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Gemeinsam saßen wir unter einer der Weiden am Teich, und redeten. Redeten über alles mögliche. Manu erzählte von seinem Tumor, welcher zum Glück ungefährlich war. Er hasste ihn, seine Stimme wurde durch ihn beeinflusst. Ich erzählte von meinem Verhältnis zu Klara, vor den letzten Sommerferien. Ich merkte erneut, sein Leben war nicht perfekt. Es war fast vollkommen durch andere zerstört. Durch das einfache Reden fühlte ich mich besser, wusste nicht, ob es Manu genauso ging... Es tat gut. Langsam verschwand der letzte Rest an Tageslicht, die Sonne war schon hinter dem Horizont verschwunden. Wir hatten ewig unter der Weide am Teich gesessen, und geredet. Zusammen gingen wir den Weiherweg zurück, links grenzte der Wald, rechts ein Maisfeld an den Weg. Als wir an der Straße ankamen, verabschiedeten wir uns voneinander. Ich sprang auf mein Skateboard, winkte Manu nochmal, und rollte die Straße entlang. Über mir schien bereits der fast volle Mond, ich hatte das Abendessen 100 prozentig verpasst. Zum Glück wusste meine Mutter, dass es später werden könnte. Die SMS hatte sie immerhin gelesen. Meine Hand fühlte sich jeden Tag besser an, die Prellung schien sich zurück zu bilden. Die Schnitte waren nur noch kleine rote Striche auf meinen Armen, die Pflaster waren schon nichtmehr nötig. Der Wind wehte in einer Böe über die Straße, unwillkürlich breitete ich die Arme aus, und ein Grinsen huschte auf mein Gesicht. Meine hellbraunen Haare flogen hinter mir her, das Grinsen auf meinem Gesicht verbreiterte sich. Jetzt musste nur noch eines erledigt werden. Klara etwas "wunderschönes" in Form eines Fotos schicken.

Das schöne Foto bestand aus einer damals 14 jährigen Klara, die damals ein ziemlich hässliches Prinzessinnenkostüm getragen hatte. Es war eine Verkleidungsparty gewesen, und damals fand Klara dieses Kostüm total toll. Es ähnelte einem Lillifeekostüm, dank der vielen Schleifchen und Herzchen. Es hatte Pufferärmelchen, und war recht pinklastig. Ich grinste. Wenn das Klara keinen Dämpfer geben würde...

Der nächste Tag war ein Freitag. Ich hatte die erste Stunde frei, also ließ ich mir Zeit beim Schulweg. Das Wetter war trocken, aber der Himmel grau. Ich beobachtete den vorbeifahrenden Radfahrer, er hatte einen grauen Pullover an, braune, etwas längere Haare, und verschwand schnell an der Kreuzung. Es war nicht Manu gewesen. Ich hörte nur ein grässliches Geräusch, und instinktiv sprintete ich los. Der Radfahrer lag da, ob er tot war? Seine Hand regte sich. "Geht... geht es? Soll ich einen Krankenwagen rufen?",fragte ich besorgt. "Nee... geht schon...",murmelte er. "Wirklich?",fragte ich erneut. Den Jungen kannte ich immer noch nicht. Aber es war unnormal, dass er mitten im Jahr die Schule wechselte. "Bist du neu?",fragte ich. "Neu?",kam die Antwort. "An der Schule...",ergänzte ich. Der Junge grinste. "Ja, und am ersten Tag zu spät. Wunderbar, nicht?"

Was wäre, wenn...? [GLP FanFic]Where stories live. Discover now