4.Kapitel

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Ich betrachtete das wunderschöne Ei in meinen Armen. "Wie ist das möglich?", fragte ich mich selbst und sah den toten Drachen an. Ein solch mächtiges Tier, tot. Durchbohrt von Pfeilen. Wie konnte es sein das er hier war? Sind die Drachen nicht ausgestorben? Ich dachte an die Geschichten, von denen mir meine Mutter früher immer erzählt hatte. Von den Sagen, dass sie Drachen in einen riesigen Berg geflüchtet seien, mitten im Meer, unerreichbar und unfindbar. Aber warum war dieser Drache hier? Wer hatte ihn getötet? Tausende von Fragen wirbelten durch meinen Kopf. Und ein kleines Gedankenstimmchen wisperte mir zu, dass ich das Ei in Sicherheit bringen sollte. Aber wohin? Wenn es jemand findet, wird er es an sich reißen und für eine menge Geld verkaufen. Für einen kurzen Moment dachte ich darüber mach wie viel Geld uns dieses Ei bringen würde. Wir könnten reich sein, ohne Sorgen über Essen. Doch ich schüttelte den Gedanken schnell ab. Niemals würde ich dieses kleine Leben für unser Wohlhaben verschwenden. Ein Bild von einer Lichtung tauchte in meinem Kopf auf. Am Rand der Lichtung stand ein Baum. Sein Stamm bildete mit den Wurzeln eine Höhle, groß genug um darin zu sitzen. Ich kannte diese Lichtung. Früher habe ich mich in der Höhle versteckt, wenn ich mit meinem Vater verstecken spielte. Er hat mich nie gefunden. Sie war hier, in diesem Wald. Ich nahm das Ei fest in meine Arme, verabschiedete mich Gedanklich von der toten Drachenmutter und machte mich auf dem Weg zu dieser Lichtung. Fast eine Stunde wanderte ich im Wald herum, folgte Rehwegen und überquerte kleine Bäche, bis ich mich auskannte, wo ich war und schließlich auch die Lichtung fand. Ich musste das Ei kurz ablegen um durchzuschnaufen. Meine Arme schmertzten von dem ewigen getrage. Nach fünf Minuten nahm ich das Ei wieder und wanderte um die Halbe Lichtung bis ich den gesuchten Baum fand. Die Höhle war groß genug und geschützt. sie ging leicht nach unten, perfekt für ein Nest. Bei den Seiten bildeten Wurzeln ein sicheres Gitter und die hintere Wand war die Hälfte des Stammes. Sie war perfekt. Ich kroch in die Höhle und legte das Ei vorsichtig auf den Boden. Als ich dann das Ei so sah, kroch ich wieder raus, pflückte Gras von der Wiese und legte die ganze Höhle gründlich mit Gras aus. Ich war erstaunt über mein Werk. Die Höhle war nun weicher als mein Bett. Dünne Sonnenstrahlen fielen durch das Wurzelgitter und hielten das Ei warm. Wie gesagt, war es einfach nur perfekt. Ich strich mit meiner Hand vorsichtig über die glatte Oberfläche des Eis. Erstaunt, über die Schönheit dieses Dings. Das Weiß war das reinste Weiß was ich je gesehen habe und zwischen den blauen Mustern konnte ich schwarze Flecken erkennen. Hellbau, waren die Spiralen und innen dunkelblau. Hin und wieder die schwarzen Flecken dazwischen. "Bin gespannt was in dir steckt", flüsterte ich dem Ei zu und ging jagen.

Drachenbrüder 1 -Die Suche-Where stories live. Discover now