Part 6

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"Hä? Wie kannst du denn bitte Vater werden?," frag Harry und beißt von seinem ChickenMcNugget ab.

"Wie wohl. Mein Spermien kommt zu ihrer Eizelle. Nicht im Biounterricht aufgepasst?!," pampe ich und beiße wütend in meinem Hamburger.
"Aber ihr habt doch immer verhütet, oder nicht?"
"Schon. Aber anscheinend ist das Kondom geplatzt oder so, keine Ahnung," frustriert esse ich weiter.

"Merkt man nicht, wenn dass Kondom Platzt? Fließt dann nicht das ganze Zeug raus?," fragt Harry weiter und ich sehe ihn genervt an. "Weis ich das? Hätte ich es gewusst, hätte ich es ja bemerkt! Aber anscheinend nicht, und jetzt habe ich den Salat."
Mein Burger schmeckt mir nicht mehr und ich schiebe die Hälfte zur Seite.

"Darf ich?," fragt Niall und nimmt sich ohne eine Antwort abzuwarten, den Rest. Ich starre lediglich an die rot gestrichene Wand des McDonalds und frage mich, wieso ausgerechnet mir sowas passiert.

Wir haben wirklich verhütet, immer! Und nimmt Rebecca nicht eigentlich sogar diese Pille? Wie kann sie dann schwanger werden? Gut, es gibt keine 100%ige Garantie, aber trotzdem.

"Wird sie abtreiben?," fragt Niall mampfend. "Ne," antworte ich kurz angebunden. Gott, ich bin doch gar nicht bereit Vater zu werden, ich bin doch selber noch ein halbes Kind!

"Vielleicht irrt sich auch der Test?," fragt Harry vorsichtig nach und mir platzt der Kragen. "Nein, verdammt!," brülle ich wütend und die beiden zucken zusammen. Sämtlicher Besucher des Mecces sehen zu mir, aber mich kümmern ihre Blicke nicht. Ich bin so unfassbar schlecht gelaunt. Trotzdem sollte ich das wohl Nicht an meinen Freunden auslassen.

"Sorry," murmele ich.
"Schon okay," meint Harry verständnisvoll und wir essen schweigend zu Ende. Heute ist wirklich nicht mein Tag. Ohne noch ein Wort über Rebecca zu verlieren, räumen wir unsere Tabletts weg. Dann verlassen wir den Mecces und stehen auf den Dunkeln Straßen, ohne zu wissen, wo wir jetzt hin sollen.

"Ich würde vorschlagen, wir gehen uns sinnlos betrinken, wachen morgen irgendwo in einem fremden Bett oder auf der Straße auf und schleichen dann mit Kater nach Hause," meint Harry.

War ja klar.
"Ihr wisst ich trinke nicht," entgegne ich, bis mir auf einmal etwas auffällt.
"Okay wartet - wenn ich Vater werde, kann ich das vielleicht niemals ausprobieren. Leute, besorgt Alkohol oder sonst was, ich muss heute Nacht viele Fehler begehen, die ich später nicht mehr machen kann, weil ich Verantwortung trage."

"So gefällst du mir", grinst Harry und klopft mir brüderlich auf die Schultern. Ich bin selber noch nicht ganz von meiner Idee überzeugt but who cares? Auch Niall scheint Zweifel zu haben, aber dann fangen auch seine Augen an zu strahlen und wir drei machen uns auf den Weg zum Lollipop, einem Kiosk bei dem man alles bekommt, ohne Ausweise vorzeigen zu müssen.

Wir laufen etwas über zwanzig Minuten durch die dämmrigen Straßen. Für Anfang Oktober ist es Schon ziemlich kühl, aber egal.
Wir gehen kurz in den Lollipop und stehen anschließend mit einer Flasche Vodka und drei Bier wieder vor dem Kiosk.

"Meint ihr nicht, das ist am Anfang zu hart für mich?," überfallen mich Zweifel, aber Niall winkt ab. "Ist ja nicht alles für dich."
Wäre auch zu schön gewesen.
Jeder trinkt erstmal sein Bier und wir machen uns langsam auf den Weg zum Park. Wir schlendern schweigend nebeneinander her und ohne das wir es aussprechen müssen, sind wir alle in Gedanken nur bei der Schwangerschaft. Verdammte scheisse.

Irgendwann lassen wir uns dann auf die Parkbänke nieder. Ich habe unterwegs noch meiner Mutter geschrieben das ich heute nicht nach Hause komme und so kindisch wie es auch klingen mag, möchte ich nicht das sie sich Sorgen macht. Wobei sie sich in diesem Fall vielleicht welche machen sollte.

Make Me LaughWhere stories live. Discover now