XVIII

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Der ‚Unterschlupf' wie V es nennt ist größer als ich gedacht hatte. Er besteht wohl aus einem alten, verlassenen Anwesen, das die hier lebende ‚Gang' etwas aufgepeppelt hat, doch wirklich wohnlich ist es nicht. Ich fühle mich hier nicht wohl, mein Gefühl sagt mir, dass ich wo anders zu sein habe.

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„Leute, das ist Park Jimin!"

Applaus erfüllt den kleinen Raum, in den sich viel zu viele Leute reingequetscht haben. Anscheinend hat sich schon rumgesprochen wer und was ich bin, denn einige sehen mich an, als wäre ich ein laufender Geldsack. Seltsamer weise macht es mir überhaupt nichts aus. Ob ich schon öfters so angesehen wurde?

„Wir werden ihm helfen, seine Erinnerungen zurück zu bekommen und wieder nach Hause zu kommen." verkündet V mit fester Stimme.

„Also erwarte ich von euch allen, dass ihr mich nicht enttäuscht. Alles klar?" Jubelschreie und Applaus ertönen und ich verspüre den Drang, mir die Ohren zu zuhalten. Seitdem ich seine seltsame Seite kenne, fühlt es sich komisch an, ihn so anführerhaft zu sehen.

„Sind sie nicht alle wunderbar?" fragt mich V nach Ende seines Vortrages mit einem verträumten Blick. „Es fühlt sich so an, als wären sie alle meine Küken..." Mit hochgezogenen Augenbrauen sehe ich ihn an. Meint er das ernst?

„Du solltest dich auf jeden Fall für heute schlafen legen. Wenn Namjoon morgen kommt, musst du ausgeruht sein." Mit diesen Worten schiebt er mich in Richtung Zimmer, in dem ich aufgewacht bin.

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Erschöpft lasse ich mich auf das harte Kissen fallen. Erst jetzt bemerke ich, dass meine Wunde doch ganz schön schmerzt. Ich beiße meine Zähne zusammen und versuche mich so wenig wie möglich zu bewegen, doch das funktioniert nicht so wie geplant, denn bei jedem Atemzug durchzuckt mich ein weiterer stechender Schmerz.

Nicht dran denken, dass es weh tut... nicht dran denken...

Meine Sicht verschwimmt verdächtig. Es ist nicht nur der Körperliche Schmerz, der mich so quält. Auch mein Herz fühlt sich seltsam erstochen an.

Auf einmal fällt mir eine Melodie ein. Eine einfache Melodie, doch sie löst in mir so viel aus. Mein Herz zieht sich schmerzhaft zusammen, als ich in meinen Gedanken immer wieder dieselbe Tonabfolge abspiele. Ein klägliches Schluchzen verlässt meine Lippen. Diese Melodie ist gerade alles was ich habe, und trotzdem scheint es mir genug zu sein.


In dieser Nacht träume ich von Schmetterlingen. Von Schmetterlingen und einem Gesicht, das mir so vertraut vorkommt, und dennoch fremd ist.

Royal Problems | Jikook✔Where stories live. Discover now