15.

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      Es war Freitag gegen viertel vor Sechs, 17 Uhr dreiundvierzig , um genau zu sein, und ich stand mit frisch geföhnten Haaren vor dem Spiegel und guckte mich an. Ich trug schwarze Skinny - Jeans ( was ich wirklich nicht oft tat ) und eine lockeres weißes Shirt, dazu meine normalen Converse Sneakers. Nicht sehr schick, aber nicht zu lässig. Die Haare ließ ich einfach offen. Ich schminkte mich ganz normal und war dann auch fertig.
      Ich verabschiedete mich kurz von meinen Eltern und ging dann nach unten, wo ich auf Marshall warten würde.
      Es war immer noch relativ kühl, was mich nicht unbedingt störte. Nur jetzt war es etwas unpraktisch, da ich nicht besonders warm angezogen war. Aber so schlimm war's jetzt auch nicht.
Ich war wirklich aufgeregt. Ich würde bei so einem schicken Abendessen dabei sein. Mit Marshall. Ach du Scheiße. Ich war überhaupt nicht vorbereitet auf das, was auf mich zukam. Wer würde alles da sein ? Würde ich-
      Ein Hupen ließ mich aufsehen und ich sah das vertraute schwarze Auto auf mich zukommen. Ich lief ihm entgegen und stieg ein.
      Als ich mich auf den Sitz schmiss guckte Marshall mich, scheinbar überrascht an. Dann pfiff er kurz anzüglich und lachte.
      >> Schnauze. << murmelte ich  grinsend und boxte ihn leicht in die Seite.
      >> Hey, nicht so aggressiv! << sagte er gespielt schockiert. >> Also wirklich. Ich glaub's nicht! <<
      Wir fuhren los. Ich wusste nicht wo das Essen stattfinden würde, oder wie lange es dauern würde. Aber ich freute mich darauf.
      Ich merkte dass Marshall mich von der Seite anguckte und drehte mich vom Fenster weg.
      >> Worum geht's hier eigentlich ? Was ist das für ein Abendessen ? <<
      >> So 'ne Veranstaltung halt. Mit irgendwelchen Leuten und Essen.  << Marshall zuckte mit den Schultern.  >> Ich kenn da niemanden so richtig und da ich jemanden mitbringen kann, und du einer der wenigen Menschen in Berlin bist, die ich kenne, hab ich dich eingeladen. <<
      Ich nickte.
      Wir fuhren ungefähr eine halbe Stunde lang. Ich wusste nicht genau wo wir waren, doch ich tippte auf Schöneberg.
      Marshall und ich stiegen aus dem Auto und betraten das Restaurant.
      Es war eines dieser mittelschicken Restaurants, die alles mögliche zu Essen hatte, was dann alles immer erstaunlich gut schmeckte. So sah es jedenfalls aus.
      Viele Leute waren schon da. Einpaar kannte ich aus dem Fernsehen, aber ich wusste nicht wer sie waren. Ich war nicht der Typ Mensch der jeden Promi kannte und sich deren Namen merkte. Ich wusste wen ich mochte, und das reichte mir.
      Wir setzten uns hin und warteten darauf dass etwas passierte.
      Langsam wurde es ruhiger, die letzten Leute setzten sich und ein großer Mann in einem Anzug betrat eine kleine Bühne, in der Mitte des Raumes. Er begann eine lange Rede vorzutragen. Ich wollte wirklich zuhören. Ehrlich! Aber seien Stimme war so einschläfernd dass ich es einfach nicht schaffte. Ich bekam nicht mal mit worum es ging. Marshall ging es anscheinend genauso denn, obwohl er zu dem Typen hinsah, könnte man ihm ansehen dass er nicht wirklich zuhörte.
      Als die Rede vorbei war würden Speisekarten verteilt und jeder bestellte sich etwas. Ich entschied mich für einen speziellen Nudelsalat, der irgendwie interessant klang.
      Während das Essen gemacht wurde unterhielt ich mich mit Marshall und so einem anderen Typen dessen Name sehr kompliziert war. Ich war nicht gut im Namen merken.
      Wir tranken einpaar Biere, redeten über Musik, Tattoos, Musik und Filme. Es war wirklich angenehm. Das Essen war auch sehr gut.
      Nach einiger Zeit wurden noch zwei Reden gehalten. Dann war das Abendessen zu Ende. Es hatte sich kürzer angefühlt, als es eigentlich war und ich realisierte nicht dass es jetzt Neun Uhr war.
      Langsam begannen die Leute das Lokal zu verlassen. Auch ich ging langsam Richtung Ausgang. Da spürte ich, wie jemand meine Schulter antippte.
      >> Kannst du draußen auf mich warten ? << fragte Marshall. >> Einpaar Leute möchten noch mit mir reden. <<
      >> Klar. Ich bin draußen. <<
      Als ich draußen war stellte ich mich etwas abseits hin, damit ich nicht im Weg stand.
      Nach ungefähr zehn Minuten kam Marshall aus dem Restaurant. Er sah mich erstmal nicht. Erst als ich unter eine Straßenlampe trat realisierte er mich und kam auf mich zu.
      >> Und ? Wie fandest du es ? << fragte er.
      >> War ganz cool. Das Essen war echt gut. <<
      >> Ja. << er steckte die Hände in seine Jackentaschen. >> Geh'n wir ? <<
      Ich nickte und wir gingen Richtung Parkplatz, wo Marshalls Fahrer-Bodyguard-wie auch immer schon auf uns wartete.
      Im Auto redeten wir nicht viel. So war es manchmal. Wir versanken einfach in unseren eigenen Gedanken.
      Als wir in meiner Straße ankamen stiegen ich und Marshall aus. Er wollte mich noch hochbringen.
      Wir standen vor der Wohnungstür, neben der Leiter die aufs Dach führte. Ich holte die Schlüssel aus meiner Tasche und entdeckte den kleinen Schlüssel. Ich guckte vom Schlüssel zur Leiter, von der Leiter zu Marshall. Er guckte zurück und grinste. Ich schloss das Schloss auf.
      Oben setzten wir uns auf den selben Platz wie vor zwei Jahren und guckten in den Himmel.
      >> Was ist eigentlich mit dir und deinen Eltern ? << fragte Marshall plötzlich.
      >> Was soll mit Ihnen sein ? <<
      >> Naja, du redest nie wirklich über sie. Und wenn, dann ist es etwas nicht sehr positives. << er kratzte sich im Nacken. >> Seid ihr zerstritten, oder so ? <<
      Ich überlegte.
      >> Nicht wirklich. Ja. Nein. Irgendwie schon. Also, es ist kompliziert. << es war mir unangenehm darüber zu sprechen.
      >> Wir haben Zeit. <<
      >> Also, alles fing vor einpaar Jahren an, als ich dreizehn war. Ich realisierte wie unnötig das ganze war. Dass ich in der Schule irgendwelche Sachen lernen sollte, die mich nicht interessiert. Meinen Eltern gefiel das nicht. Sie wollten immer dass ich Anwältin werde, oder so. Hauptsache Geld. Besonders meine Mutter machte Stress, denn mein Vater war sowieso fast nie da. << ich verschränkte de Arme vor der Brust. >> Lukas war immer der perfekte. <<
      >> Lukas ? <<
      >> Mein Bruder. Er ist Sechs Jahre älter als ich. Wir kommen gut miteinander aus. Wenn er hier ist machen wir viel zusammen, aber er lebt in der Schweiz. Also sehen wir uns nicht oft. << erklärte ich. >> Jedenfalls wollten sie dass ich so werde wie er. Nett zu allen, fleißig, gut in der Schule... Aber ich wollte das nicht. Manchmal ging es so weit, dass meine Mutter mich mitten in der Nacht im Winter, nach einem Streit einfach aus dem Haus schmiss. Sie konnte es nicht akzeptieren dass ich mein Leben anders leben wollte. <<
      Ich spürte wie Tränen in meine Augen traten. Nein, bloß nicht losheulen.
      >> Als meine Eltern mich einmal wegen einer Graffiti Aktion von der Polizei abholen mussten, wurde meine Mutter so wütend dass sie Sachen nach mir schmiss und ich einfach zwei Wochen lang bei Lucy gewohnt habe. << meine Unterlippe begann zu zittern. >> Als dann das Konzert kam musste ich Ihnen beweisen dass ich nicht so schlimm bin. Irgendwie hab ich sie überzeugt und ja... Vor einem Jahr habe ich Ihnen vor meinem Plan mit dem Tattoo Studio in Amerika erzählt. Sie hielten nichts davon, aber sie sahen ein dass sie es akzeptieren mussten. Und ja, jetzt ist unsere Verbindung viel besser. <<
      Ich schluchzte kurz auf. Nicht weil diese Sache mich so traurig machte, sondern weil es komisch war darüber zu reden. Ich hatte keinem außer meinen Freunden ( die meine Wutausbrüche miterleben durften ) etwas davon erzählt. Schon garnicht seit alles wieder okay war. Außerdem brachte es viele Erinnerungen zurück, die ich gerne vergessen würde.
      >> Hey, alles ist gut... << sagte Marshall, mit seiner beruhigenden Stimme. >> Shh..<<
      Er zog mich an sich und drückte mich. Ich ließ meine Tränen raus.

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YAAAAY 1234 Wörter!!!!
Ich bin ziemlich zufrieden, ihr ? Wie immer bin ich offen für Kritik und... ja, ich hoffe es hat euch gefallen.
Morgen werde ich wahrscheinlich mal wieder nicht aus dem Bett kommen : yaaay 7 Stunden Schlaf 😒 hahahahaha, egal, Wattpad ist wichtiger als Schule.
Bye
NMD 👽

Addictet to you ( eine Eminem Fan Fiction )Where stories live. Discover now