Narben

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Der Detektiv aus Brisbane hat mitgeteilt, dass sich Rose Lambert zu einem anonymen Bestattungsfeld begeben hat und dort eine Stunde verbrachte. Dann ist sie zum Flughafen zurück gefahren und zu Clayton geflogen. Leider konnte er ihr nicht folgen, und so muss ich warten, bis Claytons Jet wieder in Perth landet. Dies erfahre ich jedoch erst am späten Abend, da Taylor am Flughafen darauf gewartet hat. Er wurde von mir angewiesen, Miss Lambert direkt zu mir zu bringen.

Ich will wissen, was sie in Brisbane gemacht hat. Warum war sie auf diesem Friedhof? Ich bin wütend auf sie, weil sie sich mir gestern verweigert hat, weil sie den Tag bei den Claytons verbracht hat und weil ich nichts, absolut gar nichts, dagegen tun konnte.

Ohne anzuklopfen stürmt sie eine halbe Stunde nach Taylors Mitteilung, dass der Jet gelandet ist, in mein Büro.

„Mr. Grey", ihre Stimme klingt zum ersten Mal erregt. „Sie haben kein Recht, mich an meinem freien Tag herum zu kommandieren. Zumindest nicht in der Öffentlichkeit."

Sie steht wütend mitten im Raum, trotz allem noch erstaunlich kühl. Ihre Augen sind gerötet und ich frage mich, ob die sonst so beherrschte Miss Lambert heute geweint hat.

„Miss Lambert, es ist schon nach Feierabend. Ihr Arsch gehört also mir."

Sie schüttelt den Kopf.

„Oh nein, so läuft das nicht. Wir hatten einen Vertrag, keine Einmischung in Privatangelegenheiten."

Ich stehe auf und gehe auf sie zu, und wie ich erwartet habe weicht sie nicht zurück. Ich würde sie gerne küssen, aber da gibt es ja leider auch eine Klausel im Vertrag. Ich packe sie im Nacken und greife mir ihre Haare. Ich biege ihren Kopf zurück und umfasse mit meiner anderen Hand ihre Brust.

„Ja, ich weiß, nicht in der Öffentlichkeit und nur nach Feierabend, aber beides trifft gerade zu. Das heißt, Rose, du bist im Moment sehr unartig."

Ich drücke ihre Brust und sie funkelt mich zornig an.

„Noch einmal und ich löse den Vertrag, Mr. Grey. Haben Sie das verstanden?"

Ich grinse und nicke. „Ja, Miss Lambert. Und Sie werden jetzt unseren Vertrag erfüllen."

Ich betrachte ihr Gesicht. Sie muss geweint haben. Ihre Augen sind ein bisschen aufgequollen und obwohl sie mich stoisch ansieht, ist da etwas. Ein Funken nur, ein kleines Aufleuchten. Ana. Da ist Ana. Da ist eine Verletzlichkeit, nur eine Sekunde. Ich dränge sie zur Ledercouch und sie fällt fast hin.

„Du wirst jetzt unseren Vertrag erfüllen?"

Sie nickt.

„Ich kann dich nicht hören, Rose. Sag es, sei ein braves Mädchen."

Sie schweigt und sieht mich trotzig an.

„Rose, sag es", knurre ich. Ihr Schweigen ist hartnäckig.

Sie trägt eine schwarze Bluse, recht züchtig für ihre Verhältnisse, einen schwarzen Rock, die obligatorischen Nahtstrümpfe und schwarze Pumps. Trauerkleidung, kommt mir in den Sinn. Ich drehe sie um und ziehe sie über meinen Schoß. Mrs. Sims ist vor einigen Stunden gegangen und ich weiß, dass auf diesem Stockwerk niemand mehr ist.

„Nicht hier", keucht sie und klingt atemlos.

Ich ziehe ihren Rock hoch, heute trägt sie ein schwarzes Spitzenhöschen.

„Heute so sittsam? Hier ist keiner mehr."

Ich fahre über die Spitze, die schon ziemlich feucht ist. Gott, sie will es genauso wie ich, aber sie wird noch ein wenig leiden müssen.

50 Shades of IceWhere stories live. Discover now