Kapitel 13

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Natashas Position.

Geschockt sah ich zu wie der Balken mir entglitt und zu Boden fiel. Gebannt sah ich zu Clint der mir keuchend entgegen starrte. Er hatte es geschafft.
,,Danke!",flüsterte er mir entgegen. Erschöpft lies ich mich neben ihn nieder.
,,Ich wäre mal für eine kleine Pause bevor wir weiter gehen.", schnaufte ich laut.
Ich drehte mich kurz zu Barton um und begutachtete seine Wunde am Bauch.
,,Ok, sieht nicht so schlimm aus als erwartet!"
Clint beobachtete mich wie ich ihn verarztete ,,Danke Tasha. Du hast mir jetzt schon das 2. Mal das Leben gerettet. Ohne dich wäre ich da nicht raus gekommen."
Zaghaft lächelte ich ihm entgegen ,,Ich will ja nicht nach 2 Wochen meinen ersten Partner verlieren!"
,,Ach komm schon. Gib zu das du mich magst!", lachte er.
,,Das hättest du wohl gern Barton"
Mehrere Minuten saßen wir stillschweigend da, als ich zu Reden begann ,,Du fragtest mich ja warum ich das alles damals gemacht hatte in Russland."
Clint nickte mir zu, sagte jedoch kein Wort.
Ich schaute ihm kurz in die Augen als ich weiter sprach ,,Ich hatte damals sehr jung meine Eltern verloren und war allein. Eine Freundin meiner Mutter nahm mich damals mit in die Einrichtung des KGBs. Ich war schließlich allein und ein Kind, darum vertraute ich dieser Madame. Doch schon nach kurzer Zeit merkte ich, dass das hier nicht ein normales Waisenhaus ist sondern ein Haus wo jungen Frauen und Kindern, das kämpfen beigebracht wurde."
Ich schloss kurz die Augen und sah die Vergangenheit vor mir.
,,Natasha du musst mir das nicht erzählen!", flüsterte Clint mir zu und berührte vorsichtig meine Schulter.
Ich zeigte ihm ein zaghaftes lächeln ,,Ich will es aber!"
Ich rückte mich kurz zurecht als ich weiter zu erzählen begann ,,Sie haben uns behandelt wie ein Stück Fleisch. Wenn wir nicht das taten wie sie es wollten mussten wir die Konsequenzen daraus ziehen."
Ich wischte mir eine Träne von der Wange.
,,Eines Tages, ich war gerade erst 14 Jahre, befahlen sie mir ein anderes Mädchen zu erschießen."
Ich kniff die Augen fest zu bei dieser schlimmen Erinnerung.
,,Beim ersten mal konnte ich es nicht. Ich kannte sie und wollte nicht jemanden das Leben nehmen, der genau das gleiche durchgemacht hatte, wie ich. Doch da ich ihren Befehl nicht gefolgt hatte, erschossen sie das Mädchen vor meinen Augen. Anschließend wurde ich 5 Tage in einen dunklen Raum ohne Essen und Tageslicht eingesperrt."
Ich ballte meine Hände zu Fäusten und Wut kam ihn mir hoch. Ich fühlte Clints Hand auf meinen Arm, hatte aber zu viel Charm um ihn an zu sehen.
,,Nach den 5 Tagen und unzähligen Schlägen wurde ich nochmals auf die Probe gestellt. Ich musste wieder eines der Mädchen erschießen. Ihr Name war Christiane. Sie war gerade erst mal 9 Jahre. Sie verlangten es von mir. In diesem Augenblick wusste ich, ich musste es tun, weil sie dann wenigstens von dem ganzen erlöst werden würde."
Weitere Tränen rannen mir über die Wange.
,,Ich drückte ab und sah ihr dabei in die Augen. Wie sie mich ansah...Angsterfüllt und um ihr Leben bettelnd. Ich werde dieses Bild niemals vergessen. Es war nicht das letzte mal, dass sie so etwas von mir verlangt hatten. Und so brachen sie mich und meine Menschlichkeit."
Ich wischte mir über meine Wange. Ich sah zu Clint und wartete auf seine Reaktion.
Er sah mich Regungslos an.
,,Das von damals ist die Vergangenheit Natasha. Mit der Entscheidung mit mir zu gehen hast du deine Zukunft verändert. Du kannst das alles wieder gut machen indem du jetzt das richtige tust.", flüsterte er und hielt meine Hand.
Erleichtert es ihm erzählt zu haben drückte ich seine Hand fester. ,, Ich habe so viele schreckliche Dinge getan. Ich könnte es niemals gut machen."
,,Jeder von uns hat seine Vergangenheit hinter sich. Es zählt jetzt nur die Gegenwart und die Zukunft was wir daraus machen."
Ich sah ihn an und wusste das er recht hatte. Ich war im unendlichen Dankbar, dass er so reagiert hatte und mich nicht zu sehr verurteilte.
Durch weiteren Lärm wurden wir aufgeschreckt.
,,Wir müssen hier schnellstens weg?", sagte Clint und versuchte auf zu stehen.
Ich nickte ihm zu und stützte ihn leicht. Er hatte doch mehr Schmerzen, als er zu gegeben hatte. So humpelten wir Stück für Stück über die Trümmer Richtung Treppenhaus. Gerade als wir fast dort waren wurde uns der Lauf einer Pistole vor das Gesicht gehalten.

Der Anfang (Clint & Natasha)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt