Streiche

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Nebel lag tief über der Landschaft. Rechts erstreckte sich ein Feld, auf dem Muggel-Farmer bald wohl Getreide oder Ähnliches anbauen würden, links lag ein dichter Nadelwald. Auf einem breiten Grasstreifen, der zwischen beidem lag war ein Zelt aufgebaut. Es war nicht sonderlich groß, vielleicht bat es  gerade einmal für eine Person Platz, zumindest dachte man das, wenn man es von außen sah. Zumindest würden Muggel, sofern sie in diese Abgeschiedenheit vordringen würden das denken.

Plötzlich stürmte ein Hund aus dem Zelt, wild und ungebremst tobte er über das Feld. Ihm folgte ein Junge mit rabenschwarzem Haar, der höchstens neun Jahre alt war. Der Hund wurde etwas langsamer und drehte sich um. Niemand könnte es je wirklich beweisen, doch im Blick des Hundes lag etwas wie Ungeduld. Menschliche Ungeduld.
Seltsamer war es, als er sich aufrichtete und sich in einen Menschen verwandelte. "Dein Vater wäre sauer auf dich, wenn er erfahren würde, dass du so langsam bist. Das kommt nicht gut, wenn du später Quidditch spielen möchtest. Also, lass es uns nochmal versuchen. Verfolge mich so schnell du kannst. Bist du vor mir am Fluss, so können wir nachher gemeinsam einen Ausflug machen, natürlich wörtlich gemeint."
Er verwandelte sich erneut in einen Hund und fing wieder an über das Feld zu rennen.

Schön und gut, er war schnell, diesmal jedoch folge der Junge ihm jedoch deutlich schneller. Tatsächlich überholte er ihn schließlich und kam vorher an dem erwähnten Fluss an, der sich unterhalb des Feldes -vom Standpunkt des Zeltes aus nicht sichtbar- erstreckte an. "Viel besser als zuvor. Mit solchen Ergebnissen kann man arbeiten. Gehen wir zum Zelt zurück und frühstücken ausgibig. Danach kannst du ein wenig mit deinem Besen durch den Himmel  jagen. Nicht zu weit weg natürlich. Wegen der Muggel und so...
Zumindest hat mir das deine Mutter immer gesagt. Lily war meine beste Freundin, aber ich hatte um ehrlich zu sein immer Respekt vor ihr, sobald sie wütend wurde. Vielleicht sogar soetwas wie Angst. Rein theoretisch natürlich...
Mag sein, dass du mir keinen Glauben schenkst -ist ja auch schwer, da du es nie erlebt hast-, aber deine Mutter war manchmal wie eine Löwin.
Oder auch Hirschkuh.. . Na ja bleiben wir bei einer Löwin, die ist gefährlicher. Hirschkühe geben dir nämlich nicht das Gefühl dich zu zerfleischen, solltest du Scheiße bauen.
Wenn sie ihre Krallen ausfuhr, war es besser so weit wie man konnte zu laufen. Andererseits hat sie immer versucht uns zu beschützen. Und sie war immer für mich da. Lily hat mir so oft geholfen. Ich konnte mich auf sie verlassen."

Der Nebel hatte sich schon seit Stunden aufgelöst. Stattdessen schien die Sonne am Mittagshimmel. Niemand der Bewohner des Zeltes waren nicht anwesend.
Zwar würde Harry sobald er nach Hogwarts kam nicht sofort in die Quidditch Manschaft kommen, doch Übung konnte trotzdem nichts schaden. Auch Harry wusste dies und so war er gemeinsam mit Sirius weit draußen um das Spiel zu üben.

Obwohl der Winter noch nicht ganz verstrichen war, war es am Abend schon angenehm warm.
Sirius und Harry saßen an einem großen Lagerfeuer, welches sie weniger als eine Stunde zuvor errichtet hatten.
"Muggel erzählen sich am Lagerfeuer oft Geschichten. Ich könnte dir etwas
über deine Eltern erzählen, aber das meiste wichtige habe ich dir bereits gesagt und der  Rest besteht eigentlich nur aus ihrem Geknutsche. Ich erspare dir  die Details lieber.  Glaub mir, ich habe Dinge gesehen, welche niemand sehen will...

Nachdem dein Dad so viel Zeit mit deiner Mum verbracht hat, verbrachte ich gelegentlich Zeit mit anderen Schülern in Hogwarts. Ein paar von ihnen nannte ich bald neue Freunde.
Hatten sich zusammen geschlossen und sahen sich wohl selbst als Außenseiter an, was sie mehr oder weniger auch waren.
Sechs Jungen, wenn ich mich richtig erinnere und ein Mädchen.
Sie haben allerdings immer von einem seltsamen Mann geredet, gegen den sie kämpfen wollten. Ich glaube, sie meinten Voldemort. Tatsächlich haben sie später gegen ihn gekämpft, aber der Kampf hat sie mitgenommen.

Nun aber zu dem, was ich dir erzählen wollte und was diese Geschichte so interessant und lehrreich macht. Gemeinsam mit ihnen, sie bezeichneten sich als Klub, auch wenn ich nicht mehr genau weiß wie sie hießen, habe ich einen Streich gegen die Slytherins geplant. Diese haben den Klub das ein oder andere Mal gemobbt und geärgert. Vielleicht hätten sie sich eher dagegen wehren können, aber sie haben es  nicht getan. Vielleicht haben sie eingesehen, dass sie sich so lange zurück gehalten haben und endlich beschlossen, etwas zu verändern. In Form eines Streiches wollten sie sich rächen, aber sie hatten Angst unbewusst bösartige Magie an zu wenden. Zum Glück müssen sie das nicht. Bösartig bezeichnet hier nicht gleich schwarze Magie, es sind viel eher Zauber die kleinere Verletzungen auslösen, Schnittwunden die nicht all zu tief sind, Ausschläge, Blutergüsse.

Keiner von uns hat diese Form der Magie je für einen Streich genutzt und das hätten wir auch niemals getan. Wenn du in unsere Nachfolge in Hogwarts antrittst, werde ich auf zahlreiche Streiche stolz sein, doch wenn du bösartige Magie anwendest um Menschen zu verletzten bekommst du richtig Ärger. Ich meine, falls McGonagall etwas von dir übrig lässt.
Merk dir also eines: Niemals für oder durch einen Streich oder für einen Streich verletzen.

Zurück zu dem Streich, ich rede schon wieder viel zu viel. Damals kam es uns darauf an den Slytherins eine Lektion zu erteilen. Ohne sie zu veletzen natürlich und doch sollten sie es an ihrem Leib zu spüren bekommen. Während eines Hogsmeade Wochenende besorgte ich ein Pulver, duch welches man anfing zu kotzen. Ebenso bewirkte es, dass das Erbochene wie Blut aussah. Rein zum Verschrecken natürlich, es würde keine ernsten Folgen davon tragen. Zumindest haben wir das gedacht. Im Normalfalle sollte es auch so sein. Aber es ging leider gehörig schief.

Ich gab das Pulver den Hauselfen, damit sie es in verschiedene Gerichte der Slytherins mischen sollten. Sie taten es, widerstrebend.
Wie auch immer es passieren konnte, die  präparierten Gerichte gerieten auf alle Tische.
Bei manchen traten die Wirkungen ein und sie fingen an zu erbrechen, andere gerieten in Panik weil ihr Erbroches nach Blut aussah.
McGonagall erfuhr davon nie etwas, ihre Reaktion wäre allerdings längst nicht so schlimm wie Lilys. Sie rastete total aus. Hat mich zur Schnecke gemacht, aber eigentlich hätte ich mir das denken können. Die anderen sieben hielt sie raus.
Trotzdem hat sie mich gedeckt. Sie hatte versucht alles zu vertuschen und denen, die bereits erbrochen hatten geholfen.
Niemand ahnte, dass es Folgen eines Streiches waren.

Warum ich dir das erzähle? Wie bereits gesagt, wenn du Streiche spielst pass auf, was du tust. Ja, es soll lustig sein, aber nicht überhand nehmen.
Wir können ja mal über Streiche reden. Ich kann dir Tipps geben. Hogwarts kann sich wieder auf einen neuen Rumtreiber einstellen.

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Soll ich meinen Halloween One Shot auch hier posten? Man kann sich eigentlich denken worum es geht...

Ich plane dieses Jahr wieder einen Adventskalender, wer will kann mal im Laufe des Tages in den Benachrichtigungen auf meiner Startseite vorbei sehen, da poste ich ein paar Infos.

Harry Potter One ShotsWhere stories live. Discover now