•JiHao•

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Ich lief im Dorm herum, auf der Suche nach meinem Freund, Minghao. Komischerweise war er nirgends zusehen und ich war schon in fast allen Räumen.
"Hast du Minghao gesehen?", fragte ich Mingyu, der am Herd stand und Mittagessen kochte.
Es roch unglaublich lecker und am liebsten hätte ich ihn über das Essen ausgegquetscht, aber solange mein Minghao nicht auftauchte, ging gar nichts.
Das mochte ziemlich seltsam klingen, aber ich hatte ihn vor drei Stunden das letzte Mal gesehen. Wir wollten einen Spaziergang, zusammen als Gruppe, machen, aber Minghao meinte, es ginge ihm nicht so gut und so blieb er zu Hause. Als wir wieder kamen, war er nicht mehr da, glaubte ich jedenfalls.
Seungcheol meinte, er wäre vielleicht bloß in die Apotheke gegangen, um sich Tabletten zu holen, da ihm relativ übel war und wir hier soetwas wie Übelkeitstabletten nicht besaßen, aber ich war nicht der Meinung.
In seinem Zimmer, welches er sich mit Jun, Soonyoung, Vernon, Chan und Wonwoo teilte war er auch nicht, obwohl Minghao sagte, dass er sich schlafen legen wollte
"Nein. Ist er nicht in seinem Zimmer?", erwiderte Mingyu und sah mich fragend an.
Ich schüttelte den Kopf.
"Dort war ich als erstes nachschauen. So viele Räume haben wir doch gar nicht..."
"Ich habe auch keine Ahnung. Frag Jeonghan, vielleicht weiß er mehr."
"Aber Seungcheol und Jeonghan sind einkaufen gegangen."
Wo steckte er bloß?
"Jihoon?"
"Woozi ist drüben, du weißt, am neuen Song arbeiten. Aber ich kann ja mal Soonyoung fragen."
Mit diesen Worten ging ich aus der Küche und lief ins Wohnzimmer. Dort saßen Soonyoung, Chan und Seokmin und stritten sich um die Fernbedienung. Sie hatten mich noch nicht bemerkt, waren zu beschäftigt sich gegenseitig den Gegenstand aus den Händen zu reißen, weshalb ich mich hinter die Couch stellte, auf den Richtigen Moment wartete und ihnen dann die Fernbedienung wegnahm. Erschrocken drehten sich die drei um.
"Yah, Joshua!", rief Soonyoung und versuchte das heißgeliebte Stück zurückzuerobern.
Ich ignorierte sein Vorhaben und konzentrierte mich bloß auf meine Mission, Minghao zu finden.
"Habt ihr Minghao gesehen?"
"Deinen Schatz? Hmmmm...ich wüsste da vielleicht etwas. Allerdings sage ich dir was ich weiß erst, wenn du mir im Gegenzug dafür die Fernbedienung gibst. Ich will meine Lieblingssendung pünktlich gucken und du unbedingt Minghao finden.", schlug Chan vor. Ich überlegte für einige Sekunden, bevor ich ihm schließlich den gewollten Gegenstand überreichte.
Schelmisch lachend drückte er auf sein gewünschtes Programm, während die anderen zwei protestierten und Seokmin mich sogar schlug.
"Ouch. Was ist jetzt? Erzähl mir was du weißt!", rief ich ungeduldig und rieb meinen schmerzenden Arm.
"Klar, zum Mittag gibt es Ramen. Mingyu ist zu faul, um etwas besseres zu kochen."
"What the...Du sagtest, du wüsstest wo Minghao ist!", brüllte ich aufgebracht.
Er aber lächelte nur unschuldig.
"Ah-Ah. Ich sagte, ich wüsste ETWAS."
Fluchend warf ich ein Sofakissen nach ihm, was die anderen mit einem lachen quittierten.
"Leute, das ist nicht witzig! Ich mache mir sorgen."
"Übertrieben. Er hat mir gesagt, dass er mit Jeonghan etwas besprechen ist, wobei wir sie nicht stören sollten.", half mir Vernon, der gerade ins Wohnzimmer geschritten kam.
"Wieso sagt er dir sowas, und nicht mir? Also ist er in Jeonghan's Zimmer? Aber der ist doch einkaufen..."
Ich setzte mich auf den Rand des Sofas und verfiel in die Denker-Pose.
"Dude, was weiß ich. Geh doch einfach gucken. Ich soll euch übrigens ausrichten, dass es Essen gibt. Mingyu war zu faul-"
"Ich weiß! Das wurde mir bereits gesagt!", gab ich giftig zurück und verschwand.
Auf dem Weg zu Jeonghan's Raum überlegte ich, worüber Minghao mit ihm reden wollte, weshalb er mir nicht einfach etwas davon erzählte und vor allem wieso er noch nicht aufgetaucht war, denn Jeonghan war ja schon längst weg, was hieß, dass sie mit dem Gespräch hätten fertig sein müssen.
Ich erreichte mein Ziel, drückte vorsichtig die Türklinke herunter und öffnete die Tür einen Spalt weit. Was ich dort sah, schockte mich zu tiefst.
Minghao stand vor einem Spiegel. Nichts außergewöhnliches, aber er trug ein Kleid. Ein Verdammtes Kleid!
Noch dazu passte es ihm perfekt und schlecht sah er darin nicht aus. Im Gegenteil.
Geschockt war ich nur deshalb, weil ich soetwas überhaupt nicht erwartet hätte.
Es sah so aus, als fühlte er sich unglaublich wohl, so glücklich und zu Frieden hatte ich ihn lange nicht mehr gesehen.
Das Bild vor mir raubte mir den Atem, weshalb ich laut nach Luft schnappte und somit seine Aufmerksamkeit auf mich zog.
Minghao schrie auf und versuchte seinen Körper mit den Händen zu verdecken. Ich denke, dies war eine Art Reflexreaktion, da es nicht wirklich viel brachte.
"Joshua! Also ich, das, das ist nicht...", er brach ab und sah beschämt auf den Boden.
Ich war dabei die Tür hinter mir zuzumachen und sah, wie die anderen angelaufen kamen. Ich gestikulierte ihnen, dass sie gehen sollten und schloss dann die Tür.
Leises Schluchzen war zu hören und ich rannte schnell zu Minghao. In in die Arme nehmend führte ich uns auf eines der Betten und versuchte ihn zu beruhigen.
Es schwebten mir, ungelogen, so viele Fragen in meinem Kopf herum, dass dieser mir drohte zu explodieren.
"Ssshhht, alles ist gut. Wein doch nicht.", flüsterte ich und platzierte kleine Küsse auf seinem Kopf.
"Bist du nicht verstört von mir? Willst du denn gar nicht mit mir Schluss machen?"
Seine Stimme war nur ein hauchen und ich musste mich bemühen ihn zu vertehen.
Ich keuchte.
Was redet er denn da? War Minghao jetzt völlig durchgedreht? Wieso sollte ich ihn verlassen wollen?
Nicht im Traum!
"Hörst du eigentlich, was du da sagst? Wieso sollte ich mit dir Schluss machen? Ich würde nie in meinem Leben, an sowas denken.", sagte ich ehrlich.
Ich wollte nicht, dass er das dachte. Wenn er traurig war, war ich es auch, wenn er weinte, fiel es mir schwer mich zusammen zu reißen.
"Weil ich...weil ich mich gekleidet habe, wie ein Mädchen!"
Meine Augen wurden tellergroß und ich schob ihn eine Armlänge von mir weg. Als ich sein verweintes Gesicht sah, stiegen mir auch die Tränen in die Augen.
Es brach mir einfach das Herz, einen Menschen den ich liebe, so zu sehen.
Erst jetzt fiel mir die kleine Krone, welche sein braunes Haar schmückte, auf und ich musste unwillkürlich lächeln.
Er war ein Engel.
"Wenn es dir gefällt, dann sollst du es tragen. Das ist In ordnung. Niemals würde ich es wagen, dich deshalb zu verurteilen. Wenn dir diese Sachen besser gefallen, als die, die du normalerweise trägst, dann werde ich dir so viele Kleider und Röcke kaufen, wie in dein Zimmer passen. Ich werde auch mal mit Pledis reden und vielleicht kannst du soetwas dann tragen, wenn wir im Studio sind oder beim training. Selbstverständlich auch zu Hause.
Ich will, dass du glücklich bist.
Niemand zwingt dich, Klamotten zu tragen, indenen du dich nicht wohlfühlst.
Außerdem siehst du in diesem Kleid WUNDERSCHÖN aus und dieses Krönchen ist super niedlich. Es sieht wahrlich umwerfend aus, das meine ich ernst. Ich habe gar kein Problem damit, denn ich liebe dich so wie du bist, und ich wette, die anderen werden dich auch akzeptieren, ich sehe keinen Grund, dies nicht zu tun.
Es ist nichts falsch daran, als Mann Kleider zu tragen und lass dir ja nichts anderes einreden.
Alle die dich deswegen fertigmachen sollten, sind bloß neidisch, weil du so toll darin aussiehst. Du bist so wunderschön."
Ich brach während meiner Rede den Augenkontakt nicht.
Und als Minghao wieder anfing zu weinen, schlug mein Herz schneller. Hatte ich etwas falsches gesagt!?
"Du bist echt der wundervollste Mensch, der mir je begegnet ist. Womit habe ich dich nur verdient?", schluchzte er und warf sich in meine Arme.
"Und mir ist sowas von egal, wenn das jetzt richtig Mädchenhaft rüber kam.", fügte Minghao hinzu und verteilte Küsse auf meinem Nacken. Ich kicherte und legte meine Arme um ihn.
Wir verweilten so eine Zeitlang, bis ich die Stille durchbrach.
"Aber sag, wo hast du das Kleid her? Wohl unmöglich gekauft."
"Ich habe es mir von Wonwoo's bester Freundin ausgeliehen, als wir mal bei ihr essen waren....", antwortete er kleinlaut.
Lachend löste ich mich aus der Umarmung.
"Gib es ihr aber zurück. Du bekommst deine eigenen Kleider."
"Ich liebe dich."
"Ich liebe dich auch."
Minghao lächelte und presste seine Zuckersüßen Lippen auf meine.

Naabot mo na ang dulo ng mga na-publish na parte.

⏰ Huling update: Aug 08, 2016 ⏰

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