night

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In seiner Wohnung angekommen stellte ich schnell fest, dass er nicht sehr viel Geld hatte. Und gerne Whisky trank. Denn seine kleine Wohnung war quasi gesehen überfüllt mit leeren Flaschen dieser Flüssigkeiten, die mich meine Schmerzen vergessen ließ. Doch was wollte Andre vergessen?

,,Setz dich.", sprach er und ich ließ mich auf der Couch nieder. ,,Finn. Warum wolltest du dein Leben beenden? Ich weiß, wir kennen uns nicht, aber du kannst mir vertrauen." Ich zögerte, doch dann erwiderte ich ,,Ich kann und will nicht. Meine Entscheidung steht fest. Es gibt nichts für mich, um noch zu leben. Verstehst du Andre. Aber danke, dass du mir zu hören wolltest."

Ich wollte aufstehen, doch er hielt meine Hand fest. Erst jetzt fiel mir auf, wie dünn und blass ich wirklich war. Man konnte meine Adern so gut erkennen, als wären sie mit blauem Filzstift aufgemalt worden. Und die Knochen standen hervor, als würde nur mich eine dünne Hautschicht zwischen ihnen und der Luft gespannt sein.

,,Ich zeige dir alles. Warum du leben solltest. Warum du nicht sterben solltest. Wenn du mir versprichst, dass du mitmachst. Und zwar wirklich. Wenn wir etwas essen, musst du was essen. Sonst habe ich ja keine Chanche.", sagte er.

,,Warum sagst du das? Bin ich zu dünn? Ist es das was du mir sagen willst?", erwiderte ich laut. ,,Nein, es war nur ein Beispiel! Bitte Finn. Geh auf das Angebot ein. Du hast nichts zu verlieren. Du darfst sogar in meinem Bett schlafen, und wenn du es brauchst, ein Schlafshirt. Ich zeig es dir."

Andres Sicht

Wenig später hatte sich widerwillig in einen Oberteil von mir in mein Bett gelegt und war eingeschlafen. Okay, jetzt muss ich mich beeilen! Erstmal auf Twitter schreiben, dass die Woche nichts kommt. Hoffentlich sehen das die meisten.

Anschließend machte ich eine Liste. Liste mit Dingen für Finn. Ich will nicht, dass er stirbt. Andre, du kennst ihn kaum! Aber, niemand sollte Selbstmord begehen. Und er ist echt mega cute und sympathisch. Andre hör auf! Der ist bestimmt hetero. Und du behinderter Schwuchtel hast bei ihm keine Chance!

Jetzt wurde es mir zu viel. Nur eine Woche. Nur eine Woche muss du an ihn denken!

Also setzte ich mich auf mein Sofa. The Descentens liefen im Hintergrund ich starrte auf ein leeres Blatt Papier. Ich brauche sieben Sachen. Das ist doch nicht schwer.

Eine halbe Flasche Wasser und eine ganze Stunde später war es soweit: Ich hatte die Liste fertig.

1. Warum wollte er sich umbringen?
2. Musik
3. Diese Tage, an denen man einfach nichts tut...
4. Was möchtest du heute tun
5. Es gibt nur einen, der so ist, wie du es bist
6. Essen!!! ♡
7. Sein persönlich wichtigster Grund

Okay, das ist jetzt nicht so professionell, aber ich glaube an mich. Und an Finn. Erschöpft schlief ich auf meinem Sofa ein.

>seven days< Andre Teilzeit FFWhere stories live. Discover now