~~7~~ Es geht weiter
Rhoon Darim's Sicht
Langsam lief ich zum Hauptdeck des Schiffes, es war nun der Fünfte Tag in dem wir uns in der Sonnenumlaufbahn befanden und die Hitze wurde nun unerträglich. Nachdem ich Lycania die Fesseln abgenommen hatte, war sie beinah Zwölf Stunden ohne Bewusstsein gewesen. Und als sie dann wieder Aufgewacht war,brach ihr Kreislauf zusammen und ich hatte kaum noch ihren Puls fühlen können. Persyx hatte mich davor gewarnt ihr noch mehr Verletzungen zuzufügen, aber ich wollte nicht auf ihn hören. Die Verbrennungen waren wohl dann doch zu viel für das Mädchen gewesen. Ich hatte ihr dabei nur die Fesseln abnehmen wollen um ihr zu zeigen, dass sie hier nicht meine Dienerin oder so etwas in der Art war.
Nachdem ich ihr ein Schmerzmittel verabreicht hatte und sie wieder eingeschlafen war trug ich sie zu Persyx, der sie die nächsten Stunden überwachen würde. Ihr Atem, Herzschlag und Puls waren fast nicht mehr spürbar. Ihre Lippen, die sonst so Blau waren wie ihre Haare, hatten sich ins Hellblaue verfärbt. Und auch ihr sonst Sonnengelbe Haut war fahl und blass. Er wollte ihr einige Kreislauf stabilisierende Infusionen geben und die Verbrennungen nochmals Behandeln, sowie neu verbinden.
Danach begab ich mich auf des Schiffsdeck um Nindarosc abzulösen. Er und ich teilten uns sonst das Schiffskommando, wir wechselten uns immer alle Acht bis Zwölf Stunden ab. Außer wir enterten ein Handelsraumer oder gerieten in eine Raumschlacht, dann flog er die Shyvara und ich führte das Enterkommando zusammen mit Ga'at an.
Da wir aber im Moment immer noch um die Sonne kreisten, war es sehr ruhig und nur er alleine war auf der Brücke. Als ich hineinkam hob er nicht einmal den Kopf um zu sehen wer kam, denn er war genau wie ich Telepath und wir verstanden bzw. spürten uns auch ohne Worte.
Beim rausgehen klopfte er mir noch kurz auf den Rücken und ging dann schlafen. Für mich begann ein Paar ziemlich langweilig Acht Stunden, aber ich konnte mir endlich Gedanken um Lycania machen und wie ich mich ihr nun gegenüber verhalten sollte. Ich warf mich in den Pilotensessel, legte meine Beine auf das vorerst deaktivierte Pilotenpult und machte es mir bequem.
Sie war sehr hübsch, ich war neugierig auf ihren Charakter. Denn im Moment war sie sehr verängstigt und ich hatte mit voller Absicht ihre Angst noch zusätzlich geschürt. Sie glaubte allen Ernstes ich wollte sie nur benutzen und dann irgendwann Umbringen, dummes eingebildetes Göhr. Dabei gehörte ich und auch meine Crew zu einer völlig anderen Piratengeneration, wir waren alle ehemalige Sklaven und keiner war hier nur aus Spaß am Piratensein und Plündern. Wir waren Piraten geworden weil wir keine andere Wahl hatten und wir handelten nur so um zu überleben, naja mittlerweile hatten wir auch etwas gefallen daran gefunden.
Da wir alle mal Sklaven gewesen waren, wussten wir auch wie Bitter dieses Schicksal war. Bevor ich hier das Oberhaupt wurde, hatte ich viele versklavte Männer, Frauen und Kinder auf den Schiff gesehen, die an diesem Menschen unwürdigem Leben zerbrochen waren und jeglichen Willen am Überleben verloren hatten. Oder wie meine beiden kleinen Schwestern an den Vergewaltigungen und Schlägen gestorben waren.
Lycania passte eigentlich nicht hierher, denn sie war eher eine kleine verwöhnte Prinzessin, ich konnte mir gut Vorstellen dass sie immer alles bekam was sie wollte. Schleierhaft war mir nur weshalb sie jedes mal wenn sie Ungezogen war mit Peitschenhieben bestraft worden war, womöglich war sie nur ein kleines Biest dachte nur an ihre eigenen Vorteile. Und da sie nicht wirklich an die Regeln hielt, hatten ihre Eltern beschlossen sie hier her zu schicken. Somit waren sie einer Nachfolgerin los die später nicht wirklich die Interessen ihrer Familie wahren konnte.
Mir war dieser Umstand Egal, wenn sie Ungehorsam war würde sie schon die Konsequenzen zu spüren bekommen. Das alles waren natürlich nur Vermutungen, ich würde bei Gelegenheit Nindarosc auf sie Ansetzen. Ich war mir immer noch nicht ganz Sicher in wie Weit wir dem Vertrag mit ihren Eltern trauen konnten, aber wenn sie uns nicht mehr die Anteile an ihren Verkäufen zahlen würden dann überfielen wir einfach wieder ihre Frachtraumer. Ich konnte mir einfach nicht Vorstellen dass ihre Eltern so Rücksichtslos waren und sie tatsächlich an mich verkauft hatten. Wir mussten bei der nächsten Übergabe sehr Vorsichtig sein, denn sie würden bestimmt versuchen Lycania zu befreien.
Nach meiner Achtstunden Wache, ging ich erst einmal in die Schiffsküche und unterbreitete den dort arbeitenden Frauen meinen Entschluss. Lycania würde in der Kantine mit anpacken und sich dadurch auch mit nützlich machen. In der Küche arbeiteten ausschließlich Frauen, einige waren von der Ehemaligen Besatzung des Schiffes und einige von meiner Crew hatten sich auf dem Schwarzmarkt eine Frau gekauft. Sie mussten sie natürlich dann aus der Versklavung entlassen und diese Frauen mussten mir genauso einen Treueeid schwören. Da diese aber meist niemals in ihrem Leben gekämpft hatten, verzichtete ich darauf mit ihnen bis zum Tod zu kämpfen. Wenn sie nicht den Treueid schwören wollten dann verkauften wir sie wieder an den Händler. Bisher war aber diese Maßnahme noch nicht nötig gewesen und die Mädchen hatten den Eid geschworen. Sie waren froh nicht mehr als Sklaven dienen zu müssen, hier auf dem Schiff mussten sie nur ihrer Arbeit nachgehen und dem Mann der die gekauft hatte zu Diensten sein, wenn überhaupt. Er hatte sie immerhin für sehr viel Geld auf dem Markt erstanden und diese Schuld sollte das Mädchen dann auch abarbeiten.
Die Küchenleiterin Kyma war nicht sehr begeistert darüber, versprach mir aber sich um das Mädchen zu kümmern. Sie war die ehemalige Frau des vorherigen Piratenchefs gewesen, ich hatte sie und ihre Tochter Inja am Leben gelassen da sie auch nur Sklaven auf diesem Schiff waren und ich keinerlei Groll gegen sie hatte.
Danach holte ich Lycania aus der Heilerstation, sie sah nun viel Gesünder aus. Persyx hatte ihr nochmals ein Mittel verabreicht welches sie rund Acht Stunden schlafen lassen würde, für mich genug Zeit um selber etwas Schlaf zu finden.
Der nächste Morgen
Ich stand gerade unter der Dusche, meine Telepathischen Sinne waren die ganze Zeit auf Lycania gerichtet da ihr Bewusstsein langsam wieder erwachte. Sie war noch nicht einmal Richtig wach und dachte schon wieder daran abzuhauen oder eher gesagt sich eine meiner Pistolen zu schnappen, was mich wütend machte. Aber zum Glück sah sie die Dummheit ihrer Idee ein. Was mich neugierig machte war, dass sie der Meinung war nicht mehr nach Hause zurückzukönnen da ihr Vater sie umbringen würde. Vielleicht verstand ich ihre Gedankengänge auch falsch, ich würde sie gleich darauf ansprechen.
Das darauffolgende kurze Gespräch und auch ihre Reaktion waren nicht wirklich das was ich von ihr erwartet hatte. Ich ließ mit Absicht die Kabinen Tür unverschlossen, wenn sie noch einmal versuchen würde abzuhauen würde, würde sie schon sehen was sie davon hatte. Ich schickte Inja mit einem kleinen Frühstück bei ihr vorbei, vielleicht konnte sich das Mädchen etwas mit Lycania anfreunden und ich bekam doch auch ohne Nindarosc heraus wie sie drauf war. Denn wenn sie wirklich dieses kleine Biest war wie ich vermutete, dann würde sie die Gutmütigkeit der kleinen Inja schamlos ausnutzen.
Als ich auf der Brücke ankam waren meine Männer schon Anwesend, nach Fünf Tagen Erholung wurde es Zeit die Umlaufbahn der Sonne zu verlassen und Kurs auf Pikusz4 zu nehmen und frische Lebensmittel an Bord zu nehmen. Der Flug würde rund Zwei Tage in Anspruch nehmen, vielleicht hatte wir Glück und trafen auf einen unvorsichtigen Handelsraumer. Ich setzte mich in den Pilotensessel und aktivierte das Steuerpult, bevor ich den Raumkreuzer in Bewegung setzte ließ ich kurz die Alarmanlage losheulen, damit die Crew wusste dass wir wieder auf Jagd waren. Ich sah ihnen deutlich an, dass sie sich langweilten und endlich wieder aktiv werden wollten.
Mit viel Feingefühl manövrierte ich mein Schiff von der Sonne weg und lies es allmählich schneller werden. Nachdem wir ein halbes Lichtjahr von der Sonne entfernt waren, öffnete ich ein Schwarzes Loch und lenkte denn Schlachtkreuzer genau in den Mittelpunkt des Loches. Dadurch Überbrückten wir jeweils Neun Lichtjahre, nach jedem Sprung mussten wir 4 Stunden pausieren bis wir das nächste Schwarze Loch öffnen konnten. Ohne große Vorkommnisse kamen wir Neun Lichtjahre wieder in dem Normalraum an, der Sprung an sich dauerte nur wenige Sekunden. Sofort ließen wir alle Sensoren auf Hochtouren hochfahren und sondierten unsere Umgebung nach feindlichen Schiffen oder sogar Handelsraumern.
Wie es der Zufall wollte, stand ein kleineres schlecht bewaffnetes Schiff nicht weit von unserem Standort entfernt. Es war nicht sehr groß und passte vollständig in den riesigen Frachtraum des Schlachtkreuzers. Ich sendete dem kleinen Schiff die übliche Botschaft, dass sie Geentert werden und sich ergeben sollten dann würde ihnen auch nichts passieren. Ich ließ die Sirenen des Schiffes dreimal lang Heulen, es war das Signal dass alle auf ihre Posten gingen und sich zum entern bereit machen sollten. So wie es aussah wurde es doch noch ein sehr interessanter, vielleicht auch lukrativer Tag.
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Immortal - Lycania ~1~
Science FictionWeltraum Piraten... Kalt! Gefühllos! Rücksichtslos! Gesetzlos! Brutal! Mordend! Gewissenlos! Sklavenhändler! Vergewaltiger! Kinderschänder! Das sind glaube ich nur einige wenige Worte mit den man solch eine Menschengruppe Beschreiben könn...