Kapitel 33 - Konfrontation

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Entschuldigt, das länger nichts von mir zu hören war #ZweiAbiturKlausurenGeschafft. Außerdem habe ich angefangen, die ersten Kapitel zu überarbeiten und nochmal etwas gestalterisch aufzubessern, hoffe ich jedenfalls. An der Handlung hat sich nichts für euch geändert, es geht ganz normal weiter :)

... Nächster Morgen ...

Früh erwachte Cloe aus ihrem tiefen und dennoch unruhigen Schlaf in Hannibals Armen, welche er die gesamte Nacht fest um sie umschlungen hatte, als wolle er sie erwürgen und zeitgleich beschützen.

Cloe wurde dies mit jedem einzelnen Tag in seiner Nähe und mit ihm bewusst. Er wollte nur das Beste für sie, wahrscheinlich mit dem Gedanken, dass er das beste für sie ist. Manchmal konnte sie sich nicht erklären, warum sie ihn so toll fand. Vermutlich seine Art, wie er mit ihr umging und ihre Welt mit anderen Augen sehen ließ. Schutz und Geborgenheit fand sie nur bei jemanden, der mit ihrer eigenen Seele wie mit seiner selbst umgeht, und das tat Hannibal jeden Tag mit einer besonderen Achtung. Mit der Zeit war Cloe innerlich, wie äußerlich, kalt geworden, ohne zu merken, dass sie mit genau dieser Art die richtigen Menschen verpasste, weil sie sich nicht mehr öffnen konnte, gegenüber keiner Person, bis sie auf Hannibal Lecter traf, welcher ihre Welt wieder bunt aussehen ließ.

Inzwischen hatte sie sich trotz seiner festen Haltung in seine Richtung gedreht, auch wenn dies bei seinem dominanten Griff kaum machbar war, schaute sie ihm nun glücklich lächelnd in sein Gesicht und beobachtete ihn beim schlafen, spürte seinen hebenden und wieder senkenden Körper bei jedem kurzen und leisen Atemzug, den er machte. Sie blickte in zwei wundervolle Diamanten, in echte und wunderschöne zugleich, kristallklar, ohne einen Blick hindurch gewähren zu lassen. Doch das war dieses faszinierende an seiner Person. Erst wenn der Mensch sein Herz auf der Zunge trägt, und seine Seele sich in seinen Augen widerspiegelt, ist er authentisch und ehrlich. Doch seine Augen ließen diese Vorstellung nicht gänzlich zu, etwas war in seinem Ausdruck, dass Cloe jeden Tag verunsicherte und es ihr so möglich wurde, jeden Tag neue Puzzleteile zu finden.

„Du bist wach." flüsterte er leise und lächelnd, während er weiter die Augen geschlossen hielt und sein Körper weiter den langsamen auf und ab's seiner Atmung folgte. Eine fantastische Ruhe, die er ausstrahlte, die Cloe sofort packte und sich auf sie übertrug, vergessen der Gedanke daran, dass sie noch gestern unbedingt mit ihm sprechen wollte. Cloe bemühte sich, nicht daran zu denken. Für kurze Zeit versuchte sie, ihren Tagträumen nachzuhängen, doch es half nichts und sie atmete laut und schwer aus.

„Du warst es, stimmt's?" Hannibal quittierte dies nur dem Hochziehen einer Augenbraue, während er ein Auge für eine kurze Sekunde öffnete, Cloe ansah und sein Auge wieder schloss.

„Mein Verfolger. Aber wie? Wann? Ich dachte, du hast ihn nicht erwischen können?" stammelte Cloe verwirrt, während Hannibal weiter fürchterlich grinste. Cloe wusste dieses Grinsen nicht einzuschätzen, es war kein süßes, welches sie an ihm so mochte, es war auch kein dreckiges in dem Wissen, was er tat, und es war kein siegreiches über die Tatsache, das Cloe nun schlauer war. Es verriet nichts, erneut blieb Hannibal ein Mysterium für sich.

„Du wolltest die Rache, alles ist möglich, wenn man es nur will. Und ich wusste, dass du es willst, ich will dir deine Wünsche erfüllen." entgegnet er ihr, während er ihre Hand zu seinem Mund führte und sie küsste, dabei die Augen zu ihren richtete und versuchte, auf eine Reaktion zu stoßen. Lediglich ein Schauer der Kälte umgab Cloe.

„Wie?" stotterte sie.

Regungslos lag der Körper auf dem kalten Boden der Sackgasse. Auf den ersten Blick hätte man diesen Menschen bereits für tot halten können, doch dies war er noch nicht, er stand lediglich kurz davor.

Hannibal stand seinem Opfer mächtig gegenüber und blickte ihn ohne jegliches Gefühl und ohne Gewissensbisse an. Natürlich wusste er, dass der Mann noch lebte, ohne es zu verdienen. Lediglich der Schmerz des Brandeisens hatte ihn für eine kurze Zeit bewusstlos gemacht, damit Dr. Lecter ihn unberuhigt transportieren konnte. Ihm war es eigentlich egal, wann er starb, Hauptsache er tat es und Hannibal konnte ihn anrichten, ob mit oder ohne seinem aktiven Blick auf das Geschehen.

Hannibal bevorzugte es stets, wenn seine Opfer aktiv dabei waren und sehen konnten, welcher Tortur er sie aussetzten wollte, wer sie dort anrichtet und auch, wer davon profitieren würde. Auch dieses Opfer hatte sein Bewusstsein wieder erlangt, bevor es zu Ende war. Bis auf einige Schreie, die nicht mehr menschlich klangen und bis auf das Wimmern, hörte Hannibal nichts von ihm und begann nach sehr kurzer Zeit, auch dies zu ignorieren. Er kümmerte sich nicht um diese letzten Töne, da sie nur das Mittel zum Zweck gewesen waren. Besonders dieses Opfer war ein weiterer Schritt, der ihn näher an sein Ziel brachte, an sein durchdachtes und gut geplantes Ziel.

„Ich würde mich ja gerne bei Ihnen entschuldigen, doch es tut mir einfach nicht Leid. Jedenfalls nicht dieses Mal."

An diesen Gedanken, der keinesfalls verschwendet war, musste er in letzter Zeit regelmäßiger denken und lächelte, doch er durfte nicht mehr warten, wenn er heute noch fertig werden wollte, sowohl mit ihm, als auch mit ihr, sonst würde sein Plan wieder zurückgeworfen werden.

„Wie wenige Menschen verstehen überhaupt richtig, zu sehen? Sie gehen durch die Welt mit einem ganz oberflächlichen Blick auf die Dinge um sie herum, und die Bilder, die ihr wahrhaftiges Auge aufnimmt, sind so schwach und verschwommen, dass alle Einzelheiten verloren gehen und ihr Geißt gar keine kräftigen Eindrücke erhält. Bei Ihnen wird das nicht so sein, keine Einzelheit geht verloren, versprochen. Sie werden mit einem großen Auftritt diese Bühne, das Leben, verlassen, so wie sie es sich sicherlich erhofft hatten.

Er griff nach der Tasche, die er auf den eisigen Boden abgestellt hatte. Eine schmale Klinge blitzte in dem grellen Licht aus der Kombination des Abendmondes und der grellen Straßenlaterne.

Er kniete sich neben den Mann und begann ruhig, zunächst seine Kleidung mit dem Skalpell zu zerschneiden, ehe er sich an die Bauchdecke wagte und die Organe mit Bedacht herausfallen ließ. Als Souvenir durfte das Herz nicht fehlen, es würde ihr sicher gefallen, dachte er sich dabei.

Das Mädchen richtete er danach an, lieblos und ohne bedacht darauf, von ihr etwas zu entwenden. Entscheidend war nur, eine weibliche Person neben dem Monster in Gestallt eines Menschen anzurichten und diesem Mädchen zwei Zöpfe mir roten Schleifen zu machen.

Der Anfang von unserem EndeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt