Kapitel 18

842 20 0
                                    

Doch mein glück sollte sich schnell wieder ändern. Langsam schloss ich die türe von chris und meiner Wohnung auf und trat hinein. Eigentlich sollte chris bei der Arbeit sein, doch da hatte ich wohl falsch gedacht. Stattdessen saß er völlig fertig mit einem Blatt Papier in der Hand auf dem Sofa. Langsam lief ich zu ihm hin und setzte mich neben ihn. Ich beschloss ihm bei dem zustand erstmal nichts über meine Gefühle und meinen Standpunkt über unsere Beziehung zu sagen. "Hey, was ist los. Wenn es immer noch wegen gestern ist, es tut mir leid was ich da gesagt habe, das habe ich wirklich nicht so gemeint", sagte ich vorsichtig. "Es ist nicht wegen gestern... oder Naja schon... vielleicht hattest du doch nicht so unrecht", druckste er rum. "Also kannst du wirklich keine Kinder zeuge", fragte ich vorsichtig. "Naja im Moment eher nicht..." "Was heißt das?" "Ich war ganz schön besorgt und verwirrt zugleich, doch anstatt mir eine Antwort zu geben hielte er mich nur das Blatt hin. Vorsichtig nahm ich es in die Hand und fing an zu lesen. >>[...] Wir müssen ihnen leider mitteilen, dass sie an testium cancer erkrankt sind. Wir bitten Sie schnellstmöglich mit einer Therapie für die Bekämpfung des Krebses an zu fangen. << "Krebs...", sagte ich leise und geschockt. Ich nahm ihn ganz fest in den arm und versuchte ihn zu trösten. Es wird wohl das beste sein, wenn ich jetzt bei ihm bin. Auch wenn ich gerade dabei war mich von ihm zu trennen, kann ich ihn nicht alleine lassen. Ich muss mit ihm zusammen dagegen ankämpfen, er hat sonst doch niemanden, der ihm helfen kann. "Wusstest du das schon länger", fragte ich vorsichtig? "Die Diagnose habe ich erst seit heute morgen, aber ich habe gemerkt, dass etwas in meinem Körper nicht stimmt. Deswegen war ich wohl auch immer so schlecht gelaunt und habe das leider auch zu oft an dir aus gelassen. Es tut mir leid", meinte er mit gesenktem Kopf. "Hey, dafür kannst du doch nicht. Es wird bestimmt wieder alles gut. Zusammen schaffen wir das", sagte ich leise. Ich richtete ihn das Sofa hin, sodass er sich hin legen konnte. Er bräuchte jetzt viel Ruhe. Ich setzte mich neben ihn auf einen Sessel und nahm seine Hand in meine. "Weist du schon, wieder es weiter gehen wird?" "Naja, erstmal werden noch ganz viele weitere Untersuchungen gemacht werden und dann werden sie wohl mit der Chemotherapie beginnen. Dadurch, dass diese Art von Krebs nicht so bösartig ist und die Ärzte ihn schon oft behandelt haben, geht in den meisten Fällen alles gut aus." "Ja, zum glück gibt es viele gute Ärzte die dich auch gut kennen." "Ja. Bringst du mich morgen früh um kurz vor sieben, bevor du in die schule fährst ins Krankenhaus? Sie wollen mich noch einmal ganz duchchecken. Du kannst weiter arbeiten gehen. Es ist wirklich alles nicht so schlimm wie du denkst. Es gibt deutlich schlimmere Krebserkrankungen." "Ok. Aber jetzt versuch erstmal etwas zu schlafen." Ich versuchte mir den nachmittag und abend mit dem korregiern von Klausuren und den Unterrichtvorbereitungen für die nächste Woche zu vertreiben, doch weit kam ich nicht. Meine Gedanken schwirrten nur um chris, um den ich mich sehr sorgte und um stefan, den ich sehr vermisste.  Jetzt war ich endlich mal wieder so richtig glücklich. Glücklich mit Stefan und dann kam die krebsdiagnose von chris, die alles wieder in das schlimme hinunter zog. Wieso? Ich verstand ehrlich gesagt die welt nicht mehr. Ich konnte mich in dem Zustand auch nicht von chris trennen. Ich fühlte mich ihm gegenüber verpflichtet für ihn da zu sein in der schweren Zeit. Jedoch würde ich jetzt auch nichts lieber tun als in Stefans armen zu liegen und einfach seine wärme spüren zu können. Die Geborgenheit, wenn ich bei ihm bin, dann kann ich alles, was um mich herum geschieht ausblenden. Dann zählt nur noch er und ich und sonst niemand. Er ist immer für mich da und ich habe ihn versprochen wieder zu kommen, was ich am liebsten jetzt machen möchte. Aber ich muss bei chris bleiben und zu ihn stehen. Für ihn sorgen und seine hand in der schweren Zeit halten. Wieso muss dass auch genau jetzt mir passieren? Wieso muss ich mal wieder in der Mitte stehen und von zwei Seiten gleichzeitig gebraucht werden. Wieso werde ich immer vor solch schwierige Entscheidungen gestellt? Womit habe ich das verdient? Ich war völlig verzweifelt und merkte, wie nach und nach immer mehr Tränen auf mein Blatt tropften.

Der Lehrer - Und mittendrin steh ich...Where stories live. Discover now