Leitnardo

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(Mo und Leo sind hier keine Fußballer sondern sind noch in der Schule und gehen zusammen in eine Klasse)

*Moritz*

Mal wieder sitze ich alleine zu Hause und starre die Wand an. Heute ist wieder so ein Tag, an dem ich überhaupt keine Motivation habe irgendwas zu tun. Solche Tage erlebe ich in letzter Zeit oft. Genauer gesagt seit 8 Monaten. Denn da ist etwas passiert, was mein Leben komplett veränderte.

~Flashback~

»Das kann doch nicht wahr sein!« sage ich verzweifelt zu mir selbst. Ich wollte mich nie wieder verlieben, denn wenn man sich verliebt, wird man nur verletzt. Und trotzdem passiert es mir. Aber wie hätte es auch anders kommen sollen? Ich meine, er ist einfach perfekt! Seine dunklen Haare, diese braune Augen, sein perfekter Körper und sein Lächeln, in das man sich einfach verlieben muss. Ja es ist ein Er und keine Sie. Dass ich auf Jungs stehe, weiß ich schon lange und ich habe auch kein Problem damit. Genau so wenig wie meine Freunde. Sie mögen mich so wie ich bin. Aber da ist ja noch Er. Der Junge in den ich verliebt bin. Er ist einer der beliebtesten Jungs unserer Klasse und er betont oft genug, dass er was gegen Schwule hat. Dass ich es auch bin, weiß er nicht. Das wissen eben nur meine besten Freunde. Und ich weiß ganz genau, dass sie es nie jemandem verraten würden, und auch nicht dass ich mich genau in Ihn verliebt habe.

Aber gerade als ich mich mit meinen Freunden über Ihn unterhalten hab, läuft eine Mitschülerin vorbei und fragt mich erst leise »Stehst du auf Leo?!« Ich weiß nicht was ich sagen soll und werde stattdessen knallrot. Sie deutet das anscheinend als ein Ja, denn sie geht geradewegs auf Leo zu und erzählt ihm grinsend etwas, was ich von meinem Platz aus nicht verstehe, aber ich kann es mir denken. Ich traue mich gar nicht ihn anzusehen. Stattdessen drehe ich mich um und schaue zu Boden.

Als es zur Stunde klingelt drehe ich mich zu meinem Banknachbar und besten Freund Marco und frage ihn leise »Hat er mich angeschaut? Was war es für ein Blick?« »Ja hat er, und naja, ich würde seinen Blick als geschockt deuten.« Ich schaue wieder in mein Heft und gebe ein trauriges Seufzen von mir. »Tut mir leid Mo.« flüstert Marco noch bevor er sich wieder seinen Matheaufgaben widmet.

~Flashback Ende~

*Leonardo*

Ich weiß nicht was ich da tue, aber ich habe das Gefühl, dass es richtig ist und dass ich es tun muss. Ich bin nämlich auf dem Weg zu Moritz und zerbreche mir schon die ganze Zeit den Kopf darüber ob ich das wirklich machen soll. Damit meine ich, ihm meine Gefühle zu gestehen. Als ich erfahren habe, dass er mich liebt, war ich geschockt und überrascht, weil ich das niemals gedacht hätte. Schließlich wusste er, dass ich was gegen Schwule habe, beziehungsweise sie immer beleidige. Aber den wahren Grund warum ich das tue, kennt er nicht. Niemand, noch nicht einmal meine besten Freunde kennen diesen.

Schon früher hab ich gemerkt, dass ich Jungs lieber mag als Mädchen. Ich fand sie attraktiver und ich konnte mir auch nie vorstellen ein Mädchen zu küssen, geschweige denn mit einem zusammen zu sein. Das alles konnte ich mir nur mit Jungs vorstellen, aber ich habe es nie akzeptiert. Ich hatte Angst davor, dass es jemand erfährt und mich dann beschimpft oder auslacht. Deshalb habe ich es geheim gehalten und irgendwann angefangen Schwule zu beleidigen und auszulachen, damit niemand denkt, dass ich es auch bin. Mittlerweile hab ich eingesehen, dass es falsch war und ich damit andere Menschen, und auch mich selbst verletzt habe. Ich kann es nicht mehr geheim halten, genauso wenig wie meine Gefühle zu Moritz. Er hat sich in mich verliebt, obwohl ich immer so gemein war. Zwar nicht zu ihm, denn ich wusste nicht, dass er auch schwul ist, aber er hat es ja trotzdem mitbekommen.

Irgendwann hab ich ihn immer öfter beobachtet und gemerkt, dass er eigentlich echt süß ist. Seine Augen leuchten wenn er lacht, sein Lächeln ist so wunderschön, dass es einen verzaubert und seine Stimme - ein Traum. Ich habe mich in ihn verliebt, aber ich hab mich noch nicht getraut es ihm zu sagen. Wer weiß ob er mir überhaupt glauben würde. Aber das war mir im Moment egal, denn ich stand nun vor seiner Tür. Ich wollte mich nicht mehr verstecken und ihm endlich sagen was ich fühle, also drückte ich auf die Klingel und einen Moment später öffnete Mo auch schon die Tür. Er hatte nur Jogginghosen und ein Shirt an, aber selbst so fand ich ihn perfekt. »Hey« sagte ich lächelnd und ein wenig schüchtern. So war ich sonst nie. Er schaute mich geschockt an, als würde er gar nicht glauben, dass ich vor ihm stehe. »Leo...w..was machst d..du..hier?« stotterte er. »Ich muss mit dir reden.« sagte ich ernst. »O..okay und worüber?« »Darf ich rein kommen?« »Nein...lieber nicht. Ich meine du hast doch noch nie mit mir geredet und mich immer nur ignoriert und auf einmal stehst du vor meiner Tür also was willst du?« sagte er auf einmal selbstbewusst, was mich beeindruckte. Jetzt bin ich, der nervös ist und stottert. »Ähm...okay. N..naja es geht darum...was Marie mir vor ein paar Monaten erzählt hat.« sage ich ehrlich.

*Moritz*

Ich kann nicht glauben dass er wirklich vor mir steht! Acht Monate hat er mich ignoriert und nie ein Wort mit mir gewechselt. Und jetzt steht er hier vor meiner Tür und will mit mir reden. Über genau das, wovon ich gedacht habe, dass es sich eigentlich schon längst erledigt hat. Ich wusste gar nicht, wo ich das Selbstbewusstsein von vor einer Minute her hatte, jedenfalls ist es jetzt wieder weg. »Oh..ähm naja vergiss es einfach. Es ist egal.« sage ich nervös und werde leicht rot. »Es ist seit dem Moment an dem ich es erfahren habe nicht mehr egal.« Ich schaue ihn nur fragend an. »Ich liebe dich auch.« ergänzt er noch. In mir herrscht Chaos. Was soll ich darauf erwidern? »Aber...« setze ich an, doch weiter komme ich nicht, denn im nächsten Moment spüre ich auch schon seine Lippen auf meinen.

OneShots | boy x boyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt