21.

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      Marshall legte seine Stirn auf meine und schaute mir tief in die Augen.
      >> Tut mir leid dass ich einfach weggegangen bin. Es ist nur... Ich hatte Angst. << seine Augen glitzerten verzweifelt. >> Angst davor, was du von mir denken würdest, nachdem ich... Du weißt schon, dich geküsst habe. Ich hatte nicht geplant das zu machen. Ich hatte versucht dem Drang zu widerstehen, aber ich konnte nicht. Und als es dann zu spät war, wusste ich nicht, was ich tun sollte. <<
      Er ließ meine Handgelenke los und strich mir einpaar Haarsträhnen aus dem Gesicht. Dann zog er mich vorsichtig an sich und drückte mich ganz fest.
      >> Wir sollten das nicht machen. << flüsterte er. >>Was wir hier machen ist falsch. <<
>> Ich weiß... << sagte ich. >> Aber irgendwann hätten wir es doch gemacht. Oder ? <<
>> Hast Recht. Früher oder später wäre es sowieso passiert. <<
Ich zog Marshalls Geruch ein, während er mir sanft durch die Haare strich, und dachte nach. Darüber, dass ich es im Innern die ganze Zeit gewusst hatte, dass da mehr war. Tief drinnen, hatte ich gespürt dass ich mehr empfand, als ich sollte. Doch ich hatte es mir selbst verboten, darüber nachzudenken. Und, als Marshall zum zweiten Mal nach Berlin kam, wusste ich sofort dass unsere Freundschaft sich verändert hatte. Dass er sich anders verhielt.
>> Wie geht's dir ? << fragte er und schob mich leicht von sich, um mich besser betrachten zu können.
>> Ich bin ein bisschen gestresst vom Umzug, aber mir geht's gut. <<
>> Du siehst müde aus. <<
>> Hab' nicht viel geschlafen. << sagte ich. >> War fast den ganzen Flug lang wach. <<
>> Willst du dich hinlegen ? Soll ich gehen ? <<
>> Geht schon. Ich muss sowieso alles auspacken und so, da sollte ich nicht schlafen. << ich gähnte. >> Wie geht's dir ? <<
Marshall sah aus wie immer. Jeans, ein Pullover mit Kapuze und Sneakers, nur etwas in seinen Augen war anders. Er schien - glücklicher ?
   >> Ganz gut, ich freu mich dass du da bist. << sagte er und lächelte.
     >> Ich freu mich auch. <<
     >> Was haben deine Eltern gesagt ? <<
    Ich seufzte.
    >> Wir hatten ein Gespräch, kurz nachdem Greg mir von der Wohnung erzählt hatte. Es war eines der einzigen Gespräche in den letzten paar Jahren, wo wir wirklich emotional dabei waren. Sie haben gesagt, sie sind stolz auf mich. Das ist super, ich weiß, aber irgendwie ist es so schwerer. Die ganze Umzug Sache. <<
    Ich ging, leicht hektisch, einmal quer durch den Raum und schaute aus dem Fester. Dann seufzte ich erneut, drehte um und ließ mich frustriert auf mein neues Bett fallen.
    >> Denkst du nicht dass das irgendwie viel zu kurzfristig war ? Ich bin mir nicht mal sicher, was genau ich hier eigentlich mache ! <<
    Marshall überlegte, kam dann auf mich zu und ließ sich ebenfalls auf mein Bett fallen. Er grinste.
    >> Du hilfst Greg mit dem Studio, übernimmst den Laden wenn er's nicht mehr drauf hat und all deine Träume werden war. <<
    Ich lachte.
    >> Aha. Und du bist einer von den Träumen, oder was ? <<
    >> Honey, ich bin der Traum. <<
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Marshall P.O.V

    Sie war eingeschlafen. Ich war kurz auf Toilette gewesen und als ich zurück kam lag sie zusammengerollt da und schlief, die Haare unordentlich auf ihrem Gesicht verteilt. Selbst in dieser eher uneleganten Position sah F wunderschön aus.
    Ich setzte mich neben und strich ihr die Haare aus dem Gesicht, vorsichtig, um sie nicht zu wecken.
Was zur Hölle mache ich hier eigentlich ?
    Meine vorwurfsvolle Seite war wieder da. Ich hasste sie, obwohl sie meistens Recht hatte. Und wieder begann ich eine Diskussion mit mir selbst zu führen.
    Es war nichts falsches ihr die Haare aus dem Gesicht zu streichen, es sei den es war irgendwie in einer romantischen Art. Und das war gerade der Fall. Ich sollte das nicht machen! Sie war noch ein Mädchen! Obwohl, sie war 18. Trotzdem...
Als ich, nachdem ich sie kennengelernt hatte, wieder in Amerika war ging sie mir nicht aus dem Kopf und ich wusste was passieren würde. Ich versuchte es natürlich zu vermeiden, aber es ging nicht. Natürlich nicht. Entweder erwischt es mich mit der Kraft einer verdammten Atombombe, oder ich fühle nichts besonderes. Diesmal wusste ich sofort dass es die Atombombe war.
    Wieso musste ich gerade bei F solche Gefühle haben ? Ich hatte mich so lange von Frauen fern gehalten und jetzt plötzlich passierte es wieder! Und wieso bei einem fucking achtzehnjährigem Fan ? Wieso war ich so ein scheiß Pedo, der eine Achtzehnjährige verführte ?
    Allerdings hatte ich sie nicht verführt. F ließ sich nicht beeinflussen, hätte sie etwas dagegen gehabt dann hätte sie reagiert. Aber wenn ich sie nicht geküsst hätte, würde sie das Thema auch nie erwähnen.
    F murmelte etwas im schlaf und drehte sich auf die andere Seite, sodass ihre Haare wieder ihr Gesicht bedeckten. Ich widerstand dem Drang wieder die Position ihrer Haare zu verändern und schaute sie nur an.
    Dann beschloss ich ihr einen Zettel zu schreiben und zu gehen. Bei ihr würde ich es nicht aushalten, ohne den Verstand oder die Kontrolle zu verlieren.

Addictet to you ( eine Eminem Fan Fiction )Where stories live. Discover now