Chapter 30

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"Madison?" Ich klopfte wiederholt an ihrer Tür und lauschte nach irgendeinem Geräusch.

Kurz hörte ich, wie sich etwas im Zimmer bewegte. Ich stellte mich wieder grade hin und wartete darauf, dass Madison die Tür aufmachte, aber das passierte nicht.

"Madison, ich weiß, dass du da drin bist", sagte ich und klopfte noch mal an der Tür. "Ich muss mit dir Sprechen!"

Wieder wartete ich darauf, dass mir die Tür aufgemacht wurde, aber wieder passierte nichts. Da ich keine andere Lösung sah, ging ich einfach ins Zimmer. Innen war es dunkel und nur ein kleines bisschen Licht drang durch die Jalousien. Madison lag im Bett unter ihrer Decke und versteckte sich vor mir.

Seufzend schloss ich die Tür hinter mir und setzte mich zu ihr ans Bett. Ich legte meine Hand auf ihre Schulter und wollte sie zu mir drehen, doch die hielt dagegen an.

"Lass mich in Ruhe", sagte sie unter der Decke.

"Nein, ich muss mit dir reden", beharrte ich und zog ihr die Decke weg.

"Ich will aber nicht mit dir reden", schrie sie und verdeckte sich wieder mit der Decke.

Erschrocken sah ich sie an. Madison hatte mich bis jetzt noch nie angeschrieen. Sie wusste nich nicht mal worüber ich mit ihr reden wollte.

"Ich denke es könnte dich interessieren", versuchte ich es nich mal.

"Kein Interesse", sagte sie und rückte weiter von mir weg.

"Du weißt noch nicht mal, worum es geht", sagte ich und setzte mich näher zu ihr.

"Kein Interesse."

"Madison, hör mir doch mal zu."

Endlich schlug Madison die Decke weg und sah mich an, aber nur um mich wieder anzuschreien. "Ich sagte, ich habe kein Interesse!", schrie sie und betonte dabei jedes Wort. "Ich weiß schon worüber du mit mir reden willst."

Ich sah sie verblüfft an. Woher wusste sie, worüber ich mit ihr reden wollte.

"Woher..."

Plötzlich schlang Madison ihre dünnen Arme um mich und fing an zu weinen.

"Bitte, schickte mich nicht weg", weinte sie und drückte sich fest an mich.

Völlig überfordert legte ich meine Arme um ihren dünnen Körper und drückte sie leicht. Sie weinte immer mehr und ihr schluchzen wurde lauter.

"Shhh, alles ist gut", sagte ich und versuchte sie zu beruhigen.

"Ich will nicht weg", nuschelte sie an meinem T-Shirt. "Bitte..."

Nachdem sie sich etwas beruhigt hatte, drückte ich sie etwas weg, um ihr in die Augen schauen zu können.

"Warum denkst du, dass wir dich wegschicken würden?", fragte ich Madison.

"Du hast meine Leiblichte Mutter getroffen und mir ihr gesprochen", sagte sie und wischte sich die Tränen aus ihren Gesicht.

"Woher weißt du, dass ich mit Mrs. Dallaire gesprochen habe?"

"Ich habe euch gesehen", gestand sie.

Ich nickte. "Wir würden dich niemals weggeben. Auch nicht, wenn sie dich zurück wollen würde."

"Sie will mich nicht zurück?", fragte Madison nach und in ihren Augen sah man die Hoffnung.

"Nein, will sie nicht", erklärte ich ihr. "Sie möchte dich nur mal treffen."

"Weißt du, vor einigen Tagen ist sie auf einmal vor mir aufgetaucht und meinte, dass sie meine leibliche Mutter wäre. Zuerst wollte ich ihr nicht glauben, aber dann hat sie mir Bilder gezeigt", erzählte mir meine kleine Schwester. "Ich wollte euch das nicht erzählen, weil ich Angst hatte, dass ihr mich wegschickt."

"Niemals würden wie dich hergeben, egal was sie sagt. Du bist meine kleine Schwester, und Mum und Dad würden dich auch nie weggeben."

"Warum möchte sie mich denn treffen?"

"Weil du trotz allem ihre Tochter bist." Ich strich ihr ihre blonden Strähnen aus dem Gesicht und steckte sie hinters Ohr.

"Ich möchte sie aber nicht sehen. Ich möchte nicht ihre Tochter sein." Madison nahm meine Hand und hielt sie fest.

Ich seufzte. "Madison, deine Mutter wird bestimmt sehr traurig sein. Auch wenn sie dich weggegeben hat, sie liebt dich immer noch und wird dich immer lieben."

"Aber warum hat sie mich dann weggegeben?"

"Frage sie doch selber. Ich bin mir ganz sicher, dass sie es dir sagen wird", versuchte ich sie dazu zu bringen mit Rose zu sprechen.

"Ich weiß nicht", sagte meine kleine Schwester und ich wusste, dass ich sie fast überzeugt hatte.

"Wenn du willst kann ich mitkommen, oder sie kommt zu uns." Es war bestimmt besser, wenn sie sich in einer gewohnten Umgebung befand.

Sie sah mich einen Moment ausdruckslos an und nickte dann verkrampft. Man konnte ihr deutlich ansehen, dass sie es nicht wollte.

"Madison, du muss dich nicht jetzt gleich mit ihr treffen. Erst wenn du wirklich bereit dafür bist, kannst du dich mit ihr treffen."

"Okay." Sie nickte und legte sich in meine Arme.

So lagen wir für eine Zeit, bis Mum uns zum Essen rief. Zusammen gingen wir nach unten und setzten uns an den Tisch.

Madison war nicht mehr so still wie in den letzten Tagen und redete wieder mit uns. Mum und Dad bemerkten das und sahen zuerst Madison, dann mich fragend an. Ich zwinkerte meine kleine Schwester grinsend zu und sie tat es mir nach.

•••
Es tut mir leid, dass ich nur so wenig schreiben konnte, aber da bald Winterferien sind, schreiben wir die ganzen Arbeiten und ich habe leider nicht mehr so viel Zeit.

Heartbreaker Where stories live. Discover now