Basti DNP

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,,Scheiße man, das schaffen wir nicht mehr", heule ich schon fast.
Ich und meine kleine Schwester müssen von meinem Vater zurück nach Hause, zu unserer Mutter.
Allerdings haben wir die Bahn verpasst, die uns pünktlich abgeliefert hätte.
Und wie es an Sonntagen ist, fährt die Bahn auch nur einmal in der Stunde.
Es ist bereits 22:03 Uhr.
Noch später will ich mit meiner fünf  jährigen Schwester nicht vor die Tür.

,,Papa?", rufe ich.
,,Mh?",kommt aus der Küche.
Meine Schwester redet für mich:,,Wir haben die Bahn verpasst, Papsi! Wir schlafen hier!"
,,Lina? Kommst du her?",er klingt wütend. Natürlich, er hat Besuch und wollte seine Koksgeschäfte abschließen, nachdem wir gegangen waren.
,,Eure  Mutter soll euch abholen, du weißt, dass ihr hier nicht schlafen könnt."
,,Wird sie nicht ... aber ich kann nicht um Mitternacht mit Anna in der Stadt rumrennen",halte ich Stand.
,,Ich kann euch fahren",mischt sich der Gast von Papa ein.

Ich beäuge ihn misstrauisch. Er ist oft hier. Richtiger Junkie der Typ, aber erst seit mein Vater mit dealen  angefangen hat. Die zwei kennen sich schon seit dem Abi.

,,Wie komme ich zu dem Glück?"

Er steht auf und zieht mich auf den Balkon:,,Glück ist das nicht. Wir kennen uns ja mittlerweile... umsonst gibt's das nicht."

Er grinst mich  pädophil an.

Geschockt schnappe ich nach Luft:,,Du meinst..."

Er macht eine obszöne Geste:,, Schwanz rein halten."

Ich wiederstehe  dem Drang ihm eine reinzuhauen:,,Du bist widerlich! Wie kannst du nur daran denken, meine Schwester zu vögeln?!"

Als ich mich umdrehe, um zu gehen, fasst er mich am Handgelenk und  zieht mich  zurück:,,Nicht sie, dich... du bist doch 15 oder nicht?"

,,Ja und? Basti, lass mich sofort los!"

Er ist ekelhaft.

,,Viel Spaß beim nach Hause kommen!",ruft er mir noch hinterher.

Ich presche durch die Wohnung und schnauze meine Schwester an, sie solle sich beeilen, wir würden den Bus nehmen.

,,Ja, Bus!",freut sie sich.

Ich zerre  sie über die verlassenen  Straßen, bis hin zu der einzigen Bushaltestelle, die etwas außerhalb des Ortes liegt.

146, diese Buslinie brauche ich, um zu einer Haltestelle zu kommen, an der die 550 hält, die uns nach hause bringt.

147, 143, 148. Das ist alles.

,,Alter nein! Was soll die scheiße?!",fluche ich, als mir bewusst wird, dass unser Bus nicht  hier hält.

Wütend trete ich gegen das Bushäusschen.

,,Warum bist du so traurig?",fragt mich Anna.

Ich hocke mich vor sie und nehme ihre kleine Hand in meine:,,Wir müssen zurück zur Mama, aber die Bahn kommt erst ganz spät. So spät, dass du nicht mehr draußen sein solltest. Und der Bus fährt hier nicht mehr. Die Mama wird  uns nicht abholen und der Papa will nicht, dass wir bei ihm schlafen. Darum bin ich so traurig, Anna."

,,Aber das ist doch gemein vom Papa",sagt Anna niedergeschlagen.

Ich nicke nur. Am liebsten würde ich jetzt heulen. Aber für sie muss ich stark bleiben.

,,Kann der Papa uns nicht bringen?",fragt Anna.

Sofort antworte ich:,,Nein, der hat Besuch und... er hat Besuch."

Trailerpark OneshotsWhere stories live. Discover now