12. & 13. Tenth Encounter

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12. & 13. TENTH ENCOUNTER


»Du kannst froh sein, dass er gefragt hat, Clea!«, brach eine tiefe Stimme in meinen Kopf herein. Ich drehte mich um, und sah Liam, den Braunäugigen, am Türrahmen lehnen. Louis war gegangen und ich stand immer noch auf demselben Fleck, wie vor drei Minuten. Ich ließ mir Nialls Erklärungen durch den Kopf gehen. Er hatte erwähnt, dass Louis doch an die anderen denkt, und sich versucht zu engagieren und zu interessieren. Doch das sah ich hier nicht.

Ich gebe es zu. Ich hatte überreagiert, doch das war... Es tat mir leid. Immerhin hatte ich ihn angeschrienen, wenn ich es lieber nicht tun sollte. Louis war ein Stückchen hervorgekommen und hatte versucht sich für mein Leben zu interessieren, außerdem war seine Frage ja gerecht. Meine Ex-Freundinnen hätten mich das sicherlich auch gefragt, wenn sie dieses Gespräch verfolgt hätten. Niall ebenso. Dennoch denke ich, lag es an der Person. Niall hätte ich eventuell etwas erzählt, weil ich wusste, dass er mir zuhören und es ihn wichtig wäre. Bei Louis war ich mir nicht so sicher.

Urgh, ich machte mir viel zu viele Gedanken.

»Clea?«

»Ja, sorry. Vielleicht hast du Recht!«, sagte ich und rauschte aus dem Raum, hoch in mein Zimmer, wo ich mich beinahe selbst ermordete, weil ich mich und meine Gedanken alleine ließ.

-

Glücklicherweise rette Harry mich. Er kam nach einigen Stunden in mein Zimmer und erklärte mir, dass »Seine Leute« weg waren und er nun Zeit hätte mit mir etwas zu machen. Ich hatte keinerlei Ideen, doch Harry sprudelte nur vor ihnen. Daraufhin schüttelte ich nur den Kopf und letztendlich entscheiden wir uns dazu 10-Fragen zu spielen. Bei Harrys Version durfte man nach jeder Antwort zwei Schlucke Bier trinken, und die Fragen mussten belanglos sein. Keine Geheimnisse oder so weiter. Das war meine Bedingung. Später entschieden wir uns noch dazu Pflicht-Aufgaben zu nehmen, damit wir noch mehr zu lachen hatten.

»Einen Handstand an der Wand«, lachte ich und Harry grinste. Bereitwillig stand er auf und stellte seine Bierflasche neben der Wand ab. Dann platzierte er seine Hände auf dem Boden und hievte seine Beine mit Schwung senkrecht gegen die Wand. Er grinste mich von unten an und ich musste noch mehr lachen. Der Alkohol hatte bei mir zugenommen. Ich hoffte dadurch, meine Sorgen und mein miserables Leben zu verdrängen. Auch wenn Alkohol nicht die beste Variante war; hiermit kopierte ich nur meinen Vater!

»Und wie findest du meinen Handstand?«, fragte Harry, als er sich wieder neben mich setzte. Ich presste eine Hand auf meinen Mund, um nicht wieder loszulachen.

»Grauenvoll«, grinste ich und Harry schaute mich empört an, musste schließlich aber auch lachen.

»Du, meine Liebe Cela«, Harry hatte einen neuen Spitznamen »erfunden«, den er stolz präsentieren musste, »wirst dir jetzt eine Flasche Bier über den Kopf schütten!«, lachend warf Harry sich auf den Boden, nebenbei bemerkt, wir saßen ja eigentlich schon auf den Boden, aber er legte sich in.

»Obwohl nein!«, Harry setzte sich völlig ernst wieder auf, »du gehst zu unserer Nachbarin und klingelst da. Dann wird sie öffnen und dann ...« Seine Beschreibung endete in einem Lachanfall.

Das Resultat war, dass ich wenige Zeit später die Treppe zu einem einfachen Einfamilienhaus hinauf ging und mich noch einmal zur Seite drehte, um zu sehen, ob Harry noch da war. Dort stand er, mit seinem Handy in der Hand und die Kamera auf mich gerichtet.

Ich klingelte und einige Minuten später, öffnete eine ältere Frau. Sie sah aus wie Mitte fünfzig.

»Was fällt dir ein? Es ist fast Mitternacht! Schon mal was von Belästigung gehört?!«, giftete sie und sie erinnerte mich an Amara. Deshalb tat mir das auch nicht leid:

Heart of a killer [l.t.]Where stories live. Discover now