33 - Befürchtungen, die wahr werden

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Hannah's Sicht:

Ich saß nun den ganzen Weg zum Museum im Bus neben Denny. Er war wie ein anderer Mensch. Bei jeder meiner Berührungen und meinen Versuchen ihn zu küssen, was ja eigentlich für ein Paar normal ist, zuckte er zusammen und entfernte sich von mir. Irgendetwas musste passiert sein. Entweder war ich das Problem oder jemand anderes.

Ich nahm mir fest vor noch heute ihn darauf anzusprechen, ihn zur Rede zu stellen, was mit ihm los ist. Er wirkte wie ausgetauscht. Kalt. In sich gekehrt.

"Hör auf!", zischte er, als ich seine Hand nehmen wollte. Nun war ich diejenige, die nach hinten zuckte und schockiert war. Er hatte noch nie so mit mir geredet. Was hatte ich ihm getan? Nichts. Doch ich glaubte zu wissen, wieso er so auf Abstand war, denn meine schlimmsten Träume dachten immernoch, dass er Gefühle für Elina hat, die er mir verschweigt und nicht sagen möchte. Er steht auf sie. Ich bin mir ganz sicher. Mein Bauchgefühl sagte es mir und meistens stimmte es.

Hieß das, unsere Beziehung war völlig gelogen? Wie am Vortag, dachte ich über ihn und mich nach. Ich hatte ihm immer vertraut und hatte immer das Gefühl, er hätte mir die Wahrheit gesagt, bei allem was er tat. Doch langsam bröckelte dieses Vertrauen, das ich nun seit 8 Jahren zu ihm aufgebaut hatte, seitdem wir uns als Kinder angefreundet hatte, als er in meine Klasse dazu kam. Wir waren zwei kleine Kinder, die sich auf Anhieb verstanden. In der High School kam dann auch Alex dazu und zu dritt waren wir ein eingeschworenes Team, das niemand außeinander reißen konnte. Wie oft hatte ich mir gesagt, dass ich meine Freundschaft zu ihm nicht zerstören wollte. Ich wusste, dass es schief laufen würde.

Seitdem ich mit Denny zusammen war, war Alex auch im Nachteil. Wir machten nur noch was zu zweit und unser Dreamteam war nicht mehr das, was es einmal war, was mich sehr traurig stimmt.

Aber ich möchte Denny auch nicht aufgeben. Ich liebe ihn.

So richtig bewusst, ist es mir erst vor kurzem geworden, weshalb ich umso mehr ihn nicht verlieren wollte. Wenn ich daran denken müsste ohne ihn zu sein, könnte ich mir das nicht einmal vorstellen. Mein halbes Leben verbringe ich schon mit ihm.

Ich hoffe einfach nur, dass alles wieder gut wird und meine Befürchtungen doch nicht eintreten.

Elina's Sicht:

Wir kamen beim Museum an und stiegen dann alle aus um einzutreten. Herr Tengler und Frau Meier standen vor dem Museum und warteten, dass alle sich versammelt hatten. Sobald wir vollständig waren, fing Frau Meier an uns ihre Regeln aufzustellen.

"Also, wie beim letzten Mal im Museum, seid bitte leise und hört aufmerksam bei der Führung zu, immerhin wollt ihr doch etwas lernen." Herr Tengler lächelte sie darauf liebevoll an und wir gingen in die Gallerie hinein.

Das ganze Gebäude sah wirklich schön aus und auch die meisten Gemälde gefielen mir sehr gut. Die Führung wurde von einem noch recht jungen Mann geführt, der ab und zu seinen Blick zu oft auf Tanja schweifen ließ, ein Mädchen das eine Stufe über mir ist. Er wirkte, als hätte er immens Interesse an ihr. Ich verdrehte nur meine Augen, als ich merkte sie hätte ihn angeflirtet, immerhin war er bestimmt schon 25.

Am Ende der Führung stellte ich fest, dass das ganze eine Stunde gedauert hatte und wir bald in die Stadt könnten um shoppen zu gehen. Ich freute mich schon darauf, denn ich war ein absoluter Modefreak.

Nachdem ich Hannah fand und sie fragte ob wir zusammen shoppen gehen würden, verneinte sie und meinte, sie würde gerne mit Denny alleine rumlaufen. Ich verstand sie sofort und sagte auch nicht mehr viel dazu. Anscheineind müssten die zwei ein wichtiges Gespräch führen, was die beiden hoffentlich näher bringen wird und Hannah endlich wieder glücklich mit ihm sein kann. Ich kann es nicht mit ansehen , wenn es ihr schlecht geht, denn automatisch geht es mir dann auch schlecht.

"Gehen wir zusammen?", fragt mich plötzlich Ryan, der hinter mir steht und meine Hand in seine legt. "Gerne." Ich lächle einmal um meine Antwort zu verstärken und schon gingen wir los in die Innenstadt um London besser kennenzulernen.

Die Stimmung war gedrückt und irgendwie anders als sonst.

Wir gingen in einen McDonalds, da wir Hunger bekamen und bestellten uns unsere McMenüs. Wir setzten uns weit hinten hin und fingen an lautlos zu essen.

"Was ist los mit dir? Ist irgendwas passiert?", frage ich ihn, darauf bedacht einfühlsam zu sein. Ich nahm seine Hand die auf dem Tisch lag und drückte sie kurz, ein Zeichen von mir, dass er sich mir anvertrauen konnte und sollte. Ich merkte einfach, dass etwas mit ihm los war, denn normalerweise ist er das blanke Gegenteil von ruhig und zurückhaltend.

Er schluckte, nahm Luft und platzte die Bombe.

"Denny. Er hat mich auf etwas angesprochen."

"Auf was denn?", ich war neugierig und fragte mich, was ihn denn so sehr beschäftigt.

"Er steht auf dich. Er hat mir gesagt ich wäre ein schlechter Freund und er hätte dich viel mehr verdient als ich dich.", auf seiner Stirn zierte sich eine Falte. Er sah auf unsere Hände und drückte dann einmal fest meine Hand, um mich dazu zu bringen etwas zu dem Ganzen zu sagen.

Also hatte Hannah recht mit ihren Befürchtungen.

Ich hätte nie gedacht, dass das ganze hier in so eine Richtung gehen würde.

"Hannah hatte auch diese Befürchtung schon gehabt. Ich steh nicht auf ihn. Nur auf dich. Ryan, ich liebe dich." Langsam kehrte wieder Farbe in sein Gesicht, die vorhin verschwunden war und ich hoffte, dass er mir glaubte. Ryan war der Richtige. Ich hatte noch nie romantische Gefühle zu Denny gehabt und ich bin mir ziemlich, dass ich keine romantischen Gefühle zu ihm entwickeln werde, denn der Einzige der für mich zählt ist mein Freund Ryan und niemand sonst auf dieser Welt.

"Warum sagt er sowas? Weiß Hannah von dem Ganzen schon?"

Ich schlucke einmal, sehe ihm tief in die Augen und sage ihm wahrheitsgemäßig, das Einzige, was mir direkt in meinen Kopf kam: "Ich glaube sie ist gerade dabei, die Wahrheit zu erfahren und das wird mit Sicherheit weh tun."

Allein beim Gedanken daran, dass Hannah wohl gerade von Dennys Geheimnis erfährt, geht mir ein Schauer über den Rücken. Ihre schlimmste Befürchtung ist wahr geworden.

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Hoffe euch hat das Kapitel gefallen<3 In letzter Zeit habe ich sehr viel Motivation diese Geschichte voran zubringen:) Schreibt eure Gedanken zum Kapitel in die Kommentare♥

Eure Xenia♥



Love isn't that easy (Band1)Where stories live. Discover now