Niall's Unfall

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Meine Klamotten waren durchnässt und das Regenwasser floss durch meine Haare. Ich lief die Straße zu Harry hoch während mir der Regen ins Gesicht klatschte. Noch ein paar Meter. Endlich erreichte ich sein Haus und klingelte. Fröstelnd drehte ich mich zu dem blühenden Garten und sah zu wie das Wasser in schmalen Flüssen in die Gullis rann.
Jetzt mach schon die verdammte Tür auf, Harry, dachte ich und trat von einem Fuß auf den anderen. Ein paar Sekunden später öffnete sich die Tür. "Amanda" Harry zog mich sofort rein. "Ich hätte dich doch auch abgeholt, Süße" Ich winkte ab. "Ich bin nicht aus Zucker." Er musste grinsen. "Komm hoch, ich geb dir trockene Sachen" Wir stiegen die knarzenden Treppen hoch und Harry gab mir einen warmen Kapuzenpulli und eine Boxershorts von sich. "Bist du das?" Ich stand vor einem Foto auf dem ein kleiner Junge abgebildet war, der ein etwas älteres Mädchen an der Hand hielt. Beide hatten das Gesicht voller Schokolade. Harry lächelte und nickte. "Ja und das daneben ist Gemma." Ich umarmte ihn von hinten. "Du bist immer noch so süß wie früher", flüsterte ich in sein Ohr. Er nahm mich huckepack und trug mich zu seinem Bett. "Und du bist das hübscheste Mädchen das ich je gesehen habe." Er küsste meinen Hals. Es kitzelte etwas und ich musste lächeln. Er war über mir gebeugt und hob mich kurz hoch um meinen Kopf behutsam aufs Kissen zu legen. Dann fuhr er mit dem Finger über meine Lippen und küsste sie. Alles, wirklich alles in mir kribbelte. "Ist dir nicht warm in dem Pulli?", unterbrach er plötzlich den Kuss und grinste mich frech an. "Liegt eher an dir, nicht an dem Pulli" Er lachte und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Dann zog er meinen Pulli aus und ich schlang meine Beine um seinen Körper. Seine Küsse wurden fordender und irgendwann knöpfte er auch sein Hemd auf und ließ es auf den Boden fallen. Plötzlich ging die Tür auf. "Harry ich muss lernen und ich...oh" Gemma stand in der Tür und blickte geschockt und etwas peinlich berührt auf die Szene die sich bis vor einem kurzen Augenblick noch vor ihr abgespielt hatte. "Verdammt Gemma..." Harry stand verlegen auf und zog sich sein Hemd an. "T-tut mir leid", stammelte sie doch ein leichtes Grinsen huschte über ihr Gesicht. Ich streifte mir den Pulli wieder über und setzte mich im Schneidersitz aufs Bett. "Würdest du jetzt vielleicht die Güte besitzen und das Zimmer verlassen?", fragte Harry genervt und schob sie zur Tür raus. "Jaja ich lass euch ja schon alleine", lachte Gemma. Er warf mir einen entschuldigenden Blick zu, als aufeinmal sein Handy klingelte. "Zayn", las er vom Display ab und ging dran. "Hi, was gibts?" Ich sah ihn an. "Jaja ich bin Zuhause, wieso...was? Zayn beruhig dich erstmal. Was ist mit Niall?...In welchem Krankenhaus?" Beunruhigt kritzelte Harry etwas auf einen Zettel. Ich setzte einen fragenden Blick auf und stand auf. Niall war im Krankenhaus? "Gut Zayn, wir kommen...ja wir sind gleich da" Harry warf das Handy aufs Bett und zog sich die Schuhe an. "Niall hatte einen Unfall. Er ist im Krankenhaus", rief er mir zu und ich sprang sofort hoch und zog meine immer noch nasse Jacke an. "Oh gott, was denn für einen Unfall?", fragte ich besorgt und mein Herz klopfte schneller. "Autounfall. Er ist wohl von der Fahrbahn abgekommen. Komm jetzt wir müssen uns beeilen" Unaufhaltsam sprangen wir ins Auto und fuhren zu dem Krankenhaus. Harry hielt mich an der Hand und wir eilten durch die trübseeligen Gänge. Ein Arzt kam uns entgegen. "Entschuldigen Sie bitte, in welchem Zimmer liegt Niall Horan? Dürfen wir ihn besuchen?" Der Arzt kramte in seinen Akten herum. "Horan, Horan...", murmelte er "Ah hier hab ich's ja. Also er ist wohl noch nicht bei Bewusstsein. Sein Bein ist ganz gebrochen und er hat eine Platzwunde am Kopf, sowie eine mittel starke Gehirnerschütterung" Harry fasste sich geschockt an den Hinterkopf. "Aber er wird doch wieder, oder?", fragte ich den Arzt. "Könnte etwas dauern, aber er hat auf jeden Fall noch Glück im Unglück gehabt. Ihr dürft mal in sein Zimmer reinschauen, aber er braucht Ruhe." Hastig bedankten wir uns und ließen uns von dem Arzt in Raum 68 bringen. Leise öffnete Harry die Tür und wir kamen in einen hellen, weißen Raum mit einem großen Fenster. Niall lag mit geschlossen Augen im Bett und war an einen Schlauch angeschlossen. Sein rechtes Bein war eingegipst. "Hey Niall", flüsterte Harry und setzte sich auf den Stuhl, der neben dem Bett stand. Ich holte mir ebenfalls einen Stuhl und setzte mich neben Harry. Wir beobachten ihn eine Weile und ich strich vorsichtig über seine Hand, als aufeinmal Zayn mit einem Kaffebecher in der Hand, reinkam. "Ach ihr seid schon da", sagte er leise aber dennoch erstaunt. Ich nickte und lächelte ihn traurig an. "Der Arzt meint aber, er wird wieder", versuchte ich die beiden Jungs und mich selber auch, zu trösten. Schweigend saßen wir vor dem Bett, jeder in seinen eigenen Gedanken versunken. "Wo wollte er denn hin mit dem Auto?" Harry drehte sich während er sprach nicht zu uns sondern hatte seinen Blick starr aus dem Fenster gerichtet. Ich räusperte mich und betrachtete meine Schuhe. "Soweit ich weiß wollte er nur kurz zu seinem Cousin und ihm einen geliehenen Film zurückgeben. Das hat er mir gesagt. Wir wollten uns danach nämlich eigentlich noch treffen", antwortete Zayn mit brüchiger Stimme. Ich schluckte schwer. Es war irgendwie bedrückend den sonst so fröhlichen und lustigen Niall, regungslos im Bett liegen zu sehen. Louis und Liam stürmten außer Atem ins Zimmer. "Oh shit!" Liam beugte sich über Niall's Bett und betrachtete die Maschine, an die er angeschlossen war. "Sschh", machte Harry. "Hat er viel Blut verloren?" Louis wendete seinen Blick nicht von der Maschine ab. "Der Arzt konnte mir nicht so viel sagen, aber ich denke mal schon." Zayn rieb sich kurz das Gesicht und stand auf um einige Schritte durchs Zimmer zu laufen. Ich überschlug meine Beine. "Jemand sollte da sein, wenn er aufwacht." Harry stimmte mir zu. "Bleiben wir zusammen hier", fragte er mich und lächelte leicht. Ich nickte. "Klar" "Gut, ruft ihr mich dann an wenn er aufgewacht ist? Ich muss los." Liam stand auf. "Natürlich" Die Jungs gingen und Harry und ich blieben vor dem sterilen Bett sitzen. Die Zeit verging quälend langsam und Harry wurde unruhig. "Amanda...wenn er doch nicht aufwa..." "Er wird aufwachen, Harry. Du hast den Arzt doch gehört", unterbrach ich ihn und legte ihm beruhigend meine Hand auf den Oberschenkel.

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