Kapitel 12

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Lex Züge lockernden sich, ein seltenes Lächeln auf seinem Gesicht erwachsend, sah er den Blauhaarigen an. Akira wirkte erschöpft, das Buch war auf seine Kleidung gesunken, welche vom Training Staubbedeckt war und er atmete gleichmäßig friedlich. Der Weißhaarige warf einen Blick auf die Lektüre, schmunzelte über das Thema, welches ihm auch immer wieder in den Bann zog.

Einen Moment spielt das I-Kind mit dem Gedanken ihn zu wecken, doch der Zweigleiter war sich fast sicher, dass es nur zu Missverständnissen führen würde, also wand er sich um und ließ sich auf einem nahen Sessel nieder, weit genug entfernt um ihn dennoch zu beobachten, so als wolle er über die schlafende Gestalt wachen.

Die Beine immer noch übereinander geschlagen rutschte das Buch von seiner Brust und machte einen lauten Aufschlag, welcher Akira aus seinem Schlaf aufschrecken ließ.

Dezent über sein eigenes Buch hinweg sehend, folgte Lex silberne Iris dem Geräusch, ohne jedoch lange auf dem der zarten Gestalt zu verweilen.

Der junge Mann mit dem ozeanblauen Augen hob die Schrift liebevoll wie einen Schatz in seine Arme zurück. Es dauert eine Weile, bis der verschlafene bemerkt wie weit die Zeit bereits voran geschritten war und die fast Elementar leere Bibliothek sich vor ihm erschreckte, doch das Weiß vor dem schwarzen Sessel stach ihm unweigerlich in die Augen. Ein unangenehmes Gefühl von Schwäche macht sich in Akira breit, als er sich zu fragen begann, ob Lex ihn wohl ebenfalls bemerkt hatte, hilflos und erschöpft eingeschlafen wie ein Kind.

In der Tiefe der Lettern versunken, machte der Zweigleiter jedoch keine Anstalten sich umzusehen, es war als sei er eins mit der Welt hinter dem vergilbten Paper.

Der Blauhaarige wollte nicht unnötig auf sich aufmerksam machen, weshalb er sich wieder in den Sessel fallen ließ und sich erneut den Zeilen widmete. Wobei sein Blick immer wieder über die Buchkante zu seinem Gegenüber wanderte und sich an Lexs Abbild verfing.

Schließlich war es Lex der sich erhob und ohne Akira auch nur eines Blickes zu würdigen das Buch an seinen Platz stellte um die Bibliothek zu verlassen. Wie so oft rückte er die Brille zurecht, das farblose Haar erhellt vom dem weißem Licht welches für die Studien mehr als angenehm war.

Akira sah nicht auf als der Zweigleiter an ihm vorbei zog, doch in ihm machte sich Erleichterung breit, Lex in diesem Schwachen Moment anscheinend nicht aufgefallen zu sein. Nur wenig später stand auch er auf, um sich noch etwas zu essen zu besorgen und sich schließlich bei Dai zu entschuldigen, den die Verabredung hatte er wohl verschlafen.

Leise klopfte der Wasser elementar an die Tür des Kleineren, um ihm wenigstens zu begrüßen aber nicht zu wecken falls dieser schon schlief.

Das laute Rumpeln von Sachen war zu hören und panisches herum gelaufe, als endlich Dais Stimme erklang, gepaart mit einen Unterton, als hätte man ihn bei etwas unangenehmen erwischt. "Ja bitte?" "Ich bin's Akira", wunderte sich der Blauhaarige über die Aufregung hinter der Tür, als dieser schließlich einfach eintrat.

Der Rothaarige zog sich gerade die Hose an und wuschelte sein Haar zurecht, während das Licht des Kristalls auf dem Nachtschrank die Unordnung erhellte. "Ich äh? ..." begann er verwirrt als Akira so herein platzte.

"Habe ich dich geweckt?", lehnte Kuruse an der Tür ohne dem, allem Anschein nach üblichen Chaos großer Beachtung zu schenken. Verschwitztes rotes Haar hing Dai im Gesicht. "Ich hab unsere Verabredung verschlafen...", wollte Akira sich nicht die Missgunst seines Zimmernachbarn aufhalsen.

"Ja ich, ich hab auch ein wenig... also Bett fertig war ich bereits und als du geklopft hast. Ich wollte ich nicht unhöflich sein" begann er wirr. Dais Fenster war offen und ließ die Nachtluft angenehm in das stickige Zimmer.

Bei seinem Gestammel sah Akira ihn grinsend an, als ihm die Tusche Zeichnungen ebenfalls ins Auge viel. "Dann will ich dich nicht weiter stören", deutet er auf das Fenster. "Ich würde es zu machen", schloss der Wassermagier die Tür wieder hinter sich und verschwand noch immer grinsend in seinem eigenen Zimmer.

Der neue Tag brachte neue Wärme nach Lokora, trug sie zu den Blättern der Palutenas die nach dem Regen ihre zarten Blüten für den einen Tag öffnen würden, bis hinauf an das Fenster der Lehrertürme um die Sonne gleichmäßig in den östlichen Fenstern zu verteilen. Die ersten Vögel zogen ihre Bahnen um den Turm Elins, bereit den Morgen zu beginnen, als es an Akiras Tür klopfte.

"Komm rein", schätze er wie immer Itzuna vor der Tür zu haben, als der Blauhaarige sich gerade in dem immer noch nicht eingerichteten Zimmer fertig angezogen hatte, die Hände noch am Kragen des weißen Hemdes, als die Tür sich öffnet.

"Sie sind wie immer viel zu langsam" begann die Lilahaarige ihren Redefluss als sie das Zimmer betrat. "Daher habe ich mir heute erdreistet den Kaffee gleich mitzubringen" Ihr Blick schweifte über das spärliche Mobiliar und die roten Augen würden schwerer als sie resigniert seufzte. "Nach der letzten Stunde treffen wir uns am Tor, der Unterricht geht nur bis Nachmittag bei ihnen, dann zeige ich ihnen die Hauptstadt und die Schreinerei von Lofa" Mit den beschlossenen Worten wendete sie sich um, bereit los zu gehen, wären das offene Haar in einer fließenden Bewegung folgte.

"Ich trinke ihn nur kalt", kühlte Akira schon beim annehmen des Getränkes in der Tasse ab. Der Magier war ausgeruht und ließ sich von dem heute wieder viel nervigeren Geplapper gar nicht erst stören. "Und wie viele Komplimente hast du schon bekommen?", grinste die Lehrkraft frech bei ihren offenen Haaren welche das Mädchen nicht nur hübscher, sondern auch viel freundlicher aussehen ließ.

Itzuna errötete bei dem Gedanken an das eine Komplement vom Vortag, die Worte des Zweigleiters, weshalb sie die Haare überhaupt wieder auf gemacht hatte. "Gar keine, es gefällt mir selbst, das ist alles", unsicher ob Akira ihre Schwäche bemerkt hatte, klammerte sie sich an ihren Block und führte ihn voran.

Die endlose Wendeltreppe, welche um die verzierte Wassersäule führte, wurde von den bläulichen Kristallen noch weiter in Szene gesetzt. Endlose Schüler glitten aneinander vorbei um in ihre Klassen zu gelangen, als eine Gruppe von reinen Elementen auf Itzuna und Akira zusteuerte.

Der Aktenfuchs bemerkte erst zu spät wer nun mit gehässigen und abschätzigen Blick auf sie herabsah. "Waren wir beim Friseur?", gackerte eine junge Frau mit saftigen grünen Haaren und ebenso grünen Augen, als sie an einer der lila Strähnen zog.

"Hey ..." Itzunas rote Augen verengten sich wütend, als sie zurück wich um ihr Haar zu befreien. "Verschwinde", forderte die Schülerin, als sie beinahe gegen Akira stieß, um so viel Abstand wie möglich zwischen sich und der Anderen zu bringen.

"Sind wir heute eine kleine Wildkato?!", überzog sie ihre helle Stimme mit Gelächter. "Die Mähne hast du ja schließlich jetzt!" Die Hand vor den grellen grünen Lippenstift welcher ihre vollen Lippen ziert, vergab sie ihr schrilles Lachen. Akira legte einen Arm um Itzunas Schultern als er Begriff auf welche eingebildet Gruppe sie an diesem Morgen getroffen waren und das es wohl seine Schuld war, das sie durch die Typ veränderung in ihr Visier geraten war. "Ich bin mir nicht sicher was ihr von meiner reizenden Begleitung wollt, aber ich denke nicht das es euch etwas angeht wie sie ihre Haare trägt", lächelte er freundlich, Itzuna an sich ziehend, als würden sie sich nahe stehen. "Pah! Was will ein kraftvolles Element wie du von so etwas?!", spottete die Anstifterin der Gruppe laut, als die Lehrkraft sich von Itzuna löste und geschmeidig nach dem zierlichen Kinn seines Gegenübers griff. Kälte ließ die grünen Haarspitzen gefrieren, als sein Blau in den grünen Blick traf. "Wenn ich höre, das ihr sie noch einmal belästigt, zeige ich euch einmal was es bedeutet ungerecht behandelt zu werden", sprach Akira im festen und drohenden Ton, ohne jedoch sein Gesicht zu verlieren, den er löste seinen eisigen Griff mit einem freundlichen: "Wir haben uns sicher verstanden?"

Itzunas Gesicht war Tomatenfarben und ihr Herz drohte ihr aus der Brust zu springen, noch immer die eisige Berührung des Lehrers empfindend. Die Lilahaarige war unfähig sich zu rühren, bebte am ganzen Körper, eine Mischung aus Angst, schuld und Dankbarkeit. "Das ist der neue Lehrer von dem hier alle reden, Saisana" legte die rothaarige Begleitung eine Hand auf die dünne Schulter der Luzin gesegneten, genauso selbstbewusst wie die Anführerin selbst.

Saisana wich zurück und in ihren Augen blitzte neugierig auf, als sie sich dem Feuerelementar zu wand und ihr etwas zuflüsterte bevor sie sich kichernd zurück zogen. Die drei anderen folgten schweigend, doch nicht weniger hochnäsig. "Es reden also alle?", richtete Akira das Wort an seine plötzlich wieder schweigsame Begleiterin.

Kristallkinder ( Yaoi, BoyxBoy, Boyslove, SemexSeme, Boy x Boy, BL )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt