25 - Großes Problem

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Er hielt mich fest, als würde er mich am liebsten nie wieder loslassen wollen.

Doch dann löste ich mich von ihm und nahm seine Hand in meine. Dann liefen wir die dunkle Straße entlang. Es war eine kühle Nacht. Die Straßen Londons waren gefüllt mit betrunkenen Jugendlichen, Autofahrern und Nachtspaziergängern. Überall waren Werbereklamen und das leuchtende Licht stoch hell in mein Auge. Alles wirkte lebendig und voller Euphorie, als würden die Menschen hier nie schlafen und nur im Jetzt und Hier leben.

Unser Weg schlug sich nach rechts in eine Kreuzung, wo mir ein blau leuchtendes Schild ins Auge stach. Lost in Time hieß der Schuppen und es sah aus wie eine Bar.

"Komm wir gehen da rein.", mit meinem Finger zeige ich auf das Schild was über uns hängt und sehe ihn bittend an. Ryan grinst nur und wir bewegen uns hinein in den Club bzw. in die Bar.

Die Tanzfläche bestand aus einem festen Glasboden worunter man Wasser erkennen konnte. Erstaunt darüber erkundete ich alles weiter und erkannte das es hier viele Menschen gibt, die in unserem Alter sind.

Auf einmal fing an ein Lied von Adele aus den Boxen zu laufen.

"Komm, tanzen wir.", ich schaue Ryan auffordernd an und ich sehe seine Freude in den Augen.

Wir gehen auf die Tanzfläche und ich lege meine Hände in seinen Nacken, während er seine auf meiner Hüfte platzierte. Und plötzlich kam der Refrain und ich singe laut: "Hello from the other side!" Ryan fängt an zu lachen, während sich andere belustigt nach mir umsahen. Gemeinsam sangen wir das Lied zu Ende, ich mit meiner nervtötenden Stimme und er mit der eines Engels.

Unerwarteterweise während wir zwei uns gerade unterhielten, unsere Getränke tranken, er ein Bier und ich einen Cocktail, wurde ich an der Schulter angetippt. Mit einem fragenden Blick drehe ich mich um und sehe...

Ryan's Sicht:

...einen Vollspast-Italiener. Das ist doch der, der mit ihr ausgegangen war, oder? Alex hatte mir davon erzählt.

Was wollte er denn hier? Es ist unser Date und ich will nicht das er daraus ein Problem macht.

Nachdem er meine Freundin beäugt hatte, wie ein Bär seine Beute, beschloss ich einzugreifen. Ich stellte mich genau vor sie und stellte mich in voller Höhe auf. Ich war um einiges größer als er.

"Und du bist?", frage ich und versuche bedrohlich zu wirken. Er kann es vergessen, meine Freundin anzuflirten. Ich grinse ihn taff an und in seinen Augen sehe ich Provokation.

"Francesco Federini Valenzio"

Er wirkt selbstbewusst und gefährlich. Was für ein italienischer Schnösel.

"Und ich bin Elina... also kommt Jungs, holen wir uns was zu trinken.", mischt sich Elina ein und sieht mich mit einem Sei-nicht-eifersüchtig-er-ist-nur-ein-Freund-Blick an. Genau, nur ein Freund.

*************

Nach drei Bier und etlichen Gesprächen später gestand ich mir selbst ein, dass Francesco gar kein schlechter Kerl war. Er war anfangs etwas aufdringlich gegenüber Elina, aber während des Abends wirkte er korrekt und ich wurde außerdem durch den Alkohol viel lockerer. Der Geruch von Schweiß und Alkohol schwamm um mich herum und ich hatte das Gefühl, als würde jede Sekunde Jahre dauern. Alles war in Zeitlupe, verschwommen und unverständlich. Während im Hintergrund ein Popsong lief, schob mir Francesco meinen Shot rüber.

"Auf uns!", sage ich laut und Francesco ebenfalls.

Elina' s Sicht:

Shake it up. Shake it up. Ich tanzte zu Taylor Swift und spührte den Alkohol dabei in meinen Adern fließen. Die Jungs hatten mir etwas Alkohol angeboten und mein naives Köpfchen hat "ja" gesagt. Nichtsdestotrotz fühlte ich mich freier, lockerer und positiver eingestimmt. Die Musik entsprach teilweise meinem Geschmack, teilweise nicht, aber in dieser Zeit ging ich zur Bar und leistete den Jungs Gesellschaft.

Seufzend ließ ich mich auf einem Barhocker nieder, da der Song, der gerade spielte, absolut nicht in meine Musikkategorie passte. Meine Haut pulsierte und mir war heiss. Schweiss floss über meine Stirn und in meinen Nacken, weshalb ich meine Haare mit einem Haargummi nach hinten band.

"Hey, Jungs." Ich mache mich bemerkbar und wedel mit meiner Hand in ihre Richtung.

"Hallo, Schatz.", grinst Ryan und lehnt sich nach vorne.

Eine feste Hand legte sich auf meine Schulter und ich löse mich wieder weiter weg von Ryan, da Francesco uns beide außeinander hielt.

"Kommt wir trinken etwas. Auf euch.", gibt er bekannt und ich lächle ihn an.

Dankbar nehme ich den Cocktail an und trinke synchron mit Ryan, nachdem wir alle angestoßen hatten, das Getränk aus. Ich hatte sogar schon das Gefühl der Alkohol hätte meinen Kopf übernommen. Alles wirkte langsam verschwommen und in Zeitlupe. Ich wusste nicht mehr wo oben und wo unten war.

Brechreiz. Mir wurde übel.

Ich rannte los zur Toilette und übergab mich. Nie wieder würde ich so viel trinken, dachte ich mir, als ich vor der Kloschüssel hockte. Meine Knie berührten den kalten Fliesenboden und eine Haarsträhne löste sich aus meinem Zopf, die nun in mein Gesicht fiel. Mein Herz beschleunigte sich und alles begann sich zu drehen. Mir war schlecht und ich fühlte mich eklig. Schwankend bewegte ich mich zum Waschbecken und stützte mich daran ab. Ich sah mein Gesicht im Spiegel und erschrak. Unter meinen Augen befanden sich Augenringe und ich sah müde aus. Erledigt.

Alles zog sich in mir zusammen. Ehe ich mich versehen konnte, rannte ich wieder zur Toilette. Schweiss tropfte meine Stirn hinab. Ich ließ mich vollends auf meine Knie sitzen und atmete schnell. Ein - und ausatmen. Ein- und aus.

Mein Atem beruhigte sich, meine Augen jedoch nicht. Alles war verschwommen. Wackelig auf den Beinen beförderte ich mich wieder zum Wasserhahn und ließ mir Wasser ins Gesicht spritzen, mit der Hoffnung es würde helfen. Zitternd hielt ich mich am Waschbecken fest und versuchte mich im Spiegel zu erkennen. War es der Alkohol, der mich so k.o machte? Im Spiegel sah ich ein verwischtes Gesicht.

Auf einmal klopfte es an der Tür und es kam jemand hinein. Mit einem fragend Blick schaue ich zur Tür und sehe einen Jungen.

"Ryan?"

Er antwortet jedoch nicht, aber kommt immer näher. Ich erkenne seine grünen Augen und falle ihm erleichtert in die Arme.

"Komm ich bring dich ins Hotel.", sagt er leise, sodass ich ihn fast gar nicht verstanden hätte.

Wir verließen den Club und gelangen auf die Straßen. Es war kalt und mir war schwindelig. Mein Herz pochte und meine Ohren dröhnten. Irgendetwas stimmte nicht mit mir.

Langsamen Schrittes verschwanden wir in der dunklen Atmosphäre und kamen nach ein paar Gehminuten an. Wir nahmen den Fahrstuhl und ich lehnte mich an Ryan an. Ich hatte keine Kraft mehr alleine auf eigenen Beinen zu stehen. Alles tat weh.

"Gleich wird's besser.", sagt er als könnte er spüren, dass ich Schmerzen hatte.

In meinem dunklen Zimmer beförderte er mich zum Bett, ohne vorher die Tür geschlossen zu haben. Er drückte mich in die Decke und fing an mich fordernd zu küssen.

Diese Lippen waren jedoch nicht die von Ryan.

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Heyyy:) nach langer Zeit mal wieder ein Kapitel. Ich hoffe euch gefällt es und ihr lasst schön Kommentare und Votes da^-^ Vielen Dank im Vorraus:)

Eure ~X♡

Love isn't that easy (Band1)Onde histórias criam vida. Descubra agora