Ein Besuch im Nachtklub

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„Und du findest es wirklich nicht zu weit ausgeschnitten?" Unsicher zupfe ich an dem Top, welches Jane mir zum Anziehen gegeben hat. Es ist schwarz, sitzt locker, ist dafür Obenherum sehr freizügig. Meine Mutter würde mich so nie aus dem Haus lassen.

„Nein, es ist perfekt." Sie zieht meine Hände weg und bewegt mich dazu, weiter zu laufen. „Mit der Skinny Jeans und den Sneakers sieht es lässig, aber auch elegant aus, genau richtig für einen Disco Besuch in der Menschenwelt."

„Wenn du meinst." Noch immer bin ich mir nicht sicher was mich erwartet. Es ist schließlich mein erster Nachtklub den ich besuche, da ich vorher zu jung dafür war. „Warum gehen wir eigentlich dafür extra in die reale Welt?"

„In unserer Welt gibt es so etwas nicht und ein Besuch in der Menschenwelt kann nie schaden. Außerdem gibt es hier süßere Jungs." Beschwörerisch blickt sie mich an und zwinkert mir zu. „Entspanne dich, du musst nicht so nervös sein."

Waage lächle ich sie an. „Schon gut."

Von weiten sieht man schon die auffälligen Lichter. Kurz nachdem wir uns fertig gemacht haben, hat sie mich auch schon in die Menschenwelt gebracht. Jeff habe ich nur einen kleinen Zettel hinterlassen, ich will ihn nicht um Erlaubnis bitten müssen, wenn ich irgendwo hin will. Schließlich bin ich eine eigenständige Person.

Zu meinem Bedauern, habe ganz vergessen, dass hier ja auch Winter ist und friere draußen in meiner dünnen Kleidung.

In den Klub komme ich mit Jane ohne große Probleme, sie flüstert den Türsteher etwas zu und schon lässt er uns durch. Dass es so leicht ist, hätte ich nicht gedacht. Die Luft, innen drin, ist stickig, es riecht nach Schweiß und Alkohol. Schon jetzt ist es recht voll, dabei ist es noch nicht einmal Mitternacht.

„Komm einfach weiter, wir setzen uns an die Bar. Was willst du trinken?"

„Wir haben doch gar kein Geld mitgenommen.", erinnere ich Jane.

Kurz schaut sie mich verdutzt an. „Du warst ja echt noch nie los." Dann beginnt sie zu lachen. „Wenn man es als Frau richtig anstellt, brauch man kein Geld für Getränke. Benutze einfach deinen Charme, dein Lächeln und-", sie deutet auf meine Brüste, „die hier. Jungs können dem ganzen nicht wiederstehen."

„Aber-" Hören tut sie mich schon gar nicht mehr. Sofort als sie geendet hat zu sprechen, drehte sie sich wieder um und schon wird sie von einem Typen begafft. Schamesröte steigt mit in die Wangen. Ich kann doch nicht einfach mit einen beliebigen Jungen flirten.

Gequält setzte ich mich auf einen Barhocker in der Nähe von Jane. Vielleicht ist es doch keine so gute Idee, Jane um Hilfe zu bitten, wenn ich mich ablenken möchte.

„Und, was kann ich ihnen geben?"

Erschrocken blicke ich auf, als die Stimme der jungen Frau an der Bar zu mir durchdringt.

„Oh, nein. Ich will nichts, danke."

„Bist du dir sicher? Ich gebe dir ein aus, Schönheit." Dieses Mal nehme ich die Stimme hinter mir wahr, sie ist vertraut und klingt angenehm warm. Auch legt sich eine Hand um meine Taille. Überrascht drehe ich mich um.

„Jason.", erleichtert atme ich auf. Es ist schön ein bekanntes Gesicht zu sehen. „Nein danke, ich will nichts."

„Zwei Bacardi Sprite bitte.", richtet er zu der jungen Frau aus, dann sieht er wieder mich an. „Kennen wir uns etwa?" Lässig lässt er sich auf den Hocker neben mir nieder.

Oh. Das habe ich ja ganz vergessen, es erinnert sich ja keiner mehr an mich. „Ich - ... nun. Eine Freundin von mir kennt dich und hat mir einiges von dir erzählt. Persönlich kennen tun wir uns nicht." Freundlich sehe ich ihn an.

„Du kommst mir ... irgendwie bekannt vor. Bist du sicher dass wir uns nicht kennen? Auf einer anderen Party vielleicht? Halloween?" Nachdenklich zieht er seine Stirn in Falten.

Ich schlucke. Bei der Erinnerung an Halloween, wird mir gleichzeitig ganz heiß und kalt. Fast hätte es ein schlimmes Ende genommen.

Ich schüttle den Kopf. „Ich komme gar nicht von hier, du verwechselst mich wahrscheinlich."

„Dann bin ich ja froh dich nun kennen zu lernen. Du wärst mir sicher auch sonst in Erinnerung geblieben."

Die Barkeeperin stellt die Gläser vor uns ab. „Bitteschön." Jason gibt ihr das Geld.

„Hier nimm."

„Aber ich sagte doch, ich brauche nichts."

„Nun nimm schon, oder willst du mir etwa sagen, dass dir noch nie etwas ausgegeben wurde?"

Gerade als ich zur Antwort ansetzten möchte, stürmen zwei Personen von hinten an Jason heran.

„Hannah, Heath", flüstere ich. Meine beiden besten Freunde.

„Hm? Was hast du gesagt?", fragt Jason.

„Ach nichts."

Jason deutet auf die beiden. „Das sind Heath und Hannah. Zwei Freunde von mir."

Ja, von mir auch.

„Hey, ich bin Kate." Stelle ich mich ironischer Weise vor.

„Hat Jason dich schon in deinen Bann gezogen, oder habe ich noch ne Chance?" Heath grinst mich frech an. Hannah stößt in empört in die Seite und funkelt ihn böse an. So kenne ich ihn ja gar nicht. So kenne ich sie ja gar nicht. Sind die beiden etwa – Oh.

„Ich-"

„Hey Kate, es wäre besser wenn wir jetzt gehen." Plötzlich steht Jane direkt neben mir.

„Wir sind doch gerade erst gekommen!" Gerade als ich auch ein wenig Spaß habe.

Ihre Kopfbewegungen deuten etwas an, doch ich erkenne nicht was.

„Ich wäre auch dafür, dass Kate noch bleibt." Mischt Jason sich ein und legt seinen Arm nun komplett um mich. Beschützend zieht er mich an sich heran.

„Was ist denn los Jane?"

Weiterhin hampelt sie komisch vor uns herum, bis sie nach rechts sieht und fluchend aufgibt. Auch mein Blick folgt den ihren und dann weiß ich, was los ist.

Scheiße.

So, nun kommt jeden Freitag Abend ein neues Kapitel :)

Verliere ich mein Leben für ihn? (Jeff the Killer Lovestory) *Abgeschlossen*Tempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang