151

3K 241 19
                                    

30.5.2016

Es war heute dein Begräbnis, Jae. Und ich bin hingegangen.
Das heißt nicht, dass ich dir verzeihe, ich fand nur, dass ich es dir schulde.
Weil du immer für mich da warst.
Tag für Tag.
Bis du es irgendwann nicht mehr warst.
Du hast mich gefragt, ob wir es gemeinsam tun können. Uns das Leben nehmen.
Und ich habe genickt.
Wir hatten einen Deal. Ein unausgesprochenes Versprechen. Es ging dir schlecht, ich weiß, dass dein Vater dich gewaltätig misshandelt hat, dass er dich grün und blau geschlagen hat.
Aber verlorene Mädchen treffen verlorene Jungs. Und ich habe dich getroffen.
Wir waren beide zerbrochen, aber zusammen waren wir ganz.
Du hast die Kreditkarte deines Dads genommen, auf unserem Trip.
Mach dir keine Sorgen, hast du gesagt.
Aber das war der Auslöser. Das hat alles verschlimmert.
Ich...
Ich bin während deinem Begräbnis beinahe umgekippt. Der Gedanke daran, dass alles was wir erlebt haben nun Erinnerung ist, dass ich nie mehr mit dir reden kann, ohne einen Abschied, hat mich und bringt mich immer noch um.
Wenn es dir so schlecht ging- wieso hast du nichts gesagt? Wieso hast du nicht mit mir geredet?
Warum, Jae.

365 DAYSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt