(Haikyuu FF) Volleyball ist ihr Leben!

Kentarou vs Kira

Kira gähnte herzhaft. Es war schon 3 Uhr Morgens, doch sie konnte einfach kein weiteres Mal einschlafen. Die Hallen waren leer. "Wie erwartet" murmelte sie vor sich hin. Sie schleifte sich zu der letzten Halle, mit der Liste von Sugawara in der Hand. Dort standen alle Namen von den derzeitigen Teams im Trainingscamp drauf. Bisher hatte Kira es aufschieben können, doch jetzt gab es wohl keine andere Möglichkeit. Sie machte die Türe zur letzten Halle auf. Ein Ball zischte an ihrem Gesicht vorbei. Sie ließ die angehaltene Luft wieder heraus und sah in die Richtung aus der er gekommen war. Ihr Gesicht hellte sich auf. "Kentarou!" Er zuckte bei seinem Namen zusammen und sah mit einem grimmigem Gesichtsausdruck zurück. Kira legte die Liste ab und schnappte sich den ball. So eine Chance wollte sie nicht vergeuden! "Spiel mit mir!" Ein weiterer Ball zischte an Kiras Gesicht vorbei. Wortlos ging Kentarou zur Türe. Kira, die bis eben noch dem geworfenem Ball fanatisch hinterher gestarrt hatte, versperrte ihm nun den Weg. "Spiel mit mir!" wiederholte sie grinsend. Kentarou griff an ihren Armen vorbei zur Türklinke. "Nein" war seine schlichte Antwort. Er wollte gerade an der ihm gerade mal bis zum Brustkorb gehenden Kira vorbei als er plötzlich zurückgeworfen wurde. Schmerz durchzuckte seinen Körper und Kira nahm ihren Fuß wieder hinunter. "Wir spielen 1 gegen 1, wir dürfen den Ball 3-Mal berühren. Der 5te Punkt gewinnt!" Mit einem entschlossenem Blick zog Kira den verwirrt-mürrischen Kentarou wieder auf die Beine, nahm sich den Ball und stellte sich auf eine Seite des Spielfelds. Kentarou sah zur Türe und dann wieder zum Spielfeld. Er könnte jetzt gehen ohne das sie ihn aufhalten würde. Sein Blick wanderte zu der freudig grinsenden Kira und dem Ball in ihren Händen. Die Neugier hatte ihn gepackt. Kira warf ihm grinsend den Ball zu und er fing ihn auf. Ihr Grinsen wurde breiter. "Spielen wir!" Kentarou stellte sich mit dem Ball in den Händen auf das andere Feld und ging ein paar Schritte zurück. Er schlug auf und Kira spreizte ihre Finger. Der Ball ging übers Netz und sie sprang. Ihre Hand traf den Ball und schleuderte ihn direkt zurück. Grinsend landete sie wieder, doch der Ball landete nicht auf dem Boden, so wie sie es erwartet hatte. Nein. Er wurde angenommen und doppelt so heftig zurückgegeben. Beeindruckt zog Kira die Augenbrauen hoch. Sie war sich nicht sicher ob irgendwer aus ihrem Team diesen Ball hätte fangen können. Doch jetzt war nicht die Zeit darüber nachzudenken. Jetzt war es Zeit zu spielen!

Gähnend stand Yachi auf. Sie und Kiyoko hatten noch ein paar Aufgaben zu erledigen und sie hatten sich deshalb den Wecker gestellt. Müde und noch halb schlafend schob Yachi den Wagen mit den Bällen zur nächsten Halle. Kiyoko begleitete sie mit einer Liste auf denen sie ihre Aufgaben aufgeschrieben hatte. "Als nächstes müssen wir...Yachi?" Yachi war geschockt stehen geblieben. Das Geräusch das entstand wenn man einen Ball annahm und zurückgab hatte in ihren Ohren gedröhnt. Mit riesigen Augen sah sie durch die offene Tür der letzten Halle. Sie sah von Kira zu ihrem Gegner. Beiden fehlte der Atem um sich auf den Beinen zu halten und doch spielten sie weiter. Kiyoko folgte Yachis erschrockenem Blick. Ein Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht als Kira mit Schwung ausholte und den letzten Punkt machte. "Wir haben wirklich Glück das sie zu uns gekommen ist, nicht wahr?" Yachi erwachte aus ihrer Starre und nickte eifrig. Sie hatte das Spiel immer nur von der Bank oder von einer Tribüne aus beobachtet. Hatte gedacht das ihre Arme zerbrechen würden, wenn sie es auch einmal versuchen würde. Doch wenn sie Kira jetzt so sah. Mitten im Spiel. Lachend. Dann wollte sie es auch einmal probieren! "Kiyoko?" Kiyoko, die den Wagen mittlerweile weitergeschoben hatte, sah von ihrer Liste auf. "Ja?" Yachi lächelte freudig. "Meinst du das mir jemand aus dem Team Volleyball beibringen würde?" Überrascht blieb Kiyoko stehen. "Es muss nicht sofort sein und auch nicht alles auf einmal. Nur ein bisschen..." Freudig das Yachi sich für das Team einsetzte lächelte Kiyoko. "Frag doch Kira, im Trainingscamp hat sie ja genug Zeit" Ein Schauer lief über Yachis Rücken als sie an die harten Bälle dachte die sie und ihr Gegner vor nicht einmal 5 Minuten sich zugeschickt hatten. Ein Lachen kam über Kiyokos Lippen. "Sie wird dich schon nicht beißen. Sie wird dir alles beibringen was du wissen willst, versprochen" Unsicher sah Yachi wieder durch die offene Tür. Kira sprang freudestrahlend in die Luft. "Gewonnen!" hörte sie und stellte sich vor, wie es wohl wäre mit ihr zu trainieren. "Schmerzhaft aber aus haltbar" stellte sie ihre Vermutung auf.

"Das hat Spaß gemacht! Noch eine Runde?" Kentarou musterte die schnell atmende, fast schon nach Luft ringende Kira mit einem fast schon hasserfülltem Blick und begab sich dann zur Türe. "Nein" Verwundert sah Kira ihm hinterher. Sie hatte so das Gefühl das sie seine Laune nicht gerade verbessert hatte. Er warf einen bösen Blick zurück und sie erschauderte. "Was ist denn mit dem los? Ich wollte doch nur ein bisschen mit ihm spielen" redete sie mit sich selbst. Als die Hallentür plötzlich zuging und Kira in das seufzende Gesicht von Oikawa sah. "Er sieht dich jetzt als deinen Rivalen an. So ist verrückter-Hund-chan nun mal" Kira starrte ihn entgeistert an und ließ sich auf den Boden fallen. "Wie lange stehst du schon hinter dieser Tür?" Doch Oikawa ging gar nicht erst auf diese Frage ein. "Trainieren wir?" Kira starrte die Hallendecke an. Als ihr Blick zu einem der riesigen Fenster wanderte. Ihre Augen wurden größer und sie sprang wieder auf, was keine gute Idee war, da sie direkt danach zur Seite taumelte. "Es schneit!" rief sie immer noch voller Adrenalin. Oikawa sah nach draußen und tatsächlich. Schneeflocken tanzten nach unten. Kira hechtete mit der restlichen Energie die sie aufbringen konnte aus der Halle hinaus, an Yachi und Kiyoko vorbei zu den Schlafsälen. Sie hämmerte an die Türe von Nekoma. Verschlafen öffnete Kuro ihr die Türe. "Was ist denn?! Weißt du eigentlich wie früh-" Kira schlängelte sich an ihm vorbei und riss Kenma am Arm mit. "Es schneit!" meinte sie noch und machte einen Freudenhüpfer. Kenma wurde mit nach oben gezogen und landete auf den wackeligen Beinen. "Tsukishima! Kageyama!" schrie Kira und machte die Türe ohne Vorwarnung auf. Den halbnackten Tanaka nicht beachtend schleifte sie die Beiden an den Handgelenken mit, während sie Kenma mit den Füßen vor scheuchte. "Kommt schon. Wacht auf! Es schneit!!" Tsukishima blieb mit einem mürrischem Blick sitzen. "Na und?" Wie erstarrt blieb Kira stehen. Kenma lief ein Schauer den Rücken hinunter als er ihren Blick sah. Kira drehte sich mit diesem gruseligem Blick um. "Na und?" wiederholte sie unverständlich. "Ich habe dich nie darum gebeten mich früh morgens aus dem Bett zu schmeißen nur damit du mir Schneebälle ins Gesicht pfeffern kannst" In diesem Punkt musste Kageyama ihm Recht geben. Kiras Gesicht hellte sich auf und sie schleifte die 3 weiter. "Seh es als Freundschaftsdienst an" Tsukishima seufzte. "Su hast es nicht verstanden, oder?" "Doch, aber ich wollte nicht das ihr irgendwann wenn ihr so alt und schrumpelig seid wie eine Rosine zu mir kommt und euch beschwert weil ihr niemals im Schnee gespielt habt!" "Werden wir schon nicht...." murmelte Tsukishima. Kira jedoch riss die Türe auf und der kühle Wind schlug ihnen ins Gesicht. Kira machte einen Schritt und der kalte Schnee schlängelte sich bis zu ihren Fußknöcheln hinauf. Ein weiterer Wind peitschte ihnen die Haare aus dem Gesicht. Kira taumelte, wollte sich auffangen, doch ihre Augen waren dabei sich zu schließen. Sie hatte sich überanstrengt. Seufzend fing Tsukishima die schlafende Kira auf. "Uns wach machen und dann einschlafen, oder was?" Murrend setzte er sich Kira auf den Rücken und ging wieder rein. Kenma sah ihnen gähnend hinterher und holte dann eines seiner Videospiele hervor. "Wenn ich schon einmal wach bin" meinte er schulterzuckend und ging den Gang entlang wieder in seinen Schlafsaal. Kageyama sah hinter sich. Der Schnee glänzte in der Morgensonne. Lächelnd machte er die Türe wieder zu und klopfte sich den Schnee von den Socken. "Vielleicht beim nächsten Mal"