10. Eighth Encounter

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10. EIGHTH ENCOUNTER


Letztendlich hatte ich ja schon Glück. Immerhin hatten die Jungs mich nicht getötet und ich lebte obendrein noch in einer Villa. Dieses Haus war schon der Hammer. Es war riesig, geräumig, und schick. Ich könnte mich fast daran gewöhnen, immerhin hatte ich hier ein eigens Zimmer, das so groß wie unser Wohnzimmer war und die Hälfte meines alten Zimmers.

Heute war Mittwoch und ich war in der Schule gewesen. Alles verlief normal, nur dass ich bei Zayn mitgefahren bin. Ich hatte einige schräge Blicke kassiert und Nathan hatte wieder über mich hergezogen, doch ich hatte es weitestgehend ignoriert. Ich kam mit jeden Tag ein wenig besser ohne meine Freundinnen klar. Immerhin war ich auch nicht immer ehrlich zu ihnen, weshalb wir keine gute persönliche Beziehung zueinander aufgebaut hatten. Ich stand schon immer ziemlich am Rand und erzählte generell wenig über mich und meine Vorlieben; mein Leben.

In der Villa war es still. Ich lag in meinem Bett, das unendlich weich war, und las ein Buch, das in einem Regal gefunden hatte. Es handelte von einer Romanze während dem zweiten Weltkrieg. Die Handlung war sehr traurig, und ich stand den Tränen nahe.

Meine Tür öffnete sich und jemand betrat lautstark das Zimmer.

»Wir werden jetzt rausgehen. Niall passt auf dich auf«, sagte der Braunhaarige und ich sah zu ihm auf. Nickend legte ich mein Buch zur Seite und starrte ihn weiter an. Louis musterte mich kurz und dann fiel sein Blick auf das Buch.

»Wo hast du das her?«, zischte er und ich sah auf das Buch.

»Aus ... aus einem Regal.«

»Habe ich dir das erlaubt, Kleines?«, schrie er aufgebracht und ich zuckte zusammen. Wenn Louis so ausflippte bekam ich ungeheuerliche Angst. Er stampfte auf mich zu und hob seine Hand. Ich duckte mich instinktiv und wartete auf den bekannten Schmerz, doch er kam nicht.

Ich blickte auf.

»Ich...«, sagte Louis, brach aber ab. Dann sah mich ausdruckslos an und ging einen Schritt zurück. Er sah mich noch eine Sekunde an, dann drehte er sich um und ging aus der Tür, die knallend ins Schloss fiel. Ich hörte ihn die Treppen hinunter poltern und dann sah ich auf.


.


Niall saß auf der Couch und schaute Fernsehen. Er blickte konzentriert auf den Bildschirm und lachte ab und zu. Ich stand schon eine Weile im Türrahmen und beobachtete ihn. Auf dem Couchtisch stand eine Tüte Flips, zwei Tüten Chips, eine Tafel Schokolade und zwei Tüten Gummibärchen.

»Clea, wie lange möchtest du da noch stehen und mich beobachten?«, fragte eine Stimme und ich fokussierte wieder Niall. Er sah immer noch auf den Fernseher, drehte sich dann aber um. Meine Wangen verfärbten sich beschämt und ich ging auf ihn zu und setzte mich neben ihn auf das weiche Polster.

Wir schauten zusammen auf die Flimmerkiste und Niall zappte durchs Programm. Ich kannte mich nicht wirklich aus, was das Fernsehen anging. Normalerweise hatte ich dazu keine Zeit, da ich entweder Amaras Putztriade über mich ergehen lassen musste, oder weil ich Hausaufgaben aufhatte, die meistens nur zur Hälfte mangels Motivation machte. Irgendwann endschied Niall sich für eine Serie oder sowas und wir sahen sie uns an. Als schließlich Werbung auftauchte begann Niall zu sprechen:

»Warum schreist du nicht STOPP oder sowas? Die meisten Mädchen schauen ja immer sowas wie The Big Bang Theory oder The Vampire Diaries, oder solche Serien.«

Ich seufzte. Ich redete nicht gerne über meine Familie oder mein Privatleben. Niall sah mich aus seinen blauen Augen aufmerksam und stellte den Ton aus. Ich fuhr mich durch die Haare und sah in eine andere Richtung.

Heart of a killer [l.t.]Where stories live. Discover now