|18|- Unbekannt

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Er ist eben auch nur ein Mensch, mit Gefühlen, Ängsten und Befürchtungen. David ist ein menschliches Wesen, welches ich zwar nicht immer nachvollziehen kann, dies aber einzig und allein deshalb ist, weil ich fast nichts über ihn weiß. Ich bin sicher, wenn ich seine Geschichte kenne, weiß, was passiert ist und momentan noch geschieht, wird sich das ändern.

Denn alles hat irgendeinen Auslöser, einen Grund und jedes Problem besitzt auch eine Lösung.

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»·Unknown

Gedankenverloren nippe ich an meiner Tasse Kaffee, stelle das immer noch dampfende Getränk zurück auf meinen unordentlichen Schreibtisch und betrachte das kleine, bereits sehr angegriffene und zerknickte Stück Papier, welches in einem schlichten Bilderrahmen gepackt wurde. Es steht in mitten von dem ganzen angefangenen, teilweise wirklich komplizierten Unikram und unzähligen von Stiften. Papier war relativ. Es war ein Bild, ein Foto um genau zu sein. Es zeigte mich und eine -der für mich wohl wichtigsten Personen dieser Welt.

Schon seit so langer Zeit bereute ich meine Entscheidung, fragte mich andauernd, ob es falsch war, was ich vor all' den Jahren getan habe.
Es ist damals aus dem Moment, der Angst heraus entstanden und es gab für mich einfach keine andere Lösung, schlicht und einfach keinen anderen Weg. Ich habe es mehr alls alles andere gewollt, aber mittlerweile bin ich mir bei meiner Entscheidung einfach nicht mehr sicher.

Habe ich damals wirklich das richtige getan?

|Montag nach der Schule|

»·Summer

Erneut haben David und ich nichts miteinander gemacht, abgesehen davon, dass ich mich im Unterricht neben ihn gesetzt hatte. Natürlich gab ich ihm seine Jacke wieder -nachdem ich erstmal zu spät zur ersten Stunde kam- und bedankte mich für seine Hilfe in Mathe. Und natürlich erwiderte er nichts auf mein 'danke', sondern blickte nur leicht nickend auf den Boden unter seinen Füßen. Er verschwand jedes mal schneller aus dem Klassenraum, als ich überhaupt meine Sachen zusammen packen konnte und ich hatte beinahe schon das Gefühl, dass er dies beabsichtigte. Demnach verbrachte ich nahezu die gesamte Zeit der Pausen damit, ihn zu suchen. Wie bereits zu erwarten, wurde ich jedes Mal wieder bitter von dem Schicksal enttäuscht und bekam ihn nicht einmal zu gesicht. Ich lief durch die gesamte Schule, über den kompletten Pausenhof und fand diesen Jungen einfach nirgends!
Ich kam mir selber schon fast irre dabei vor, wie ich, wie eine besessene durch die Schule lief, währenddessen mein Schoko-Croissant aß und nach diesem Jungen ausschau hielt. Und das, obwohl ich nicht mal eine Ahnung habe, was ich getan hätte, hätte ich ihn gefunden.
Was macht man denn mit einem Jungen, der nicht redet?
Das was wir beide immer tun, wenn wir neben einander im Unterricht sitzen.

Uns anschweigen.

Immer noch gedankenverloren, leise das Lied Where do broken hearts go von One Direction summend, stellte ich das Essen auf den Tisch, welches heute aus Kartoffelpüree -es war Pulver, welches ich nur mit Wasser vermischen musste, denn ich war trotz dessen, dass ich die letzten zwei Jahre für uns kochen musste, einfach eine schlechte Köchin- vegetarischen Schnitzeln und Ketchup bestand.

Ich war fürchterlich Kreativ, was die Küche betrifft, ich weiß.

Nein, okay, war ich nicht. Aber mein Vater musste nun mal mit unspektakulärem Essen rechnen, wenn er selbst zu faul dazu war und stattdessen lieber auf dem Sofa lag, sich irgendeine Kriegs- oder andere Geschichts-Dokumentation reinzieht, die ich ums verrecken nicht leiden konnte. Manchmal war es interessant, aber diese ganzen Sachen sind nunmal passiert und nicht mehr möglich rückgängig zu machen. Ich lernte schon im Geschichtsunterricht genug unnötiges über die verschiedenen Ereignisse in der Vergangenheit, wieso sollte ich damit auch noch meine wertvolle Freizeit verschwenden?

Tolle Freizeit, in der ich meinen Vater und mich bekochen musste.
Lachte mein Inneres.
Wir waren schon verdammt verschieden, aber er war nunmal mein Vater und auch wenn mir unsere ständigen Missverständnisse mega auf die Nerven gingen, akzeptierte ich seinen Fetischismus für solche Dinge. Ich fand ihn nicht gut, aber ich tolerierte es. Interessant war auch, dass wir ziemlich unfähig waren zusammen Fernsehen zu gucken, bis es um das Thema 'Marvel Filme' geht. Da sind wir beide -ausnahmsweise- mal einer Meinung.

Die Filme sind lustig und dann schafften auch wir es mal, zusammen über die gleiche Stelle zu lachen und die gleiche Meinung zu den Filmen an sich zu haben.

Ich erinnerte mich immer noch an den Abend, ein knappes halbes Jahr nachdem sich meine Eltern offiziell scheiden lassen haben. Es war bereits dunkel draußen, spät und mein Dad und ich hatten einen fürchterlichen Streit, weil ich mich nicht von ihm rumschubsen lassen wollte. Ich hatte ihn angeschnauzt, dass er mir mehr helfen könnte, er mich, dass ich ihm nicht unter die Arme greifen würde und ich nicht so viel an meinem Handy sitzen solle. Wir waren beide stur, uneinsichtig und haben uns wegen so etwas total gefetzt. Nachdem ich im Badezimmer war, total geweint hatte, wütend war und meinen Vater für den restlichen Abend eigentlich nicht mehr sehen wollte, kam er mir auf dem Flur entgegen und meinte, dass er einen coolen Film gefunden hätte, den ich bestimmt gerne sehen würde. Es war der damalige Avengers, den ich auf Grund dessen nicht im Kino sehen konnte, dass Mum und Dad nur noch gestritten haben und es mir in dieser Zeit extrem übel ging.
Wir haben uns den Film dann angesehen und danach war alles soweit wieder gut. Jeder ging in sein Zimmer, schlief und am nächsten Tag war der ganze Scheiß vergessen.

Es ist eine der wenigen schönen Erinnerungen, die ich nach einem Streit mit meinem Vater hatte. Vielleicht sogar die einzige. Sonst redeten wir lange nicht mit einander, gingen uns teilweise einige Tage aus dem Weg.

Ich ging -meine gerade gewaschenen Hände mit einem Handtuch abtrockend- ins Wohnzimmer, wo ich meinen Vater auf der Couch liegend, wie er gelangweilt zum Fernseher sah, fand. Es kotzte mich schon wieder an. Ich wusste ja, dass mein Vater mir nicht helfen würde, es war schließlich immer das gleiche. Dennoch pisste es mich so dermaßen an, dass ich -als fünfzehn jähriges Mädchen in der Küche stehen musste, während mein Vater, welcher eigentlich dafür verantwortlich sein müsste, es sich auf dem Sofa gemütlich machte. Manchmal fragte ich mich echt, ob er kein Gewissen hatte, welches ihn zur Vernunft reden könnte, oder ob er einfach nur nicht darauf hörte. Dass ich Hausaufgaben und Gedanken, welche gedacht werden wollen habe, schien in noch nie wirklich zu interessieren.

Knapp teilte ich ihm mit, dass das Essen fertig ist und er kommen könnte, ehe ich dezent angenervt den Raum verließ. Schnell huschte ich über den Flur, in die beinahe gegenüber liegende Küche, welche gleichzeitig das Esszimmer ist und warf das Handtuch in die erst beste Ecke. Diese Ecke war dementsprechend einfach die Mamor-Arbeitsfläche.

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Dieses Kapitel ist schlecht und vor allem sehr langweilig...
Tut mir leid..
Ich werde mir mühe geben, dass es in Zukunft etwas interessanter wird.

OMG, Leute! Niall hat seine erste eigene Single veröffentlicht 'This Town' und ich bin einfach completely pissed as fuck.
Ich liebe das Lied, weil es echt verdammt schön ist, aber ich werde dieses beschissene Gefühl nicht los, dass One Direction zuende ist...

Ich werde zum Pessimisten. Shit.

All the love and stay fresh!

What are you afraid of?Where stories live. Discover now