Immortal - Lycania ~1~

~~24~~ Wiedersehen

~~24~~ Wiedersehen

Ich wurde von einem seltsamen Gefühl geweckt, es kam mir so vor als ob mich jemand beobachtete. Langsam öffnete ich meine Augen und fuhr Erschrocken zurück und prallte hart mit dem Hinterkopf gegen die Ecke des Nachttischen. Rhoon Gesicht war dicht vor mir und es war nur wenige Zentimeter von meinem entfernt. Mich überkam wieder die alte Angst vor ihm, zitternd hielt ich mir den schmerzenden Hinterkopf. Am ganz Körper bebend rollte ich mich auf dem Bett zusammen, mir schossen die Tränen in die Augen und um seinen kalten Blick nicht zu sehen schloss ich diese lieber wieder.

Ich spürte ein Bewegung im Bett und dann wie seine nackten Füße über den Boden klatschten. Er holte etwas aus eine anderen Raum und dann plätscherte es leise. Ich traute mich nicht wirklich nachzusehen, zu groß war die Angst. Dann kam er wieder zurück zum Bett, sanft schob er meine Hände beiseite und legt etwas Kühlendes drauf.

Überrascht öffnete ich meine Augen und sah ihn an, besorgt sah er mich an. Sein sonst so kühler Blick, war anders geworden … wärmer … freundlicher und weicher.

„Hey Süße, tut mir Leid ich wollte dich nicht erschrecken aber ich beobachte dich zu gerne. Du bist so wunderschön dass ich dich den ganzen Tag ansehen könnte.“ meinte er dann zu mir und lächelte mich leicht an.

Misstrauisch setzte ich mich auf und schob seine Hand weg die den Lappen hielt. Er hatte ein Stück Stoff mit kaltem Wasser getränkt, und kühlte meine Beule am Kopf. Ich hielt den Stoff lieber selber und rutschte von ihm weg, seine Nähe war mir unangenehmen. Ich sah ihm an dass ich ihn gekränkt hatte und er enttäuscht war. Was hatte er erwartet? Dass ich ihm all die Schläge, Vergewaltigungen und Demütigungen verziehen konnte?

„Mit ist klar dass du mir nicht verzeihen wirst und ich will dich auch zu nichts zwingen, was unsere Beziehung angeht.“ redete er leise weiter, er hatte Mal wieder meine Gedanken gelesen. „Nie wieder ...“ flüsterte er beinah schon, dann beugte er sich zu mir und gab mir einen leichten Kuss auf die Lippen. Seine Lippen berührten meine kaum, es war eher wie ein weicher warmer Windhauch.

Dann stand er auf und lief auf den geöffneten Balkon, draußen zeigte sich ein dünner roter Streifen von der langsam aufgehenden Sonne. Rhoon wandte mir seinen Rücken zu und sah raus, er hatte die Arme vor der Brust verschränkt und beachtete mich nicht weiter. Doch ich kannte ihn, er beobachtete mich ganz genau mit deinen telepathischen Sinnen.

Ich kam langsam wieder runter und mein Herz, welches wie wild vor Angst geschlagen hatte, hörte auf zu rasen. Meine Gedanken wurden wieder klarer. Neugierig sah ich mich nun um in dem Zimmer, ich musste so fest eingeschlafen sein dass er mich hierher gebracht hatte. Verwunderlich war das nicht, neben mir konnte etwas explodieren und ich wachte davon nicht auf.

Das gesamte Zimmer war in einen warmen Grünton gehalten, das große Bett bildete den Mittelpunkt des Zimmers, aus einer Tür des Nebenraumes schimmerte es leicht bläulich. Aber das beeindruckendste war die Fensterfront, die sich über die gesamte Breite des Raumes zog. In einer Ecke stand eine kleine Dunkelgrüne Couchgarnitur, wo ich auch meine Stiefel fand. Erst jetzt wurde mir bewusst dass ich immer noch mein Komplettes Raumanzugkleid an hatte und mir doch recht warm darin war.

Auf dem kleine Tischchen welches vor der Couch stand, lagen Rhoon's Waffen, sowie sein ordentlich zusammengefalteter Raumanzug samt Stiefel und einige andere Kleidungsstücke. Nach kurzem überlegen, entschloss ich mich meines Raumanzugkleides zu entledigen, denn ich hatte darunter noch eine Hose und Top an, welches für diese Temperaturen völlig ausreichten.

Mein Blick viel wieder auf ihn und ich hatte Gelegenheit seinen Rücken näher zu betrachten, denn dieser war fast Vollständig mit einer Tätowierung und Schriftzeichen verziert. Man konnte deutlich erkennen dass sie noch frisch war und vor allem an der Wirbelsäule war diese besonders entzündet und gerötet. Das musste von den Somri sein, denn bei dem Kampf den ich mit beiwohnen musste, hatte der Somri-Anführer auch so eine ähnliche noch ausladendere Tätowierung gehabt.