Ruf des Schicksals

23

Früh am nächsten Morgen reitet Legolas los. Doch er merkt nicht, dass er verfolgt wird...
Er reitet schnell, sieht nicht zurück und hat nur eines im Sinn. Er will dieses Leben unter ständigem Zwang nicht weiterführen. Wenn er bei Tauriel ist, fühlt er sich frei, glücklich und unbeschwert.
Nach nur wenigen Tagen kommt er in Bruchtal an. Kaum reitet er über die schöne Brücke, kommt ihm Tauriel entgegen. "Legolas! Ich bin so froh, dass du zurück bist.", ruft sie ihm entgegen. Er steigt von Arods Rücken und schließt Tauriel in seine Arme. Viele Gefühle kommen in ihm hoch. Er ist so glücklich, wieder bei ihr zu sein.
"Du Narr!"
Legolas dreht sich um. Was er sieht, lässt ihn erstarren. Er schiebt Tauriel hinter sich, hält sie schützend fest. Der Zorn, den er in den Augen seines Vaters sieht, macht ihm ungeheure Angst. Eine Angst, die kein Sohn vor seinem Vater haben sollte. "Vater- ich.-" "Ich will es nicht hören! Du kommst mit mir!" "Nein! Nicht dieses Mal!" Thranduils Zorn wächst ins Unermessliche. "Sie spielt dir etwas vor! Sie ist eine Verräterin! Hast du nichts gelernt? Sie macht dich kaputt und wird dir bald das Herz brechen!" "NEIN! Sie ist nichts dergleichen! Sie hat mich aufgebaut, nachdem du mich zerstört hast, nachdem mein ganzes Leben in Scherben gelegt wurde! Wo warst du, als Mutter starb und ich weinend in meinen Kammern lag? Wo warst du, als ich die Liebe meines Lebens verlor? Wo warst du, als der Krieg mich belastete? Wo war der Mann, der mein Vater sein soll? Nie warst du da und hast dich um deinen Sohn gekümmert!" Weiter kommt er nicht, denn Thranduil hebt die Hand und schlägt ihn, sodass Legolas zu Boden fällt und Sterne sieht. "Sie vergiftet deinen Verstand, junger Prinz!", sagt er. Dann ruft er aus: "Tut es!"
Legolas versteht nicht. Er sieht zu Thranduil, der den Blick starr auf Tauriel gerichtet hat, und dann zu Tauriel, deren Blick auf etwas anderem liegt. Er hört das Spannen einer Sehne und dreht seinen Kopf in Richtung des Geräuschs. Ein einzepner Elb spannt seinen Bogen und ziehlt auf... Tauriel. Legolas will nicht glauben, was er sieht. Der Elb lässt den Pfeil los...