Kapitel 12

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A/N: danke für schon über 230 leser ! (: vote/follow/comment !

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Er schaut mich erwartungsvoll an. In letzter sekunde entscheide ich mich aber um. Ich kann es ihm nicht sagen, was würde er von mir denken? Vielleicht würde er Schluss machen... wer will schon eine Freundin haben, die mit 14 vergewaltigt worden ist? Niemand. "Ehm...mein...mein erster Freund hat mit mir da Schluss gemacht." Ich klinge deutlich unsicher, aber er scheint es mir zu glauben. Er grinst und sagt "Dann wird es wohl zeit, dass dein jetziger Freund nur gute Erinnerungen im Wald hinterlässt?" Noch bevor ich ihn abhalten kann, trägt er mich und legt mich über seine Schultern. "NEIN! BEN LASS MICH RUNTER!", rufe ich, während ich erfolglos gegen seinen rücken haue. Gott, bitte lass mich verschwinden! Ich schließe die Augen. Ich will diesen Ort nicht sehen. Nein, ich kann diesen Ort nicht sehen. Ich würde sofort weinen und schreien, alle Erinnerungen würden sich noch viel realer anfühlen. Selbst jetzt laufen mir Tränen übers Gesicht, aber Ben kann es nicht sehen. Die Erinnerung spielt sich immer wieder in meinem Kopf ab. 

"ich werd dir nichts tun, Baby. Aber ein hübsches Mädchen wie du sollte nicht allein im Wald sein..es könnte Perverse anziehen." Er zwinkert und ich laufe langsam nach hinten. Ich greife langsam nach meinem Handy, und versuche seine Aufmerksamkeit auf meinem Gesicht zu halten, während ich versuche jemanden anzurufen. Erfolglos. "Nanana, gib das mal her. Wir wollen ja nicht, dass jemand einen falschen Eindruck bekommt?" Er schnappt sich mein Handy und kommt immer näher...

Erst jetzt merke ich, dass Ben mich auf dem Boden abgesetzt hat. Ich lehne an einem Baum, die Knie angezogen und weine wie verrückt. "Ayana, beruhig dich! Es war doch nur dein Freund?", fragt er verwirrt. Ich schaue mich um. Nein. nein nein nein. Von allen Orten, an denen er mich absetzen hätte können, muss er es an genau dieser Stelle tun? Ich stehe auf und renne. Ich renne so weit ich kann, umso viel Abstand zwischen mir und dieser Stelle zu bringen. Ich höre ihn hinter mir rufen, aber Seine stimme vermischt sich mit seiner Stimme. Mit der Stimme, die ich niemals wieder hören möchte. Die Bilder blitzen wieder und wieder in meinem Kopf auf. Ich fange an zu schreien, ich halte meinen Kopf. Wie lange kann man solchen Schmerz aushalten? Das hier ist deutlich schmerzvoller als physischer Schmerz. Ich will weg. Ich will sterben, oh bitte lass mich sterben. Ben steht nun vor mir,ich schreie immer noch, während ich gegen sämtliche Bäume trete. Er greift nach meinem Arm, doch das lässt mich nur noch mehr ausrasten, denn genau das hat er damals auch getan. "LASS MICH IN RUHE! GOTT, VERPISS DICH! VERDAMMTE SCHEIßE!", schreie ich in sein Gesicht. Ich sehe einen Moment lang in seinen Augen, dass ihn diese Worte verletzen, aber ich kann im Moment  nicht daran denken. Alles was ich will, ist für immer alleine bleiben. Ich habe keine kraft mehr und breche auf dem Boden zusammen. Wieso ich? Wieso ich? Ben setzt sich neben mich, legt den Arm um mich und drückt mich an seine Brust. "Es..Tut..Mir..so..leid..", sage ich stottenrd zwischen den Schluchzern. "Hey, es ist okay...du bist nur verwirrt. Beruhig dich okay? Was ist los?" Er klingt so besorgt, dass es mir wirklich leid tut. "Ich..ich will jetzt nicht reden." Ich wische mir die Tränen weg und beruhige mich langsam. Ben steht auf und trägt mich, während ich meine Arme um seinen Nacken lege und die Augen schließe, um diesen Ort nie wieder zu sehen. Als wir wieder an der Straße sind, laufe ich wieder. Wir sind die ganze Fahrt über ruhig. Als wir zuhause ankommen, sitzt Amy auf dem Sofa und schaut fern. "Bennyyyy, wo warst du so lange?", sagt sie, während sie aufsteht und ihrem Arme um ihn schlingt, um ihn zu umarmen. Benjamin merkt wirklich nicht, dass sie sowas von auf ihn steht?! Scheint jedenfalls so, als ob er nichts checkt. "eh, hey Amy.", sagt er mit schiefem lächeln. Sie umarmt ihn deutlich zu lange, bis sie sich dann von ihm abwendet und mir einen angewiderten Blick zu wirft. "Hast du geweint?", fragt sie, den Ekel deutlich in ihrer Stimme zu hören. "Wenn du nicht die finger von meinem freund lässt" fange ich drohend und leise an. "und deine verdammte Fresse hältst..DANN SORG ICH DAFÜR, DASS DU AUCH WEINEN MUSST" Beide, Ben und Amy schauen mich geschockt und mit weiten Augen an. "Du kleine..", fängt sie an, doch noch bevor sie fertig wird, nehme ich die Fernbedienung und werfe sie volle Kanne in ihr Gesicht. "AHHH! SCHEIßE, DAS TUT WEH!", schreit sie. "JA DEIN ANBLICK TUT MIR AUCH WEH!", schreie ich zurück. Sie will mich schlagen, aber Ben hält sie zurück und ich laufe nur schnell in unser (Ben und meins) Zimmer. Ich lasse alle meine Wut raus und trete gegen sämtliche Dinge. Völlig erschöpft lege ich mich ins Bett. Wieso bin ich so eine anstrengende Freundin? Wieso kann ich nicht wie jedes andere Mädchen sein? Ich mein, wir sind nicht mal lange zusammen, aber es scheint so als wäre jeden Tag ein Grund für mich um auszurasten und zu streiten. Wieso bin ich so?  Mit diesen Gedanken schlafe ich ein. Gegen ein Uhr Morgens wache ich nochmal auf. Neben mir liegt Ben, wach. "Warum schläft du nicht?" Er spielt mit seinen Fingern und guckt an die Decke. Nun dreht er sich zu mir. "Bist du...hm...eifersüchtig?", fragt er unsicher. Ich geb ihm einen wow-du-checkst-aber-schnell-blick. "Warum denn? Ich mein, Amy und ich sind nur Freunde!" "Wir waren auch am Anfang nur Freunde." "Ja, aber dich liebe ich! Sie nicht!", sagt er. Mein Herz springt vor Freude, als er sagt, dass er mich liebt. "Ja, aber sie liebt dich! Wie kannst du so blind sein?", frage ich verzweifelt. Er runzelt die Stirn und stützt sich auf seinen Ellbogen. "Wie bitte? Amy? hahaha! Wir sind schon ewig Freunde!" "Ach, du verstehst es eh nicht." Ich stehe auf und laufe nach unten, um zu trinken. Ben folgt mir. "Geh weg.", sage ich. "Nein. Ich will das klären. Ihr hättet euch vorhin fast geschlagen. " "Nein, ich schlage mich nicht, Benjamin. Aber die niveaulose Schlampe im Gästezimmer schon." "ehem, diese 'niveaulose schlampe' ist zufällig gerade hier.", sagt eine quietsche Stimme hinter mir. Ich drehe mich um und sehe in die blauen Augen von Amy. Ich verdrehe die Augen. "Ich bin ehrlich. Das ist das, was ich von dir denke. Ich hab keine Angst vor dir. Ich hab vor niemandem Angst. Was hab ich zu verlieren? Los, schlag mich, Bitch.", sage ich mit bitterer stimme. Sie sieht wütend aus, sehr sehr wütend. "Ayana..", sagt Ben. Ich werfe ihm einen tödlichen Blick zu, der sagt er soll sich raushalten. Er ist sofort leise. "Jetzt hör mir mal zu", fängt sie an. Ich verschränke meine Arme vor der Brust und warte. Sie zischt:"Ich kenne ihn seit meiner Kindheit. Glaubst du wirklich das mit dir ist was ernstes? Ich kenne ihn besser, glaub mir er macht so was oft mit Mädchen, er spielt doch nur mit dir, nutzt dich aus, während du ihm alles glaubst! Gott, guck dich doch nur an!", "AMY!", schreit Ben. Wir hatten beide vergessen, dass er auch noch da ist und zucken beide zusammen. "Es...ehm Ben..das war doch nicht so gemeint..sie hat mich provoziert! Und es ist wahr! Du hast so viele  Mädchen verarscht, als ob sie was ernstes ist!", Ich will ihren Worten nicht glauben, aber sie treffen mich mitten ins Herz. Was wenn sie recht hat? Wenn er nur mit mir spielt? "Amy, es reicht.", sagt er kalt, greift meinen Arm und führt uns ins Zimmer. Als er die Tür hinter sich schließt, sagt er "Es tut mir leid, sie lügt. Du bist mir wichtig, Ayana. Ich spiele nicht." Ich nicke stumm. "Ich meine es wirklich ernst. Ich habe noch nie so sehr an einem Mädchen gehangen. Bei jeder anderen wäre es mir nicht wert, so viel Zeit zu investieren. Ich weiß, dass wir in letzter Zeit viel streiten...aber ich möchte, dass du weißt, dass es mir das alles Wert ist. Ich würde mich den ganzen Tag mit dir streiten, wenn ich dich dafür wenigstens fünf Minuten in meinen Armen halten kann. Kein anderes Mädchen der Welt kann etwas daran ändern, okay?" Ich bin sprachlos. Er küsst mich und wir legen uns wieder schlafen. 

life is the living hell !Where stories live. Discover now