A letter and a Date

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Müde wachte ich auf. Obwohl sie mich hasst, hielt Petunia mich gestern Abend lange wach. Sie redete durchgehend von ihrem Freund Vernon, wie einzigartig er sei und wie perfekt die Beziehung zwischen beiden doch sei. Solange sie glücklich ist, ist es mir egal, doch eines steht fest, ich werde Vernon nie leiden können.
Allerdings hatte mich Tunia etwas gefragt, was mir Kopfzerbrechen bereitete: Wann werde ich meinen ersten Freund haben? Über solche Dinge hatte ich mir bisher keine Gedanken gemacht. Ich wusste nicht, wie viele Jungen Interesse an mir zeigten. Wobei, eine Person fiel mir ein: James Potter.
James Potter, mit dem ich mir in diesem Schuljahr eine Wohnung teilen muss, da wir beide Schulsprecher sind. In den letzten Nächten dachte ich oft über ihn nach. Nur um den Entschluss zu kommen, dass er mich nicht mehr störte. Tatsächlich lösten allein die Gedanken an ihn ein angenehmes Gefühl in mir aus.
Bei Merlin, was passierte in letzter Zeit mit mir? Warum machte er mich nicht wütend? Wo blieb der Hass, den ich all die Jahre auf ihn verspürt habe? Oder war es vielleicht kein Hass?

"Lily, Frühstück!", rief mein Vater von unten, wodurch er mich aus meinen Gedanken riss. Schläfrig machte ich mich auf den Weg in die Küche.
"Guten Morgen, Liebling.", begrüßte Mum mich. "Du denkst daran, dass ich und dein Vater gleich zu meiner Schwester Penelope fahren? Es wird spät bis wir wieder kommen.
Petunia verbringt den Tag bei ihrem Freund, das heißt, du hast das Haus für dich."
Tante Penny lud uns jedes Jahr an Weihnachten ein. Ein Besuch bei ihr lief immer gleich ab: Sie lobte Petunia, fand etwas wofür sie mich kritisieren konnte und langweilte uns stundenlang mit ihren Geschichten über Männer. Seit Petunia mit Vernon zusammen war, nutzte Penny jede Gelegenheit, sich bei Mum nach meinem Beziehungsstatus zu erkundigen. Bestimmt hoffte sie auf Vernon 2.0.
Meine Eltern verabschiedeten sich kurze Zeit später. Nach einigen Minuten hörte ich unser Auto, welches sich entfernte.

Petunia schien noch zu schlafen und so freute ich mich auf ein besinnliches Frühstück. Dass sie gestern nett war, hatte nichts zu sagen. Ich konnte Wein in ihrem Atem riechen. Meine Schwester trank selten, wenn sie es tat besserte sich ihre Stimmung mir gegenüber erheblich.
Gut gelaunt bereitete ich mir mein Frühstück zu, als ein leises Scharren mich aufsehen ließ. Eine kleine Eule machte sich hektisch am Fenster bemerkbar. Sie trug einen Brief, wahrscheinlich von einer meiner besten Freundinnen, Alice Prewett oder Marlene McKinnon. Die beiden waren während der Ferien in Hogwarts geblieben. Alices Eltern wurden von Dumbledore auf eine Mission geschickt, sie waren beide hochrangige Mitglieder im Orden des Phönix. Auch Marlene Mutter kämpfte dort, während ihr Vater in der Muggelwelt nach möglichen Opfern der Todesser suchte.
Anfänglich wollte ich ebenfalls in Hogwarts bleiben. Mum wollte Weihnachten allerdings mit der Familie verbringen.
Anstatt der sauberen Schriften meiner Freundinnen erkannte ich die etwas unsaubere, aber dennoch schönen Schrift von James. Früher hätte ich den Brief sofort zerrissen. Seit diesem Schuljahr dachte ich anders. In den Sommerferien entstand sogar ein mehr oder weniger starker Briefverkehr zwischen uns. Ich vertraue mich ihm allmählich an, erzählte ihm beispielsweise von meinem Verhältnis zu Petunia.
Diesmal hielt er den Brief sehr kurz, gerade einmal eine halbe Seite. Normalerweise schrieb James mir Briefe mit einem Umfang von mindestens 3-5 Seiten...

Liebste Flower,
Ich hoffe, es geht dir gut. Hier in Hogwarts ist alles gut. Ich vermisse Weihnachten mit Mum und Dad, aber Dumbledore meinte, es sei momentan besser, wenn ich sie nicht sehen würde.
Aber dies tut jetzt nichts zur Sache. Es ist nicht viel passiert in den letzten Tagen, bis auf den kleinen Zwischenfall gestern Abend. Marlene besuchte Dumbledores Weihnachtsfeier mit diesem Ravenclaw Smith. Sirius gefiel dies gar nicht. Er kochte vor Eifersucht und ließ dies Marlene deutlich spüren. Im Laufe des Abends versuchte Smith Marlene zu küssen. Marlene wollte dies nicht und nun ja, Sirius rastete aus. Er ging auf Smith los und hat ihm ein paar Schläge verpasst. Die ganze Situation stand kurz vor der Eskalation, als McGonagall sich einmischte. Sie hat Sirius einen Haufen Strafarbeiten und Nachsitzen bis zum Ende des Schuljahres aufgebrummt. Sicherlich wird Marlene dir davon erzählen. Sie scheint sich nicht entscheiden zu können, ob sie Sirius Aktion gut finden soll oder nicht. Du kannst Marlene besser einschätzen, deshalb frage ich dich: Was würdest du an ihrer Stelle tun?

Harry Potter One ShotsDonde viven las historias. Descúbrelo ahora