Kapitel 72

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Die Sonne war angenehm warm und die Stadt voll als die beiden zu Fuß in das Zentrum schlenderten.

"Das eben tut mir wirklich leid...", ließ Akira verlauten als die liebevolle Verbindung ihrer Hände in der Hitze des Morgens lange Schatten warf.

"Schon gut, ich bin froh das du es ihnen gesagt hast", war sie wirklich erleichtert. Nicht nur das es ihr so falsch vorkam, diese beiden Elementare zu belügen, auch für ihre Gefühle war es das beste dass sie wusste wo sie stand. Noch immer schmeckte sie seine Lippen, spüren den Herzschlag und seinen Atem. Vor lauter träumerischer Bilder, die sich vor ihr Innerstes schoben, stolperte sie über eine Kante und ging zu Boden.

Durch den Sturz wurde ihre Verbindung regelrecht zerrissen und besorgt bückte sich Elinskind nach ihr, während seine Silhouette sich vor die Sonne schob. "Hast du dir wehgetan?"

Tapfer rieb sie sich das blutige Knie, musste jedoch mit Tränen in den Augen über solch eine Dummheit lachen. "Nicht mehr als sonst auch", störte sie nicht einmal das die anderen sie an gaften.

"Trottelchen", stimmte Akira in ihr Lachen ein. "Da vorne ist eine Apotheke, da bekommen wir bestimmt ein Pflaster", half er ihr auf die Beine. "Und das Salz wird die Wunde gleich reinigen", meinte er das Meer.

"Halb so wild", ein sorgenloses Lächeln umspielte ihre Züge, als sie den kleinen, versteckten Laden entdeckte. Eingeklemmt zwischen zwei schlanken Gebäuden, war der Laden kaum zu sehen, doch das hohe Schaufenster hatte viele bunte Kleider.

"Sicher?", folgte Akira dann aber bereits dem strahlenden Blick. "Die meisten entdecken den kleinen Laden gar nicht, aber ich liebe ihn", führte er sie hinein. "Hier gibt es so viele Sachen die ich noch nirgends anders gesehen habe", schien es einfach alles zu geben.

Zunchens Augen leuchteten, als sie die Stiefel mit den Perlen sah und ihr Blick über die Regale mit den Kleidern glitt. Feine Stoffe, Glitzer und Fell waren in allen Winkeln vertreten, selbst Bikinis und Baderöcke waren von weitem eine Augenweide.

"Na los, anprobieren!", reichte Akira ihr einen feuerroten Bikini, an welchem goldene kleine Münzen klimperten. "Oder lieber einen von denen?"

Verlegen sah sie sich das Oberteil genau an, viel Stoff hatte er nicht, doch die Farbe würde ihr stehen. Auch der Rock besaß kleine Stickereien. "Ist das nicht etwas frei?"

"Das tragen doch alle? Aber vielleicht haben wir auch noch einen Anzug", wollte er den Stoff bereits zurückhängen.

Doch sie griff danach, zog ihn auf ihren Arm. Sie wollte ihm gefallen, sich einmal nicht schämen und beschloss ihn anzuziehen. "Anprobieren schadet ja nicht", unterstrich das Lächeln ihren Plan und sie verschwand in einer der Kabinen mit dem zarten hauchdünnen türkisen Stoff, der die Silhouette nicht vollkommen verdeckte sondern nur die Feinheiten und Farbe verfälschte. Leises Nuscheln von zwei Mädchen, beide bestimmt drei Jahre jünger als Itzuna, drang unweit von Akira herüber.

"Sitzt es?", ignorierte Kuruse das Gekicher der Mädchen, während er in den Regalen des für ihn voller Wunder steckenden Laden stöberte. Sein Augenmerk fiel auf ein kristallenes Tintenglas, welches schillernd die Form einer Muschel besaß. Er beschloss das kleine Mitbringsel dem Zweigleiter zu kaufen, als der zarte Vorhang sich zur Seite schob.

Der Stoff passte perfekt, umspielte das Nötigste an Kurven und gab den Rest aufregend frei ohne zu bedrängen. Leicht errötet hatte sie die Hände hinter dem Rücken und wippte verlegen auf den Versen wobei das lila Haar ihr Gesicht liebevoll umrahmte. Noch immer lag der Verband eng um den Knöchel.

Die blauen Flecken bildeten noch einen leichten Schatten auf ihrem Körper, aber mit jedem Tag wurden sie heller und heute waren sie kaum mehr zu sehen. "Du bist so hübsch Itzuna", leuchteten seine Augen bei ihrem Anblick. "Schau", wand er ihr den großen Spiegel hin.

Kristallkinder ( Yaoi, BoyxBoy, Boyslove, SemexSeme, Boy x Boy, BL )Where stories live. Discover now