33. Kapitel

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„Was machst du hier, Sarah?" Ich spannte mein Unterkiefer an, während ich die Gestalt vor mir anstarrte und einen Schritt zurücktrat, damit ihre Hand meine Schulter verließ.

„Nach all der gemeinsamen Zeit hätte ich eine nette Begrüßung erwartet." Sie verdrehte kichernd die Augen und ehe ich blinzeln konnte, hatte sie ihre Hand auf meiner Brust und fuhr tiefer herunter. Bevor sie meinen Bauch erreichen konnte, packte ich ihr Handgelenk und drückte leicht zusammen.

„Was willst du?", knurrte ich durch zusammengepresste Zähne und stellte erleichtert fest, dass sie nicht mit meiner Reaktion gerechnet hatte.

„Dich", knurrte sie zurück und ging leicht in die Knie, als ich den Druck auf ihrem Handgelenk verstärkte. Dabei achtete ich darauf, ihr nicht weh zu tun, sondern ihre wandernde Hand am Platz zu halten.

„Verschwinde, Sarah." Ich ließ ihre Hand los und verzog den Mund. Sie ekelte mich an.

„Ich habe es auf die leichte Tour versucht, aber du willst unbedingt die Harte." Zu meiner Überraschung kicherte sie erneut auf und ehe ich verstand, was sie damit meinte, packte mich jemand an den Schultern und hielt mich so fest, dass ich meine Arme nicht mehr bewegen konnte.

„Macht er Schwierigkeiten?", fragte der Fremder, der mich fest im Griff hatte und ich brauchte keine weitere Sekunde, um zu erraten, um wen es sich handelte.

„Ryan." Während ich versuchte mich gegen seinen Griff zu wehren, tauchte eine weitere Gestalt aus der Dunkelheit und legte den Arm um Sarah.

„Wir stehen wieder ganz am Anfang, Styles." Finn verzog den Mund zu einem Lächeln und ich stellte mir vor, wie meine Faust sein Gesicht traf. Einmal. Zweimal. So oft, bis das blöde Grinsen von seinem Gesicht verschwunden war.

„Ich glaube, dass er seine Lektion nicht gelernt hat. Was meinst du, Sarah?"

„Er ist immer noch nicht in meinem Bett", murmelte sie verträumt und nickte.

„Ich werde es auch nie sein!" Ich spuckte ihr direkt vor die Füße und bekam als Antwort einen harten Schlag in die Magengrube. Keuchend zuckte ich zusammen und warf Finn einen hasserfüllten Blick zu.

„Sag mal, Harry", begann er und fuhr sich mit der Zunge über die Unterlippe. „Was sagst du eigentlich dazu, dass Kyla ohne zu zögern das Ding getötet hat?" Wut stieg in mir hoch und ich hob meine Schulter, um mich aus Ryans Armen loszureißen und mich auf Finn zu stürzen. Als er meine nicht gelungene Handlung bemerkte, lachte er laut auf.

„Bist du wirklich so dumm, wie du aussiehst?" Er trat auf mich zu und packte mich an den Haaren. Sein Atem wehte mir ins Gesicht. „Sie liebt dich nicht, Kumpel. Sie wird es nie tun." Er warf Ryan einen vielsagenden Blick zu und grinste breiter. „Mal sehen, wie Kyla reagieren wird, wenn wir dein schönes Gesicht hier verunstalten."

„Nicht das Gesicht." Sarah ließ wie ein kleines Kind die Schultern hängen und schmollte. „Ich hatte noch so viel vor mit ihm."

„Keine Sorge, Liebes. Ich werde dein Bett warmhalten." Das war das letzte, das er sagte, bevor er ausholte und mir erneut einen Schlag verpasste. Und dann einen weiteren. Und noch einen.

Mein ganzer Körper zitterte und ich spürte, wie die Übelkeit in mir hochstieg. Mein Brustkorb protestierte gegen die Schläge und die Wut ließ mein Blut brodeln.

Finn holte ein weiteres Mal aus, doch als ich mich plötzlich auf die Knie fallen ließ, zuckte Ryan abrupt zusammen und hob die Arme in die Höhe. Ich rappelte mich sofort hoch, packte Finn am Nacken und knallte sein Gesicht gegen die Hausmauer.

Ein lautes Knacksen ertönte und Blut spritzte aus Finns Nase. Während Finn mit einem lauten Schrei zu Boden glitt, wandte ich mich an Ryan und packte ihn am Kragen. Seine Augen weiteten sich und er hob sofort die Hände in die Höhe.

„Nein, bitte. Es tut mir leid." Diesmal war ich an der Reihe, zu lachen.

„Weichei", knurrte ich, holte aus und wurde plötzlich zu Boden gerissen.

„Du hast meine Nase gebrochen, du Hurensohn!" Mein Kopf schwirrte, als ich Finns Faust direkt ins Gesicht bekam. Ryan, der sich vom Schreck erholt hatte, packte mich an den Händen und hinderte mich daran, die Schläge abzuschirmen.

Der Schmerz war so unerträglich, doch als ich in Finns Gesicht blickte, fing ich an zu lächeln. Und dann lachte ich. So laut, dass Finn verwirrt innehielt und mich anstarrte.

„Ich bringe dich um, Harry." Seine Finger legten sich um meinen Nacken. „Ich schicke dich zu deinem Kind."

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