Kapitel 28

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Lena

Ich wusste das ich wach war ließ aber einfach meine Augen zu. Dafür war es einfach viel zu angenehm warm und gemütlich. Irgendwie schien ich mich zu bewegen. So ganz leicht hoch und runter. So als ob ich wie damals auf dem Bauch meines Vater lag. Der Gedanke daran war schön aber viel zu grausam so, dass ich lieber den Gedanken an ihn weg schob. Statt dessen ließ ich mich einfach nur von meinen Gedanken tragen und dieser wunderbaren wärme die mich umgab. Ich war kurz davor wieder einzuschlafen als der Wecker klingelte und somit sich jemand unter mir drehte und ich auf dem Boden landete. Von dieser plötzlichen Reaktion unter mir schrie ich kurz auf als ich den Boden knutschte und ich bekam noch mit wie ein aufgeschreckter Henry aufrecht in meinem Bett saß. „Holy shit Lena! Erschreck mich doch nicht so!" er ließ sich wieder nach hinten fallen während ich einfach noch weiter auf dem Boden lag. Ich griff um mich herum und versuchte meine Decke zu ertasten und bekam sie auch zu packen. Ich zog kräftig an ihr und zog sie von dem Bett runter. Ich mumelte mich schnell auf dem Boden in die Decke ein bevor Henry sie mir wieder wegnehmen konnte. „ey gib sie wieder her!" meckerte er und versuchte sich die Decke zurück zu gewinnen, jedoch ohne jeglichen Erfolg. Ich hatte mich so stark mit der Decke eingerollt das man mich Lena im decken Mantel nennen musste. „nein! Lass mich. Ich will jetzt nicht aufstehen und schon gar nicht die Decke abgeben!" jammerte ich und vergrub mich weiter in die Decke. „warum hat eigentlich der scheiß Wecker geklingelt?" jammerte ich weiter wobei ich glaube das man mich von der Außenwelt nur schwer verstehen konnte. „woher soll ich das denn wissen?" ich hörte wie Henry aufstand, natürlich nur sehr wiederwillig, und dann zu seinem Handy lief. Plötzlich rannte er los und ich wagte es aus meiner Decken Burg raus zu kommen. „was ist los?" fragte ich vorsichtig und lugte heraus. „heute ist Montag verdammte scheiße!" es brauchte ein wenig bis ich verstand doch als Henry seine schuluniform raus zerrte wurde mir einiges klar. „scheiße! Schule! Montag! Schule! Unterricht! Montag! Scheiße!" wiederholte ich die ganzen Wörter und versuchte verzweifelt aus meiner Decken hülle zu entkommen. Ohne Erfolg. Meine Füße hatten sich so stark verwickelt das ich gar nicht allein daraus kommen konnte! „HENRY! ES IST EIN NOTFALL!" „ wenn du deine Tage hast sorry aber damit kenne ich mich nicht aus." Hörte ich ihn mit einer Zahnbürste im Mund aus dem Bad. „nein es ist was anderes!" maulte ich und Henry kam um die Ecke. „ich komm hier nicht raus." murmelte ich mit 'nem roten Gesicht. Henry verfiel sofort in schallendes Gelächter und verschluckte sich fast an der zahn bürste. „bevor du an deiner Zahnbürste krepierst, kannst du mir doch bestimmt vorher helfen oder?" meinte ich ein wenig sarkastisch aber auch mit einem flehenden Unterton. Mit einem fetten Grinsen im Gesicht kam er jetzt auf mich zu und zog einmal kräftig an der einen Seite der Decke. Ich weiß nicht wie oft ich mich gedreht habe aber es war anscheinend so viel das mein nicht vorhandenes Frühstück fast hoch kam. „Danke schön." Meinte ich unter paar Schwindelanfällen und torkelte Richtung Schrank wo ich mir schnell den Pulli die Hose und die Krawatte raus holte was auch als unsere schuluniform bekannt war.

„hast du alles?" fragte ich Henry der mir grad aus dem Bad entgegen kam. „ja wir können los." Meinte dieser und lief Richtung Tür. Ich schnappte mir meine Tasche und eilte hinterher. Wir kamen beide auf den Flur und Henry wollte die Tür schließen als ich fragte „hast du den Schlüssel?" „glaube nicht aber du hast ja auch einen." Als er dies sagte schob ich schnell meinen Fuß zwischen die Tür und mein Fuß wurde schmerzhaft zusammen gedrückt. Ich schrie schmerzhaft auf und fing an zu fluchen. „was schiebst du auch deinen Fuß dazwischen!?" fragte Henry total verstört während ich schmerzend auf einem Bein rumhüpfte und meinen Fuß hielt. „im Filmen sieht das nie so schmerzhaft aus." Meckerte ich und verschwand wieder im Zimmer. Ich kramte schnell in der Schublade rum und holte meinen Schlüssel raus. ich kam wieder raus geeilt und Henry konnte die Tür schließen.

   

Wir kamen an die Treppe und ich schwang mich sofort aufs Geländer. Ich sah wie Henry zum anderen Treppen aufstieg auf die andere Seite lief und sich auch dort aufs Geländer setzte. „wer erster unten ist!" rief ich ihm zu und rutschte wie ein wahnsinniger das Geländer runter. Ich rief erfreut in den schnellen fahrt wind und fühlte mich schwerelos. Vielleicht lag es auch daran das das Geländer zu Ende ist und ich gerade durch die Luft flog und es wohl doch erst zu spät realisierte. Ich landete mit einem lauten rums auf dem Boden und konnte nicht anders als lachen. Diese gesamte Situation ist einfach nur so absurd. „bist du auf den Kopf gefallen oder warum lachst du das du hingefallen bist?" fragte mich ein schmunzelnder Henry der mir seine Hand entgegen streckte. „ich denke dass es normal bei mir ist." Lachte ich und schnappte mir seine Hand. „na dann ist ja noch alles so wie beim alten." Meinte er lächelnd und wir liefen schnell weiter.

„ich klopfe du redest." Meinte Henry als wir vorm Klassenzimmer standen und klopfte schon an der Tür. „nein! Wieso denn ich immer? Du kannst doch auch..." schnaubte ich leise wurde jedoch von dem herein des lieben Mr. Brown unterbrochen und Henry machte die Tür auf. Das kriegt der zurück. „ach. Wenn das nicht Willson und Wailand sind. Wo kommt ihr beiden denn her?" fragte er und sah uns fordernd an. ok. Heute ist er ein wenig sauer ich muss mir also was Gutes überlegen wenn ich nicht ins Klassenbuch eingetragen werden möchte. „also das war so. Wir brauchen für den Kunst Unterricht noch einige Sachen und so sind wir diese schnell besorgen, da die Geschäfte gestern und vorgestern alle zu hatten. Als wir auf dem Rückweg waren war dort eine ältere frau deren Einkaufssachen runtergefallen sind. Wir haben ihr natürlich geholfen und die Sachen noch bis zu ihr nachhause gebracht. Als Dank hat sie sogar jedem von uns eine Tafel Schokolade geschenkt." Er sah immer noch nicht zufrieden aus und ich fuhr schnell fort. Ich muss mir echt was einfallen lassen, dass das auch wirklich glaubhaft rüber kommt. „wir sind dann natürlich auf dem schnellsten Weg wieder zum Internat gekommen. Wir waren ja leider so vom Helfen der alten Dame abgelenkt das wir die Zeit fast vergessen hätten. Aber hätten wir sie etwa einfach dort liegen lassen sollen? Ich meine, ihr erwachsenen bemängelt doch immer das wir jugendlichen nie helfen oder? und wenn man dann hilft und zu spät kommt kriegt man sau mäßig ärger. Wie würden sie sich denn fühlen wenn sie in diesem Alter wären und ihnen niemand hilft, weil man ja nicht zu spät zum Unterricht kommen möchte?!" jetzt hab ich ihn. Er sieht jetzt mehr als nur verunsichert aus. Doch auf einmal zieht er seine Augenbrauen zusammen und sieht mich mit einem überlegenden grinsen an. „du hast doch gesagt das du Schokolade bekommen hast oder? zeig sie mir und ich schreib euch nicht auf." Oh Shit. Er sah mich richtig überlegen an als ob er gerade die beste Idee des Jahrhunderts hatte. „sie glauben mir also immer noch nicht?! na schön!" ich kramte in meinem Rucksack und alle Blicke der klasse waren auf mich gerichtet. Henry schien die Luft an zu halten denn er glaubte nicht mehr heil aus dieser Situation zu kommen glaube ich. Doch ich bin eine Willson. Und eine Willson ist auf alles vorbereitet meine Freunde. „hier bitte! Da haben sie den beweis!" ich streckte meine zwei tafeln Nuss Schokolade in die Höhe und Mr. Brown schien sichtlich überrascht. „das ich mir so etwas überhaupt gefallen lassen muss! Ich kann das auch der Schulleitung melden oder meinem Vater oder sonst wem!" schimpfte ich und ließ mich auf meinen Platz neben Lily fallen. Henry ist mir gefolgt und hatte beim vorbei gehen in meine Hand unauffällig geklatscht. Tja, wir waren halt schon immer ein gutes Team. Auch wenn ich dieses mal alles gemacht habe. Aber zum Glück habe ich heute Morgen noch zwei Tafeln Schokolade eingepackt.

Letzt endlich willigte Mr.Brown ein und ich fühlte mich großartig. Alles hat genau nach plan geklappt. Ich war gerade mit den anderen in der Cafeteria und saß zusammen mit Jace, Mina und Lily an unserem üblichen Platz. Ich holte gerade meine Tafelschokolade raus die ich mit Genuss essen wollte. „sag mal wart ihr vorhin wirklich noch wo anders?" fragte plötzlich Lily  „natürlich nicht! ich hab mir die ganze kacke nur ausgedacht!" lachte ich und biss einmal genüsslich in meine Lieblings Schokolade. Ich habe in letzter Zeit nicht viel gegessen und auch jetzt musste ich mich fast dazu zwingen etwas zu essen. „ey, Willson! Wie siehst du denn heute wieder aus? Hast ja heute echt den Rekord geknackt beim hässlich sein." Spottete Steffie die sogar extra aufgestanden ist um mir diesen sinn freien Spruch entgegen zu schmettern. Sie wird es glaube ich nie lernen. „halt die fresse Steffie. Es stinkt schon bis hier hin." Meinte ich darauf nur kalt und biss ein weiteres Mal von der Schokolade ab. „ich würde die ja nicht an deiner Stelle essen. Das verschlimmert dein Gesicht nur noch mehr. Falls das überhaupt noch möglich ist." Also die Sprüche von ihr werden wirklich immer erbärmlicher. „ach. Und du siehst also besser aus?" fragte ich sarkastisch und mittlerweile sind alle hier im Raum leise geworden. „aber hallo oder siehst du etwa dieses Gesicht hier nicht?" fragte sie triumphierend und zeigte auf sich. Ich stand auf und ging auf sie zu. Als ich vor ihr stand beugte ich mich zu ihr vor und sah mir ihr Gesicht genau an. „Tatsache. Da hat der Chirurg wohl mal richtig scheiße gebaut. Was hast du dem denn gesagt? Das du so aussehen willst wie ein Rotarschpaviern? Ach, schuldige. Das ist ja dein Rouge." Ihr Mund stand sperren weit offen und manche mussten sich hier ein Lachen verkneifen. „mach den Mund zu Steffie. Sonst fliegen, Fliegen rein und die sind bestimmt nicht gut für deine haut." hauchte ich ihr ins Ohr. Mit diesen Worten drehte ich mich um und verschwand zusammen mit den anderen.

Ein Zimmer, ein Badboy und ichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt