36 - Liebeskummerverarbeitungsphase

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Es war 20:43 Uhr und wir waren endlich am Club angekommen. Der Weg dauerte eine Weile, da wir erst einmal nach einer guten Diskothek suchen mussten, immerhin musste sich der Abend lohnen. In die Bars/Clubs der letzten Partybesuche hatte ich keine besonders guten Erinnerungen und deswegen möchte ich das heute alles anders abläuft. Besser.

"Night sensation" hieß die Disko in die wir wollten. Vor mir stand ein dunkelhäutiger Mann, der der Türwächter war und die Leute reinließ. Nachdem ich ein kleines Gespräch mit ihm geführt hatte, was ziemlich nett abgelaufen war, ließ er uns beide rein. Er war freundlich gewesen.

Sofort kam mir dieser typische Geruch in die Nase. Schwitzende Menschen. Alkohol. Rauch. Und Party.

Die Disko war ziemlich voll und schon auf den ersten Blick sah ich feiernde Mädchen, geiernde Typen und eine Menge Leute am Tresen, die sich abfüllen ließen.

"Alles klar?", frage ich Hannah um sicher zu gehen, dass es ihr noch gut ging, immerhin ist sie in ihrer Liebeskummerverarbeitungsphase.

"Ja, alles gut.", lächelt sie ganz leicht. Ich nehme sie an der Hand und ziehe sie neben mich, damit wir nebeneinander in den Club reingehen konnten. Schon jetzt hatte ich richtig Lust zu tanzen.

Die Musik entsprach meinem Geschmack, weshalb ich anfing schneller zur Tanzfläche zu gehen. Ich nahm Hannah am Arm und zerrte sie fast praktisch auf die Fläche, die mit Menschen gefüllt war. Die Scheinwerfer landeten in mein Gesicht und der Rauch zog sich über den ganzen Boden. Es sah fast so aus, als würden wir über Wolken schweben. Diese Vorstellung gefiel mir.

Mein Herz pochte schneller sobald ich tanzte und mich voll und ganz der Musik hingab. Beim Bewegen klapperten meine Armbänder und flogen herum. Jede Zelle meines Körpers war wach und auf Hochtouren.

Hannah, die weniger als ein Meter neben mir stand, bewegte sich leicht mit, war jedoch nicht voll und ganz aus sich raus gekommen. Sie wirkte verkrampft und etwas freundenlos, was ich auch völlig verstand, denn sie war in einer schweren Phase, in der nicht leicht zu handeln war.

Ich dachte an meine Liste und ohne lange zu Überlegen schoss mir der nächste Punkt in mein Gedächtnis ein.

- Feiern gehen [x]
- Besaufen

Nachdem wir nun in der Disko waren und damit feiern sind, was der zweite Punkt versprach, war es Zeit für den Alkohol. Und damit meinte ich nicht nur ein Sektglas. Ich meine viele Sektgläser.

Ich nahm mal wieder Hannah in meine Armbeuge, sodass wir schlendernd mit unseren hohen Pumps, die zwar super aussahen, aber extrem unbequem waren, zum Barkeeper gehen konnten. Dieser war um einiges älter und sah eigentlich sehr unsympathisch aus, jedoch ließ ich mich davon nicht abschrecken, denn solange er gut Cocktails mixen kann, könnte auch Barack Obama höchstpersönlich vor mir stehen.

Der rothaarige Mann, fing, nachdem wir unsere Bestellungen sagten, an, seinen Bart zu streicheln und uns komisch anzusehen. Womöglich ist der Mann wirklich seltsam, denke ich mir, versuche jedoch diesen komischen Moment gekonnt zu ignorieren.

Er streifte meinen verwirrten Blick, machte sich aber dann an seine Arbeit und zauberte uns ein tolles Getränk. Ich muss zugeben, obwohl es ziemlich gewöhnungsbedürftig war, waren seine Kreationen ein Traum.

Nach unserem ersten Getränk lockerte ich mich leicht und lächelte Hannah an. Diese war in ihren Gedanken vertieft und starrte auf den modernen Tresen, der mit LED-Lampen geschmückt war.

"Das geht auf mich.", sagt plötzlich ein junger Herr zu Hannah und schiebt ihr einen Drink zu.

Er hatte dunkelbraunes Haare und rosige Wangen, die obwohl er einen Ansatzbart hatte, ihn wiederum süss und jung wirken ließ. Er war auf jeden Fall älter als wir. 

Hannah sah sich erschrockend um und fing leise ein "Danke" zu murmeln um dann wieder den Tresen ansehen zu können.

Hannahs Sicht:

"Ich bin Elias.", sagt der Typ mit einem verschmitzten Gesichtsausdruck und nimmt meine Hand in seine. Dann geht er mit seinem Gesicht immer näher Richtung Hand, jedoch nicht ohne meine Augen zu verlassen. Kurz bevor er sie küsst, hält er an und wartet darauf, dass ich womöglich meinen Namen sage.

"Hannah." Wie auf das Stichwort küsst er meine Handoberfläche, sieht mir so tief in die Augen, als wolle er mich hypnotisieren und lächelt am Ende ganz kurz.

Irgendwie war er ziemlich charmant.

"Wunderschön.", er machte eine Pause, in der er seinen Drink im Glas kreisen ließ und fuhr dann mit seiner Erzählerstimme fort, " Was verschafft mir die Ehre, so ein schönes Mädchen hier treffen zu dürfen?"

Ich lachte nervös und hoffte darauf nicht rot zu werden, wie der Bart des Barkeepers, sagte leise wieder kurz "Danke" und schüttele dann meinen Kopf. Elias sah mich immernoch an und ich spürte seinen Blick förmlich auf meiner Schulter. Es war wie ein Schauer, der über meine Schulter schoss und sich dann einen Weg über meinen ganzen Körper machte. Mir war plötzlich richtig heiß. Ich nahm das Getränk in die Hand, trank es schnell auf und lehnte mich kurz nach hinten, während ich meine Augen geschlossen ließ.

"Alles okay?", fragte mich Elias, der plötzlich sehr einfühlsam und besorgt wirkte. Er strich mir mit einer sanften Bewegung über meinen Oberarm, während er meinen Rücken mit der anderen Hand stabilisierte, damit ich nicht umfalle.

"Ja, ich will nur kurz raus. Bisschen Luft schnappen.", entgegene ich und versuche meine Schläfen zu massieren, da ich ein Pochen im Kopf hatte, das fast so laut war, wie der Bass im Club.

Ein Blick zu Elina signalisierte mir, dass sie Spaß hatte. Sie tanzte und redete mit einem nettaussehenden Mädchen, das ein weißes Minikleid trug. Ihre Haare wirbelten wie in Zeitlupe nach rechts und links, was mich fragen ließ, ob alles mit mir stimmte.

Mein Gang beschleunigte sich und ich steuerte mit meinen schwarzen High Heels auf den Ausgang zu. Hoffentlich kam ich dann wieder rein, dachte ich mir, als ich mich an die Wand lehnte und dann den dunkelhäutigen Mann von vorhin sah. Er war immernoch als Türsteher tätig und zeigte mir mit einem kurzen Blick, dass es in Ordnung ging. Ich lächelte ihn erfreut an und schloss meine Augen.

Eine warme Hand berührte meine Hand und ich sah hoch. Mein Inneres hoffte, dass es vielleicht Denny war, aber diesen Gedanken schmiss ich ganz schnell wieder aus meinem überfüllten Kopf, denn es war Elias, der mich sanft begutachtete.

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Hoffe es hat euch gefallen!♥
Danke für 19.000 Reads *o*

Was denkt ihr von Elias?  #TeamDenny oder #TeamElias für Hannah?:) bin gespannt:D

Übrigens wenn ihr wollt kann ich am Sonntag schon das nächste Kapitel updaten :) Wollt ihr noch eins? Ja? Schreibt es in die Kommentare!:)

Eure ~X♡

Love isn't that easy (Band1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt