19. Solutions

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Meine Augen schauten mit einem verzweifelten Ausdruck in sein Gesicht, welches jedoch nicht böse, sondern eher liebevoll dreinblickte.

„Niall", hauchte ich völlig durcheinander, „hast du überhaupt verstanden, was los ist? Ich könnte jetzt schwanger sein."

Als er beruhigend mit seiner Hand über meinen Rücken streichelte, senkte sich mein Kopf hilflos an seine Schulter.

„Bel", hörte ich ihn wispern, „und wenn es so sein sollte, dann können wir es nicht ändern. Aber bevor du dich darüber aufregst, solltest du vielleicht erstmal abwarten oder?"

Seine Lippen berührten zärtlich meine Stirn, meine Wangen und dann meinen Mund.
„Hey, mein kleiner Rotschopf, ich werde immer zu dir stehen, egal, was passiert."

Es war nur ein schwacher Trost für mich, dass Niall so ruhig, um nicht zu sagen gelassen, reagierte. Ich hingegen wusste nicht, wo mir der Kopf stand. Was, wenn wirklich etwas passiert war? Was würde dann mit unseren oder besser gesagt, mit meinen Zukunftsplänen werden? Mein Wunsch Meeresbiologie zu studieren, stand im Moment an erster Stelle, abgesehen von Niall, der natürlich der wichtigste Mensch in meinem Leben war. Aber er würde im nächsten Jahr wieder auf Tour gehen und musste mich zurück lassen. Wie sollte das alles denn funktionieren?

„Komm, Süße, wir frühstücken jetzt erstmal was."

Seine Stimme drang in meine Ohren und als er meine Hand ergriff, ließ ich mich widerspruchlos in Richtung Küche führen. Während Niall eine große Portion Rührei zubereitete, deckte ich den Tisch und kümmerte mich um den Tee. Doch ich konnte mich dadurch nicht ablenken. Ständig verweilten meine Gedanken bei dem Thema Schwangerschaft.

Sechs Tage die Einnahme der Pille zu vergessen und dann zweimal mit seinem Freund zu schlafen, konnte ohne Probleme eine Schwangerschaft zur Folge haben, dessen war ich mir vollends bewusst. Außerdem hätten sich meine Tage durch das frühzeitige Absetzen der Hormone längst ankündigen müssen, was aber keineswegs der Fall war. Und mir wurde schlecht, als ich den Teller mit Rühreiern vor mir stehen sah. Ohne ein Wort zu sagen, schob ich diesen ein Stück von mir weg.

„Süße, was soll das? Du musst was essen", vernahm ich Nialls sanfte Stimme.

„Ich kann nicht. Mir ist übel", brachte ich leise hervor.

Als seine Hand über meinen Arm streichelte, wisperte ich leise: „Siehst du, das sind die ersten Anzeichen. Ich bin mit Sicherheit schwanger."

Seufzend erwiderte Niall: „Das sehe ich anders. Du machst dich nur viel zu verrückt und das schlägt dir jetzt auf den Magen."

Wie konnte er nur so ruhig bleiben? Ich saß da wie ein zitterndes Bündel, und Niall mampfte die Rühreier in sich hinein, als würde es morgen auf der ganzen Welt nichts mehr zu essen geben. Immerhin trank ich den frisch zubereiteten Tee und kaute später auf einem Zwieback herum, um nicht ganz ohne Nahrung in den Tag zu starten.

Nachdem ich mich geduscht und angezogen hatte, startete ich den Laptop und begann über Schwangerschaftssymptome zu googeln. Als Niall mir kurz über die Schulter blickte, lautete sein Kommentar: „Du solltest vielleicht erstmal schauen, welcher der zuverlässigste Schwangerschaftstest ist oder einfach abwarten, bis deine Tage kommen."

Mit einem lauten Schnaufen klappte ich den Laptop zu, stand auf und sagte: „Meine Tage werden so schnell nicht mehr kommen, Blondie! Lass dir das gesagt sein."

„Umso besser", meinte er grinsend, „dann können wir rund um die Uhr Sex miteinander haben!"

Empört griff ich nach einem der Sofakissen, welches ich ihm an den Kopf warf. Lachend fing Niall dieses auf und warf es prompt zurück.

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