Kapitel 3: Nicht der Tag

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Am Sonntag passierte nicht viel, denn Miko zog sich einfach nur zurück und beteiligte sich an keinen Gesprächen, sondern dachte über die nötige OP nach, die ihr mehr Angst machte, als ihr lieb war. Der Montag war auch nicht viel besser: Sie hatte schlecht geschlafen und war dementsprechend auch gelaunt. Ihr ging es sogar so dreckig, dass sie einmal nicht nachsitzen musste, sondern den ganzen Schultag friedlich auf ihrem Platz saß und versuche, die Kopfschmerzen zu ignorieren, die ihre komplette Aufmerksamkeit beanspruchen. Eine faustdicke Migräne machte sich bereit, ihr den Tag zu Hölle zu machen.
Missgelaunt schlich sie nach der letzten Stunde aus dem Klassenraum und wäre am liebsten vor dem ganzen Gelärm auf den Gängen geflohen. Ihr Kopf schien zu platzen und auch ihr Magen spielte verrückt.
Und alles nur wegen ein paar Zähnen, fluchte sie in Gedanken. Langsam drückte sie die Tür auf und tappte die Straße hinunter.
"Klar, ich muss nachsitzen, um von Bulk abgeholt zu werden...", murmelte Miko und setzte sich unglücklich auf die Bordsteinkannte, um sich zu sammeln.
Tatsächlich hatte der Autobot fest damit gerechnet, dass Miko nachsitzen musste, und war vermutlich noch im Stützpunkt. Bis jetzt hatte sie ja auch immer länger in der Schule bleiben müssen.
Ächzend stand sie auf und schlich weiter die Straße hinunter. Sie hatte keine Lust auf die nervigen Fragen von Ratchet und wollte auch nicht die Stunden vertrödeln, die sie für etwas Schlafen nutzen konnte.
Endlich kam das Haus ihrer Gasteltern in Sicht. Erfreut erhöhte Miko das Tempo und schloss die Tür auf.
"Bin zu Hause", flüsterte sie leise, um ihren Kopf nicht zum platzen zu bringen.
Erstaunt kam ihre Gastmutter aus der Küche und sah Miko prüfend an.
"Ist alles in Ordnung mit dir?"

"Ja....ich bin nur Müde. Ich lege mich ein bisschen hin!", antwortete sie schnell und stolperte die Treppen zu ihrem Zimmer hoch. Erleichtert schloss sie ab, zog die Jalousien herunter und entkleidet sich, so schnell es ging.
Die wohltuende Stille und Dunkelheit genießend, streckte Miko sich auf dem Bett aus und schaltete ihr Handy zum ersten Mal komplett aus.
Auf nervige Klingeltöne konnte sie getrost verzichten, die würden sie nur vom Schlafen abhalten.

Währenddessen machte sich Bulkhead zur Abfahrt bereit.
"Na, hoffentlich hat sie heute mal Lust zu einem Gitarrenbattle!", lachte er und sah zu Ratchet.
"Hoffentlich nicht, ich fand die letzten Tage von der Lautstärke her sehr angenehm", erwiderte dieser und besah sich irgendein Teil unter dem Mikroskop.
"Das sagst du nur so....Miko ist so anders, wenn sie nicht....sie ist", grummelte der dickliche Bot und transformierte sich.
"Miko und ich zeigen's dir!", versprach er noch, bevor er sich auf den Weg machte.

Miko schlief unterdessen mehr schlecht als recht. Ständig rissen die Kopfschmerzen sie aus der Trance und in ihrem Magen hatte sich ein dicker Klumpen gebildet, der weh tat und ihr eine Übelkeit bescherte, die sie aufstehen ließ.
Ihr kam das Frühstück hoch.
Schnell schloss sie die Tür auf und eilte ins Badezimmer.
Dort entledigte sie sich ihres Mageninhalts.
"Mom!", rief sie aus Reflex, obwohl sie nicht zu Hause war.
Sofort kam ihre Gastmutter hoch und sah ihre Gasttochter auf dem Boden neben der Toilette liegen, die Hände über die Ohren und das, was einmal Cornflakes gewesen waren, in der Toilette.
"Miko! Bist du krank?", fragte sie entsetzt und hockte sich neben das unglückliche Mädchen. Diese stöhnte und nickte schwach.
"Gut, dann bringen wir dich mal zurück ins Bett. Ich mache dir einen Tee und du wirst etwas Zwieback essen, sonst hast du noch Hunger, was alles nur noch schlimmer machen würde!", entschied Mikos Gastmutter und half ihr dabei, aufzustehen.
"Oje, dich hat es ja schwer erwischt. Dein Kreislauf ist bestimmt auch angeschlagen." Miko schwankte und wankte zurück in ihr Zimmer.

"Ratchet, Ratchet! Bist du da?", ertönte Bulkheads Stimme durch das Interkom.
Der Medibot bejahte und fragte, was los sei. "Miko! Sie ist nicht mehr in der Schule! Ich bin da und habe jetzt eine Stunde gewartet, doch sie kommt nicht!" Ratchet sah skeptisch zu Jack, der wiederum zu Arcee sah.
"Bist du sicher? Vielleicht hat sie ja noch etwas mit ihrer Lehrerin zu klären."
"Nein, ganz sicher. Miko lässt mich nie warten, notfalls geht sie sogar ein paar Minuten früher aus dem Nachsitzraum!" Optimus betrat den Raum. Sofort berichtete Ratchet ihm, was geschehen war.
Der Prime überlegte kurz und sagte dann: "Ich werde einmal bei ihren Gasteltern vorbeifahren. Vielleicht ist sie auch da."
Bulkhead gefiel das nicht.
"Aber Optimus......kann ich das nicht machen? Ich bin doch ihr Beschützer und Freund!"
Optimus erwiderte:
"Ja, das bist du. Doch ich möchte mich vergewissern, dass sie nicht von den Cons gekidnappt wurde. Ich werde dich direkt informieren, wenn ich etwas weiß. Habe ich mich klar ausgedrückt?"
Bulkhead gab auf.
"Okay. Ich komm zurück, Ratchet!"
Der Medibot sah den Prime nachdenklich an.
"Optimus, ich kenne dich schon sehr lange und ich weiß, wann du etwas vor mir verheimlichst. Oder zumindest etwas weiß, was ich nicht weiß. Willst du es mir nicht verraten?"
Doch der Anführer der Autobots schüttelte den Kopf und transformierte sich.
"Du wirst es früher oder später erfahren, alter Freund", war sein einziger Kommentar, bevor er Gas gab und aus Ratchet's Blickfeld verschwand.

Derweil lag Miko in ihrem Bett und sah erschöpft zur Zimmerdecke auf. Das war nicht ihr Tag.
Endlich konnte sie die Augen schließen, ohne sie direkt wieder aufzuschlagen.
Bevor sie ihren wohlverdienten Schlaf bekam, dachte sie an Bulkhead, den sie völlig vergessen hatte.
Hoffentlich machte er sich keine Sorgen, dachte sie, bevor sie wegschlummerte.

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