Daryl.

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Teil 8

Ich irre herum und komme am Gefängnis an.
Sich eine Nacht lang in die Nähe von Daryl zu legen? Mhh. Ich bin mir nicht sicher.

Aber ich wusste das es für die Aufsicht dort eine Couch gab. Auf der könnte ich heute schlafen.
Schnell flitze ich hinein und platziere mich auf dem Sofa.

So leise wie möglich schluchtze ich vor mich hin. Leider blieb ich nicht unbemerkt und Daryl wurde auf mich aufmerksam.
So gut ich konnte verdecke ich mit dem übergroßen Shirt meine Beine und weitere Stellen meines schmalen Körpers.

Daryl setzt sich auf den Boden und schaut durch die Zellentür.
"Hör auf damit", zische ich ihn an und lasse meinen Kopf in meine Knie sinken. Ein paar Tränen laufen noch über meine Wangen und ich lasse einen Schluchtzer von mir.

"Mit was?"
Seine Stimme war leise und fordernd.

"Mich anzustarren", knurre ich und werfe ihm einen Blick zu.

Sein Blick lag sofort wieder auf mir, was mich sogleich noch wütender machte.
Ich konnte diesen Blick von ihm nicht ertragen.
Dennoch beließ ich es dabei und schluchtze weiter in mich hinein.
"Wieso weinst du?"
"Das geht dich gar nichts an."
"Warum bist du dann hier?"
"Weil es hier eine Couch gibt!" Mein Ton ging schon ins zickige über und ich war einfach genervt von seiner Stimme, seinen Blicken und seinen Fragen.

"Hast du dich mit ihm gestritten?"
"Nein!"
"Was ist dann passiert?"
"Ich habs eingesehen ok? Vielleicht bin ich nur sein Betthäschen und hab wirklich niemanden. Bin alleine. Ich wurde ausgenutzt und bereue es ok? Bist du jetzt zufrieden?"

Ich weine nur noch stärker und hoffe irgendwie das das alles nur dumme imaginäre Gefühle gegenüber Negan waren.
Ich hatte Zweifel an allem. Das waren zumindest meine Bedenken.

"Ich war mies. Aber du musst meine Situation verstehen. Das einzige was ich will ist bei meiner Familie zu sein. Ich will hier aus diesem verdammten Loch raus."

"Ich werde das veranlassen, das du gehen darfst."

Sein Blick hebt sich vom Boden zurück in meine Augen.

"Warum willst du das tun?"

"Weil ich weiß wie wichtig Familie ist."

"Danke."

Ich blicke ihm nur kurz in die Augen und versuche endlich meine Tränen zu unterdrücken.
"Man ich war so naiv", murmelte ich vor mich hin und strecke meine Beine aus.

Plötzlich fange ich lauthals an zu lachen. Meine Dummheit war das witzige. Was mich im Moment zum schmunzeln brachte.

Allerdings war ich schnell wieder ernst, da mich eine unglaubliche Müdigkeit übermannte. Ziemlich schnell und ohne noch ein Wort zu Daryl zu sagen fiel ich schnell in einen sanften Schlaf.

Erst als ich am morgen unsanft geweckt wurde realisierte ich wie ich eingeschlafen war. Ich hatte nur eine Unterhose und ein großes Shirt an.

"Babe wo warst du?! Und was hast du an!?"

Negan.

Ich sprang auf und sah mich um. Daryl war ebenfalls schon wach und sah ziemlich müde drein.

Negan stand mit Lucille auf seinen Schultern neben mir. Er sah ziemlich angespannt aus und ich wusste nicht wie ich reagieren sollte.
Nachdem ich gestern Abend nicht mehr in die Wohnung gekommen bin war Negan wohl misstrauisch geworden.

"Was tust du hier!"
Seine Stimme war fordernd. Aufbrausend. Wütend.

"Ich bin abgehauen. Von dir!"

"Warum?!"

"Weil ich dir nichts bedeute!"

Daryls Blick durchlöchert uns quasi.
"Komm wir klären das Zuhause!"

"Nein!"

"Du kommst jetzt mit!"

"Ich möchte nicht!"

In meinen Augen waren erneut Tränen. Und als ich sah, dass er mit seiner Hand ausholte und andeutete mich zu schlagen.

Verletzt sehe ich ihn an und weiß nicht wie ich reagieren sollte. Verletzt? Verstört? Verständnis?

Die Tränen bahnen sich ihre Wege über mein Gesicht und ohne ihm oder Daryl noch einen Blick zuzuwerfen laufe ich aus dem Raum.
Ich wusste wo ich hin wollte. Ins Apartment, wo ich mich umziehen konnte und dannach mit zu der Gruppe fahren konnte.

Mittlerweile stehe ich in der Dusche und wasche mir fast schon meine ganzen Bedauern ab.
Dannach ziehe ich mir passende Sachen an und reiße mich zusammen meine Tränen wegzulassen.

Ich laufe die Treppe nach unten und warte am Trick neben Dwight bis wir losfahren.
"Warum warst du gestern so schlecht drauf?"
Seine Stimme allein schon macht mich wütend.
"Hat dich nichts anzugehen!"
"Doch eigentlich schon. Negan lässt seine ganze Wut nämlich dann an mir aus", meckert er.

"Wir fahren!" Negans Stimme dringt in mein Ohr. "Du bleibst hier", meint Negan noch zu mir.
Sein Blick enthielt viel Wut. Ganz bestimmt nicht.

"Ich werde mitfahren und du hast mir überhaupt nichts zu sagen!"

Seine Reaktion darauf war unglaublich.

Unter seinem Befehl!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt