Kapitel 11 - Freundschaft oder Liebe?

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Hört euch das Lied an, es ist so wunderschön! <3

***

PoV Manu

Bei seinem fragenden Blick schluckte ich. Ich war nicht sauer auf ihn, sondern auf mich. Es war unfair, dass er das ausbaden musste. "Es tut mir leid." Wiederholte ich. Er sah in meine Augen, und in diesem Moment wusste ich, was ich zu sagen hatte.

"Ich habe mich vorhin einfach unwohl in der Gegenwart dieser Katharina gefühlt und von dir ignoriert zu werden - ich mache dir keinen Vorwurf, ich reagiere über - hat mich ein wenig genervt. Es waren einfach ein paar stressige Tage, bevor du gekommen bist. Es hat nichts mit dir zutun." Ich lächelte und betete, dass er das glauben würde.

"Das beruhigt mich" lächelte auch er. "Ich wollte dich nicht ausschließen, ich hatte meine Cousine nur schon ewig nicht mehr gesehen und hab mich sehr über den Zufall gefreut, außerdem..." „Moment, Cousine?!" unterbrach ich ihn überrascht. Ein Stein fiel mir vom Herzen. "Warst du etwa eifersüchtig?" neckte er mich. "Was? Ich? Niemals!" Ich war froh, dass alles so schnell wieder gut war. Wir unterhielten uns noch ein bisschen, bevor wir beschlossen, zurück nach Hause zu gehen, da es begonnen hatte zu regnen.

Der Regen wurde immer stärker, weshalb wir lachend durch die herunterprasselnden Tropfen stürmten, um möglichst trocken bei mir anzukommen. Auf unserem Weg wären wir zwar zwei, drei Mal fast überfahren worden, doch das interessierte uns herzlich wenig. Als wir endlich außer Atem unter dem winzigen Vordach vor meiner Wohnung zum Stehen kamen, konnte ich meinen Blick kaum von ihm reißen. Sein Atem ging noch schnell, seine Lippen waren leicht geöffnet und einige nasse Strähnen fielen ihm ins Gesicht. Wow, Paddy war... ganz schön attraktiv. Ein Kribbeln bahnte sich seinen Weg durch meinen gesamten Körper. 

"Manu?" "Hmm?" "Wir sollten..." er sah zwischen meinen Lippen und Augen hin und her "... rein gehen." Ich sah an seinem Adamsapfel wie er schluckte. "Oh, klar, ja klar." Nachdem ich den Schlüssel aus meiner Tasche gefischt hatte, fiel er mir zwei Mal herunter, bevor ich es schaffte, ihn im Schloss herumzudrehen. Obwohl er mir den Vortritt im Bad überlassen wollte, überredete ich ihn, doch zuerst zu gehen.

Während er duschte, versuchte ich mit der Wucht an Gedanken zurecht zu kommen, die nach dem Ausflug auf mich einstürzten. Das einzig Vernünftige was dabei heraus kam war, dass ich ihn vielleicht etwas zu hot fand, als ich es sollte. Doch abseits davon - ich empfand doch nur Freundschaft, oder?

Als Paddy aus dem Bad trat, nur ein Handtuch um die Hüften, schaute ich schnell auf den Boden, bis er an mir vorbei gegangen war. Vorsichtig sah ich ihm hinterher, seine breiten Schultern und die Konturen seiner Rückenmuskulatur musternd, das Bild in mich aufsaugend. Oh je, das könnte noch ein Problem für mich werden. Plötzlich sah Patrick grinsend über seine Schulter, zwinkerte, und bog dann in die Küche ab. Erschrocken und voller Scham verzog ich das Gesicht und huschte schnell ins Bad. Peinlich, peinlich, peinlich!!! Ich sollte schleunigst damit aufhören, mich so unfreundschaftlich zu verhalten, bevor er es merkte und es komisch zwischen uns werden würde.

Nach dem Abendessen - einer bestellten Pizza - beschlossen wir einen Film anzusehen, und ich war froh, somit nicht mit ihm reden zu müssen. Beim Abendessen waren wir zum Glück nicht auf die Situation von vorhin zu sprechen gekommen, sondern hatten uns über oberflächliches Geplänkel unterhalten.

Vom Film bekam ich kaum etwas mit, ich war viel zu viel mit meinen Gedanken beschäftigt. Dabei wollte ich diese Gedanken doch gar nicht haben. Sie nervten, strengten mich an und jeder Frage folgten noch mehr Fragen. Nichts sehnlicheres wünschte ich mir gerade, als einen Aus-Knopf für meinen Kopf.

Als Ich später in meinem Bett lag, Patt auf der Couch neben mir, ging das Gedankenkarussel weiter. Empfand ich mehr für meinen besten Freund? Ja, mein Körper kribbelte wenn er mich berührte, seine Stimme machte mich verrückt und ich konnte nicht mehr klar denken. Aber... nein. Nein, nein.

Eigentlich wusste ich ja, dass das genau den Crush-Kriterien entsprach, doch gleichzeitig musste ich an all die Situationen denken, in denen er für mich einfach nur ein guter Freund war. Außerdem war das Ganze hier noch so neu und unwirklich, vielleicht war es normal so zu reagieren?

Doch obwohl ich es nicht wahrhaben wollte, war mir längst klar, dass da mehr war.

***

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Joa, das war Eigenwerbung in Rewi-like. Macht's trotzdem. xD

Was schaut ihr so für YouTuber?

LG Minilemin 

Schleichliebe KürbistumorDonde viven las historias. Descúbrelo ahora