich beschissen entschuldigt hast, gehst du mir danach immer noch aus dem Weg und jetzt weißt du nicht mal was du falsch gemacht hast", zählte Harry auf. Er konnte es einfach nicht fassen!

„Manchmal frage ich mich wie wir nur so lange beste Freunde sein konnten. Momentan sieht es nämlich so aus als würde dir das alles nichts bedeuten, als wäre ich dir egal", auch wenn der Lockenkopf innerlich auf 180 war hörten sich seine Worte trauriger an als wütend. „Weißt du, ich hätte gedacht, dass unsere Freundschaft länger halten würde und so blöde Briefe überstehen würde. Aber anscheinend hab ich mich da gewaltig getäuscht", Harry wollte Klartext reden. Er hatte es satt immer den Mund zu halten und alles runter schlucken zu müssen. Das war es einfach nicht mehr wert!

„Du bist so unfassbar egoistisch und rücksichtslos geworden", stellte Harry fest. Das war früher nie Louis' Art. Er war immer so lieb zu Harry gewesen, hat ihm jeden Wunsch von den Augen abgelesen und alles für ihn getan. Aber jetzt sah es einfach nicht mehr so aus. Egal was der Grund dafür war. Was eigentlich auch egal war. Es interessierte ihn nicht, was Louis dazu trieb so zu sein. Es zählte die Tatsache, dass Louis so war wie er nun mal war. „Damit komme ich nicht klar!", Harry wollte sich das nicht mehr antun. Irgendwann war der Zeitpunkt gekommen wo man einen Schlussstrich ziehen musste.

Zur richtigen Zeit waren die Beiden bei der Schule angekommen. So konnte Harry, nach seinen letzten Worten, in dem Gebäude verschwinden. Er ging schnell durch die Gänge in sein Klassenzimmer. Louis war anscheinend so überrascht von den Worten, dass er Harry nicht folgte. Vielleicht hatte er auch einfach verstanden, dass es keinen Sinn machte und er Harry erstmal seine Ruhe lassen sollte.

Als Harry gerade die Cafeteria betreten wollte wurde er zurückgehalten „Was hast du mit Louis gemacht?", wurde er direkt von Zayn angefahren. Dieser sah alles andere als nett aus. So kannte ihn Harry gar nicht. Normal war der Schwarzhaarige einer Derjenigen die nicht so schnell aus der Haut fuhren. Aber in dem Moment sah er richtig gefährlich aus. „Ich hätte nie erwartet, dass du so sein kannst", fügte er hinzu, ließ Harrys Arm wieder los, an dem er den Anderen zurückgehalten hatte.

„Er ist selbst schuld", versuchte Harry sich zu verteidigen. Er konnte nichts dafür. Immerhin hatte er Louis nicht darum gebeten so zu ihm zu sein. Er hatte nichts verkehrt gemacht, also brauchte Zayn jetzt auch nicht so zu ihm sein. Das hatte er nicht verdient! Harry musste doch eh schon genug leiden. Da konnte man ihn deswegen nicht auch noch verurteilen.

Zayn schüttelte fassungslos den Kopf. „Du wirst schon noch sehen was du davon hast", damit machte er auf den Absätzen kehrt und verschwand. Was zum Teufel war das denn jetzt? Harry wusste nicht ob das gerade wirklich passiert war oder ob er sich das nur eingebildet hatte.

Nachdem er den ersten Schock runtergeschluckt hatte betrat er dann endlich die Cafeteria und ging auf Niall und Liam zu. „Ihr werdet mir nicht glauben was gerade passiert ist", damit ließ sich der Lockenkopf auf einen Stuhl sinken. „Was denn?" , wollte Niall direkt wissen. Gespannt wurde er von den Beiden angeschaut. „Zayn hat mir gerade gedroht", erzählte Harry bevor er den heutigen Brief auf den Tisch legte. „Louis und ich haben heute Morgen, wie ihr wisst, gestritten und Zayn hat mich jetzt gefragt wie ich Louis das antun kann und dass ich schon sehen werde was ich davon habe", fügte er Schulter zuckend hinzu.

So ganz war sich Harry noch nicht sicher, was er davon halten sollte. Es hörte sich schon ziemlich heftig an. Aber er war doch daran nicht schuld. Also wieso sollte er sich jetzt auch noch Gedanken darüber machen? So leicht war es dann aber doch nicht. Immerhin war ihm Louis sehr wichtig und es gefiel ihm nicht, wenn er den Anderen verletzt hatte. Auch wenn er nichts verkehrt gemacht hatte wollte er niemals Louis verletzten.

„Das wird schon wieder", versuchte es Liam und legte seine rechte Hand auf Harrys Schulter. Dieser seufzte leise bevor er den Brief öffnete. Vielleicht würde ihn das ja jetzt wenigstens ein bisschen ablenken. Und so fing er an zu lesen.

Hi Love!

Ich bin so unheimlich nervös! Morgen ist es soweit. Ich kann gar nicht glauben, dass die Tage so schnell vergangen sind. Eigentlich dachte ich am Anfang, dass ich genug Zeit haben würde, um mich darauf vorzubereiten, dir zu sagen wer ich bin. Jetzt fühlt es sich aber nicht so lange an und ich weiß nicht ob ich dazu bereit bin. Aber ich hab es dir versprochen und ich werde mein Versprechen halten!

Dazu könnte es ja auch gut ausgehen :) Ich bin mir sicher, dass du nicht vor mir davon rennen wirst. Dafür bist du ein viel zu guter Mensch! Du bist so wundervoll, ich könnte Tage lang nur von dir reden und schwärmen.

Ich hab noch so viel was ich dir sagen möchte, aber vielleicht sollte ich mir das lieber noch aufheben, um es dir persönlich sagen zu können.

Ich wünsche dir einen schönen Tag! Bis morgen :*

xx dein heimlicher Verehrer

$WM\5


All i want for Christmas is YouWhere stories live. Discover now