Kapitel 26 - Vermächtnis

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Cloe bekam diesen Mann nicht mehr aus ihren Gedanken, jegliche Versuche das Bild des Mannes zu verdrängen, scheitern. Einfach nur einen anderen Gedanken wollte sie haben, etwas anderes, worauf Sie sich fokussieren konnte. Nach einer weiteren Tasse Tee wollte Cloe Hannibal finden, aber er war nicht aufzufinden. Sie ging die Treppe hinauf und stand vor der Tür zu seinem Zimmer - das einzige Zimmer, welches Sie bisher noch nicht gesehen hat. Ob er etwas dagegen hätte, wenn Sie nach ihm sehen würde? Langsam drückte Sie die Türklinke herunter und öffnete die Tür einen Spalt, doch er war nicht zu sehen. Cloe schloss die Tür schnell und leise, ohne auf Details in seinem Zimmer einzugehen. So ging Sie die knatternde Treppe hinunter, um ihren Tee zu nehmen und sich ins Wohnzimmer zu setzen.

Irgendwie war es seltsam, dass Sie ihren Mitbewohner nicht auffand. Seinen Bentley hatte Sie noch beim hereinkommen vor dem Garagentor parken sehen, nichts ungewöhnliches eigentlich, aber wo war Er? Zu Cloe's Glück waren die Gedanken an den Verbleib von Hannibal zwar nicht weniger erschreckend wie der Zeitungsbericht, aber der Gedanke an Hannibal generell ließ sie leicht schmunzeln.

Eigentlich sollte Er für Cloe keine Rolle spielen, es sollte Ihr auch eigentlich egal sein, doch sie war traurig und etwas beängstigt, ganz alleine in dem großen Haus, ohne eine Beschäftigung. Sie stand langsam auf - Ein dumpfer Schlag dröhnte durch das gesamte, im dunkel gelegene Haus.

Cloe's Herz machte einen Satz, hörte für einen kurzen Moment auf zu schlagen und begann dann, mit doppelter Geschwindigkeit gegen ihren Brustkorb zu schlagen. Ihr Tee viel zu Boden, auf dem Boden breitete sich eine Lache aus die der einer Blutlache ähnlich sah. Die Scherben verteilten sich noch auf dem Boden, ehe Cloe wusste, was sie tat. Aufgebracht und Nervös stand Sie wieder vor der Tür zum Dachboden, von wo der dumpfe Schlag scheinbar kam, und öffnete Sie.

Da stand er nun endlich, lebend in voller Größe und wie immer - beobachtend. Es war kein übliches starren, doch sein Blick war für Cloe ungewohnt intensiv, nicht mehr neutral Cloe gegenüber und auch nicht irritiert. Seine Augen funkelten in der Dunkelheit des Zimmers, kein Wort brach das Schweigen, nur die Blicke intensivierten sich. Cloe lief es eiskalt den Rücken herunter und Sie fühlte sich ertappt, durchschaut, als ob Sie sich schuldig fühlen müsste. Dieser Blick sah für Cloe aus wie einst der ihrer Freundin, die Sie als erstes für einen Freak hielt, doch so richtig deuten konnte Sie diesen Blick dennoch nicht.

,,Cloe? Alles in Ordnung?" brach Er das schweigen und hielt sich eine Hand an den Kopf. Viel konnte Cloe nicht erkennen, einige Bewegungen von Ihm konnte sie dennoch entziffern.

,,Ja klar, I-Ich, e-ehm... Ich hab ein lautes Geräusch gehört und mir sorgen gemacht" flüsterte sie etwas verwirrt.

,,Achso, ja, Das war dann wohl Ich." entgegnet Er ihr noch und schiebt etwas unter sein Bett.

,,Und das ist was genau?" hackte Cloe nach. Nun schaute er nicht mehr neutral, es war mehr der Blick, wenn man empört über etwas ist - über Cloe's Frage zum Beispiel.

,,Schau.." begann er, während er einen Arm um mich legte, mich aus dem Zimmer hinunter zum Wohnzimmer geleitet.

,,Ich will, dass man sich an mich erinnert, auch wenn ich irgendwann einmal sterbe. Also muss ich Erinnerungen in Kisten sammeln, um diese auch der Nachwelt zu überliefern.

,,Der Nachwelt? Und das sollte wen interessieren?" hackte Sie bedacht mir ihrer neugier nach.

,,Ich will Geschichte schreiben, nicht als Held, sondern als Sieger." Inzwischen bemerkte Hannibal die lache auf dem Boden und schien wenig begeistert.

,,Diesmal ist es kein Blut, nur Tee. Okei, nur Tee trifft es vielleicht auch nicht." wagte Cloe einen Erklärungsversuch.

,,Schon gut, ich mach das weg." und Er stand auf.

,,Scheiße!" schrie er plötzlich und Cloe sah erschrocken auf.

,,Was ist los?" begann Sie und sah, wie Er sich den Kopf hielt. ,,Okei, dass ist aber Blut." stellte sie ironisch heraus und ging in die Küche, während Hannibal scheinbar mit starken Schmerzen im Wohnzimmer blieb.

Kurze Zeit später kam Cloe wieder und setzte sich auf einen kleinen Hocker vor Hannibal, welcher sich auf dem Sessel zurückgelehnt hatte. Sie führte ein Kühlkissen zu seinem Kopf, eingebettet in einem noch weißen Tuch. Die Kälte durchströmte Hannibals Kopf, dessen Schmerzen nicht abklingen wollten, und das weiße Tuch sog sich langsam mit der roten Farbe voll.

,,Es hört auf zu Bluten. geht's wieder?" fragte Cloe besorgt, nichtsahnend woher der kleine Schnitt an seinem Kopf gekommen war.

,,Wenn ich Dich sehe, geht's mir immer besser, Cloe." begann er nun und beugte sich etwas vor und bewegte seinen Kopf zu ihrem Ohr.

,,Du lässt meine Welt wieder bunt aussehen, ich muss sogar manchmal lachen wegen dir." fuhr er vor und hoffte auf eine positive Antwort ihrerseits.

,,Du scheinst meine Welt wieder heile zu machen und hast mir deine Hilfe angeboten, und jetzt tue ich dir auch gut? Wenn ich deine Welt besser mache, hör nicht damit auf, meine auch besser zu machen.." flüsterte Sie nach einigen Sekunden in sein Ohr. Langsam zog Hannibal seinen Kopf etwas zurück um Cloe wieder in die Augen zu sehen.

,,Schau mich halt nicht so an, damit wird es nicht besser." stellte sie ironisch heraus und boxte ihm gegen seinen Arm, nicht mehr geprägt von den sonstigen Folgen, die ihr Verhalten angerichtet hatte. Er legte seine Hand auf ihre Wange, sein Daumen zog kleine Kreise unter ihrem Auge entlang und hinterließen bei Cloe einen kalten Schauer, der zu einer Gänsehaut führte. Genüsslich schloss Sie ihre Augen, während Hannibal ihrem Gesicht mit dem seinen gefährlich nahe kam und vor ihren Lippen stockte. Der heiße Atem auf Cloe's Haut verschärfte die Gänsehaut, doch Hannibal machte nicht weiter. Zu sehr wusste er nicht, ob dies, was er tat, richtig sei und ob er dies mit seinem Gewissen vereinbaren könne.

Cloe öffnete ihre Augen um zu sehen, ob Hannibal noch da ist und sah in seine intensiv funkelnden Augen, welche verträumt in ihre sahen.

,,Hannibal?" hauchte Sie gegen seine Lippen und biss verunsichert auf ihre Unterlippe.

,,Lass das." fluchte er leise und setzte seine Lippen auf die Ihre. Cloe schloss wie Hannibal seine Augen, beide genossen jede Sekunde, in der ihre Zungen einen Kampf der Leidenschaft führten. Dabei schossen den Beiden tausend Gedanken durch den Kopf, und einer war dabei am schönsten: Vereint.

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Ahoi meine Lieben!


Hier mal ein Kapitel das aus tatsächlich 1000 Wörtern besteht (Ich weiß, dass ist wenig, aber für meine Verhältnisse gut.) Ich wollte weiter schreiben, aber ich hebe mir den Rest erstmal auf, da jetzt die Schule wieder los geht. Außerdem habe ich bald Geburtstag, da fehlt dann noch etwas Zeit.

Wünsche euch alles Gute, bis zum nächsten Kapitel!



Der Anfang von unserem EndeWhere stories live. Discover now